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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857.

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und kratzte sie am Fuß. Da sagte sie 'willst du fort!' und meinte es wäre ihr Hund. Der Hase kratzte zum zweitenmal am Fuß, da sagte sie wieder 'willst du fort!' und meinte es wäre ihr Hund. Aber der Hase ließ sich nicht irre machen und kratzte zum drittenmal, da guckte sie herab, und erkannte den Hasen an seinem Halsband. Nun nahm sie ihn auf ihren Schooß, trug ihn in ihre Kammer, und sprach 'lieber Hase, was willst du?' Antwortete er 'mein Herr, der den Drachen getödtet hat, ist hier und schickt mich, ich soll um ein Brot bitten, wie es der König ißt.' Da war sie voll Freude, und ließ den Bäcker kommen und befahl ihm ein Brot zu bringen, wie es der König aß. Sprach das Häslein 'aber der Bäcker muß mirs auch hintragen, damit mir die Metzgerhunde nichts thun.' Der Bäcker trug es ihm bis an die Thüre der Wirthsstube, da stellte sich der Hase auf die Hinterbeine, nahm alsbald das Brot in die Vorderpfoten und brachte es seinem Herrn. Da sprach der Jäger 'sieht er, Herr Wirth, die hundert Goldstücke sind mein.' Der Wirth wunderte sich, aber der Jäger sagte weiter, 'ja, Herr Wirth, das Brot hätt ich, nun will ich aber auch von des Königs Braten essen.' Der Wirth sagte 'das möcht ich sehen,' aber wetten wollte er nicht mehr. Rief der Jäger den Fuchs und sprach 'mein Füchslein, geh hin und hol mir Braten, wie ihn der König ißt.' Der Rothfuchs wußte die Schliche besser, gieng an den Ecken und durch die Winkel, ohne daß ihn ein Hund sah, setzte sich unter der Königstochter Stuhl, und kratzte an ihrem Fuß. Da sah sie herab und erkannte den Fuchs am Halsband, nahm ihn mit in ihre Kammer und sprach, 'lieber Fuchs, was willst du?' Antwortete er 'mein Herr, der den Drachen getödtet hat, ist hier, und schickt mich, ich soll bitten um einen Braten, wie ihn der König ißt.' Da ließ sie den Koch kommen, der mußte einen Braten, wie ihn der König aß, anrichten, und dem Fuchs bis an die Thüre tragen; da nahm ihm der Fuchs die

und kratzte sie am Fuß. Da sagte sie ‘willst du fort!’ und meinte es wäre ihr Hund. Der Hase kratzte zum zweitenmal am Fuß, da sagte sie wieder ‘willst du fort!’ und meinte es wäre ihr Hund. Aber der Hase ließ sich nicht irre machen und kratzte zum drittenmal, da guckte sie herab, und erkannte den Hasen an seinem Halsband. Nun nahm sie ihn auf ihren Schooß, trug ihn in ihre Kammer, und sprach ‘lieber Hase, was willst du?’ Antwortete er ‘mein Herr, der den Drachen getödtet hat, ist hier und schickt mich, ich soll um ein Brot bitten, wie es der König ißt.’ Da war sie voll Freude, und ließ den Bäcker kommen und befahl ihm ein Brot zu bringen, wie es der König aß. Sprach das Häslein ‘aber der Bäcker muß mirs auch hintragen, damit mir die Metzgerhunde nichts thun.’ Der Bäcker trug es ihm bis an die Thüre der Wirthsstube, da stellte sich der Hase auf die Hinterbeine, nahm alsbald das Brot in die Vorderpfoten und brachte es seinem Herrn. Da sprach der Jäger ‘sieht er, Herr Wirth, die hundert Goldstücke sind mein.’ Der Wirth wunderte sich, aber der Jäger sagte weiter, ‘ja, Herr Wirth, das Brot hätt ich, nun will ich aber auch von des Königs Braten essen.’ Der Wirth sagte ‘das möcht ich sehen,’ aber wetten wollte er nicht mehr. Rief der Jäger den Fuchs und sprach ‘mein Füchslein, geh hin und hol mir Braten, wie ihn der König ißt.’ Der Rothfuchs wußte die Schliche besser, gieng an den Ecken und durch die Winkel, ohne daß ihn ein Hund sah, setzte sich unter der Königstochter Stuhl, und kratzte an ihrem Fuß. Da sah sie herab und erkannte den Fuchs am Halsband, nahm ihn mit in ihre Kammer und sprach, ‘lieber Fuchs, was willst du?’ Antwortete er ‘mein Herr, der den Drachen getödtet hat, ist hier, und schickt mich, ich soll bitten um einen Braten, wie ihn der König ißt.’ Da ließ sie den Koch kommen, der mußte einen Braten, wie ihn der König aß, anrichten, und dem Fuchs bis an die Thüre tragen; da nahm ihm der Fuchs die

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1857/356>, abgerufen am 22.11.2024.