Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857.mein Schwester der Marlenichen sucht alle meine Benichen bindet sie in ein seiden Tuch, legts unter den Machandelbaum. Kywitt, kywitt, wat vör'n schöön Vagel bün ik!' Un as he uutsungen hadd, so flöög he wech: de Kede hadd he in de rechte un de Schö in de linke Klau, un he flöög wyt wech na ene Mähl, un de Mähl güng 'klippe klappe, klippe klappe, klippe klappe.' Un in de Mähl door seeten twintig Mählenburßen, de hauden enen Steen un hackden 'hick hack, hick hack, hick hack,' un de Mähl güng 'klippe klappe, klippe klappe, klippe klappe.' Do güng de Vagel up enen Lindenboom sitten, de vör de Mähl stünn und süng 'mein Mutter der mich schlacht,' do höörd een up, 'mein Vater der mich aß,' do höörden noch twe up un höörden dat, 'mein Schwester der Marlenichen' do höörden wedder veer up, 'sucht alle meine Benichen, bindet sie in ein seiden Tuch,' nu hackden noch man acht, 'legts unter' nu noch man fyw, 'den Machandelbaum.' nu noch man een. 'Kywitt, kywitt, wat vör'n schöön Vagel bün ik!' Do hüll de lezte ook up un hadd dat lezte noch höörd. 'Vagel,' secht he, 'wat singst du schöön! laat my dat ook hören, sing my dat nochmaal.' 'Ne,' secht de Vagel, 'twemaal sing ik nich umsünst, gif my den Mählensteen, so will ik dat nochmaal singen.' mein Schwester der Marlenichen sucht alle meine Benichen bindet sie in ein seiden Tuch, legts unter den Machandelbaum. Kywitt, kywitt, wat vör’n schöön Vagel bün ik!’ Un as he uutsungen hadd, so flöög he wech: de Kede hadd he in de rechte un de Schö in de linke Klau, un he flöög wyt wech na ene Mähl, un de Mähl güng ‘klippe klappe, klippe klappe, klippe klappe.’ Un in de Mähl door seeten twintig Mählenburßen, de hauden enen Steen un hackden ‘hick hack, hick hack, hick hack,’ un de Mähl güng ‘klippe klappe, klippe klappe, klippe klappe.’ Do güng de Vagel up enen Lindenboom sitten, de vör de Mähl stünn und süng ‘mein Mutter der mich schlacht,’ do höörd een up, ‘mein Vater der mich aß,’ do höörden noch twe up un höörden dat, ‘mein Schwester der Marlenichen’ do höörden wedder veer up, ‘sucht alle meine Benichen, bindet sie in ein seiden Tuch,’ nu hackden noch man acht, ‘legts unter’ nu noch man fyw, ‘den Machandelbaum.’ nu noch man een. ‘Kywitt, kywitt, wat vör’n schöön Vagel bün ik!’ Do hüll de lezte ook up un hadd dat lezte noch höörd. ‘Vagel,’ secht he, ‘wat singst du schöön! laat my dat ook hören, sing my dat nochmaal.’ ‘Ne,’ secht de Vagel, ‘twemaal sing ik nich umsünst, gif my den Mählensteen, so will ik dat nochmaal singen.’ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0271" n="238"/> <lg type="poem"> <l>mein Schwester der Marlenichen</l><lb/> <l>sucht alle meine Benichen</l><lb/> <l>bindet sie in ein seiden Tuch,</l><lb/> <l>legts unter den Machandelbaum.</l><lb/> <l>Kywitt, kywitt, wat vör’n schöön Vagel bün ik!’</l><lb/> </lg> <p>Un as he uutsungen hadd, so flöög he wech: de Kede hadd he in de rechte un de Schö in de linke Klau, un he flöög wyt wech na ene Mähl, un de Mähl güng ‘klippe klappe, klippe klappe, klippe klappe.’ Un in de Mähl door seeten twintig Mählenburßen, de hauden enen Steen un hackden ‘hick hack, hick hack, hick hack,’ un de Mähl güng ‘klippe klappe, klippe klappe, klippe klappe.’ Do güng de Vagel up enen Lindenboom sitten, de vör de Mähl stünn und süng</p><lb/> <lg type="poem"> <l>‘mein Mutter der mich schlacht,’</l><lb/> </lg> <p>do höörd een up,</p><lb/> <lg type="poem"> <l>‘mein Vater der mich aß,’</l><lb/> </lg> <p>do höörden noch twe up un höörden dat,</p><lb/> <lg type="poem"> <l>‘mein Schwester der Marlenichen’</l><lb/> </lg> <p>do höörden wedder veer up,</p><lb/> <lg type="poem"> <l>‘sucht alle meine Benichen,</l><lb/> <l>bindet sie in ein seiden Tuch,’</l><lb/> </lg> <p>nu hackden noch man acht,</p><lb/> <lg type="poem"> <l>‘legts unter’</l><lb/> </lg> <p>nu noch man fyw,</p><lb/> <lg type="poem"> <l>‘den Machandelbaum.’</l><lb/> </lg> <p>nu noch man een.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>‘Kywitt, kywitt, wat vör’n schöön Vagel bün ik!’</l><lb/> </lg> <p>Do hüll de lezte ook up un hadd dat lezte noch höörd. ‘Vagel,’ secht he, ‘wat singst du schöön! laat my dat ook hören, sing my dat nochmaal.’ ‘Ne,’ secht de Vagel, ‘twemaal sing ik nich umsünst, gif my den Mählensteen, so will ik dat nochmaal singen.’ </p> </div> </body> </text> </TEI> [238/0271]
mein Schwester der Marlenichen
sucht alle meine Benichen
bindet sie in ein seiden Tuch,
legts unter den Machandelbaum.
Kywitt, kywitt, wat vör’n schöön Vagel bün ik!’
Un as he uutsungen hadd, so flöög he wech: de Kede hadd he in de rechte un de Schö in de linke Klau, un he flöög wyt wech na ene Mähl, un de Mähl güng ‘klippe klappe, klippe klappe, klippe klappe.’ Un in de Mähl door seeten twintig Mählenburßen, de hauden enen Steen un hackden ‘hick hack, hick hack, hick hack,’ un de Mähl güng ‘klippe klappe, klippe klappe, klippe klappe.’ Do güng de Vagel up enen Lindenboom sitten, de vör de Mähl stünn und süng
‘mein Mutter der mich schlacht,’
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‘mein Vater der mich aß,’
do höörden noch twe up un höörden dat,
‘mein Schwester der Marlenichen’
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‘den Machandelbaum.’
nu noch man een.
‘Kywitt, kywitt, wat vör’n schöön Vagel bün ik!’
Do hüll de lezte ook up un hadd dat lezte noch höörd. ‘Vagel,’ secht he, ‘wat singst du schöön! laat my dat ook hören, sing my dat nochmaal.’ ‘Ne,’ secht de Vagel, ‘twemaal sing ik nich umsünst, gif my den Mählensteen, so will ik dat nochmaal singen.’
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