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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857.

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wieder hinab zu der dicken Jtsche und sagte ihr daß er den schönsten Ring brauchte. Sie ließ sich gleich ihre große Schachtel holen und gab ihm daraus einen Ring, der glänzte von Edelsteinen und war so schön daß ihn kein Goldschmied auf der Erde hätte machen können. Die zwei ältesten lachten über den Dummling, der einen goldenen Ring suchen wollte, gaben sich gar keine Mühe, sondern schlugen einem alten Wagenring die Nägel aus und brachten ihn dem König. Als aber der Dummling seinen goldenen Ring vorzeigte, so sprach der Vater abermals 'ihm gehört das Reich.' Die zwei ältesten ließen nicht ab den König zu quälen, bis er noch eine dritte Bedingung machte und den Ausspruch that, der sollte das Reich haben, der die schönste Frau heimbrächte. Die drei Federn blies er nochmals in die Luft, und sie flogen wie die vorigemale.

Da gieng der Dummling ohne weiteres hinab zu der dicken Jtsche und sprach 'ich soll die schönste Frau heimbringen.' 'Ei,' antwortete die Jtsche, 'die schönste Frau! die ist nicht gleich zur Hand, aber du sollst sie doch haben.' Sie gab ihm eine ausgehölte gelbe Rübe mit sechs Mäuschen bespannt. Da sprach der Dummling ganz traurig 'was soll ich damit anfangen?' Die Jtsche antwortete 'setze nur eine von meinen kleinen Jtschen hinein.' Da griff er auf Gerathewohl eine aus dem Kreiß und setzte sie in die gelbe Kutsche, aber kaum saß sie darin, so ward sie zu einem wunderschönen Fräulein, die Rübe zur Kutsche, und die sechs Mäuschen zu Pferden. Da küßte er sie, jagte mit den Pferden davon und brachte sie zu dem König. Seine Brüder kamen nach, die hatten sich gar keine Mühe gegeben, eine schöne Frau zu suchen, sondern die ersten besten Bauernweiber mitgenommen. Als der König sie erblickte, sprach er 'dem jüngsten gehört das Reich nach meinem Tod.' Aber die zwei ältesten betäubten die Ohren des Königs aufs neue mit ihrem Geschrei, 'wir könnens nicht zugeben

wieder hinab zu der dicken Jtsche und sagte ihr daß er den schönsten Ring brauchte. Sie ließ sich gleich ihre große Schachtel holen und gab ihm daraus einen Ring, der glänzte von Edelsteinen und war so schön daß ihn kein Goldschmied auf der Erde hätte machen können. Die zwei ältesten lachten über den Dummling, der einen goldenen Ring suchen wollte, gaben sich gar keine Mühe, sondern schlugen einem alten Wagenring die Nägel aus und brachten ihn dem König. Als aber der Dummling seinen goldenen Ring vorzeigte, so sprach der Vater abermals ‘ihm gehört das Reich.’ Die zwei ältesten ließen nicht ab den König zu quälen, bis er noch eine dritte Bedingung machte und den Ausspruch that, der sollte das Reich haben, der die schönste Frau heimbrächte. Die drei Federn blies er nochmals in die Luft, und sie flogen wie die vorigemale.

Da gieng der Dummling ohne weiteres hinab zu der dicken Jtsche und sprach ‘ich soll die schönste Frau heimbringen.’ ‘Ei,’ antwortete die Jtsche, ‘die schönste Frau! die ist nicht gleich zur Hand, aber du sollst sie doch haben.’ Sie gab ihm eine ausgehölte gelbe Rübe mit sechs Mäuschen bespannt. Da sprach der Dummling ganz traurig ‘was soll ich damit anfangen?’ Die Jtsche antwortete ‘setze nur eine von meinen kleinen Jtschen hinein.’ Da griff er auf Gerathewohl eine aus dem Kreiß und setzte sie in die gelbe Kutsche, aber kaum saß sie darin, so ward sie zu einem wunderschönen Fräulein, die Rübe zur Kutsche, und die sechs Mäuschen zu Pferden. Da küßte er sie, jagte mit den Pferden davon und brachte sie zu dem König. Seine Brüder kamen nach, die hatten sich gar keine Mühe gegeben, eine schöne Frau zu suchen, sondern die ersten besten Bauernweiber mitgenommen. Als der König sie erblickte, sprach er ‘dem jüngsten gehört das Reich nach meinem Tod.’ Aber die zwei ältesten betäubten die Ohren des Königs aufs neue mit ihrem Geschrei, ‘wir könnens nicht zugeben

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[346/0379] wieder hinab zu der dicken Jtsche und sagte ihr daß er den schönsten Ring brauchte. Sie ließ sich gleich ihre große Schachtel holen und gab ihm daraus einen Ring, der glänzte von Edelsteinen und war so schön daß ihn kein Goldschmied auf der Erde hätte machen können. Die zwei ältesten lachten über den Dummling, der einen goldenen Ring suchen wollte, gaben sich gar keine Mühe, sondern schlugen einem alten Wagenring die Nägel aus und brachten ihn dem König. Als aber der Dummling seinen goldenen Ring vorzeigte, so sprach der Vater abermals ‘ihm gehört das Reich.’ Die zwei ältesten ließen nicht ab den König zu quälen, bis er noch eine dritte Bedingung machte und den Ausspruch that, der sollte das Reich haben, der die schönste Frau heimbrächte. Die drei Federn blies er nochmals in die Luft, und sie flogen wie die vorigemale. Da gieng der Dummling ohne weiteres hinab zu der dicken Jtsche und sprach ‘ich soll die schönste Frau heimbringen.’ ‘Ei,’ antwortete die Jtsche, ‘die schönste Frau! die ist nicht gleich zur Hand, aber du sollst sie doch haben.’ Sie gab ihm eine ausgehölte gelbe Rübe mit sechs Mäuschen bespannt. Da sprach der Dummling ganz traurig ‘was soll ich damit anfangen?’ Die Jtsche antwortete ‘setze nur eine von meinen kleinen Jtschen hinein.’ Da griff er auf Gerathewohl eine aus dem Kreiß und setzte sie in die gelbe Kutsche, aber kaum saß sie darin, so ward sie zu einem wunderschönen Fräulein, die Rübe zur Kutsche, und die sechs Mäuschen zu Pferden. Da küßte er sie, jagte mit den Pferden davon und brachte sie zu dem König. Seine Brüder kamen nach, die hatten sich gar keine Mühe gegeben, eine schöne Frau zu suchen, sondern die ersten besten Bauernweiber mitgenommen. Als der König sie erblickte, sprach er ‘dem jüngsten gehört das Reich nach meinem Tod.’ Aber die zwei ältesten betäubten die Ohren des Königs aufs neue mit ihrem Geschrei, ‘wir könnens nicht zugeben

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1857/379>, abgerufen am 22.11.2024.