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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857.

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zapfen, so fällt ihm die Kreuzhacke auf den Kopf und schlägts todt.' Da saß sie und weinte und schrie aus Leibeskräften über das bevorstehende Unglück. Die oben warteten auf den Trank, aber die kluge Else kam immer nicht. Da sprach die Frau zur Magd 'geh doch hinunter in den Keller und sieh wo die Else bleibt.' Die Magd gieng und fand sie vor dem Fasse sitzend und laut schreiend. 'Else, was weinst du?' fragte die Magd. 'Ach,' antwortete sie 'soll ich nicht weinen? wenn ich den Hans kriege, und wir kriegen ein Kind, und das ist groß, und soll hier Trinken zapfen, so fällt ihm vielleicht die Kreuzhacke auf den Kopf und schlägt es todt.' Da sprach die Magd 'was haben wir für eine kluge Else!' setzte sich zu ihr und fieng auch an über das Unglück zu weinen. Über eine Weile, als die Magd nicht wiederkam, und die droben durstig nach dem Trank waren, sprach der Mann zum Knecht 'geh doch hinunter in den Keller und sieh wo die Else und die Magd bleibt.' Der Knecht gieng hinab, da saß die kluge Else und die Magd, und weinten beide zusammen. Da fragte er 'was weint ihr denn?' 'Ach,' sprach die Else, 'soll ich nicht weinen? wenn ich den Hans kriege, und wir kriegen ein Kind, und das ist groß, und soll hier Trinken zapfen, so fällt ihm die Kreuzhacke auf den Kopf, und schlägts todt.' Da sprach der Knecht 'was haben wir für eine kluge Else!' setzte sich zu ihr und fieng auch an laut zu heulen. Oben warteten sie auf den Knecht, als er aber immer nicht kam, sprach der Mann zur Frau 'geh doch hinunter in den Keller und sieh wo die Else bleibt.' Die Frau gieng hinab und fand alle drei in Wehklagen, und fragte nach der Ursache, da erzählte ihr die Else auch daß ihr zukünftiges Kind wohl würde von der Kreuzhacke todtgeschlagen werden, wenn es erst groß wäre, und Bier zapfen sollte, und die Kreuzhacke fiele herab. Da sprach die Mutter gleichfalls 'ach, was haben wir für eine kluge Else!' setzte sich hin und weinte mit. Der Mann oben wartete noch ein Weilchen,

zapfen, so fällt ihm die Kreuzhacke auf den Kopf und schlägts todt.’ Da saß sie und weinte und schrie aus Leibeskräften über das bevorstehende Unglück. Die oben warteten auf den Trank, aber die kluge Else kam immer nicht. Da sprach die Frau zur Magd ‘geh doch hinunter in den Keller und sieh wo die Else bleibt.’ Die Magd gieng und fand sie vor dem Fasse sitzend und laut schreiend. ‘Else, was weinst du?’ fragte die Magd. ‘Ach,’ antwortete sie ‘soll ich nicht weinen? wenn ich den Hans kriege, und wir kriegen ein Kind, und das ist groß, und soll hier Trinken zapfen, so fällt ihm vielleicht die Kreuzhacke auf den Kopf und schlägt es todt.’ Da sprach die Magd ‘was haben wir für eine kluge Else!’ setzte sich zu ihr und fieng auch an über das Unglück zu weinen. Über eine Weile, als die Magd nicht wiederkam, und die droben durstig nach dem Trank waren, sprach der Mann zum Knecht ‘geh doch hinunter in den Keller und sieh wo die Else und die Magd bleibt.’ Der Knecht gieng hinab, da saß die kluge Else und die Magd, und weinten beide zusammen. Da fragte er ‘was weint ihr denn?’ ‘Ach,’ sprach die Else, ‘soll ich nicht weinen? wenn ich den Hans kriege, und wir kriegen ein Kind, und das ist groß, und soll hier Trinken zapfen, so fällt ihm die Kreuzhacke auf den Kopf, und schlägts todt.’ Da sprach der Knecht ‘was haben wir für eine kluge Else!’ setzte sich zu ihr und fieng auch an laut zu heulen. Oben warteten sie auf den Knecht, als er aber immer nicht kam, sprach der Mann zur Frau ‘geh doch hinunter in den Keller und sieh wo die Else bleibt.’ Die Frau gieng hinab und fand alle drei in Wehklagen, und fragte nach der Ursache, da erzählte ihr die Else auch daß ihr zukünftiges Kind wohl würde von der Kreuzhacke todtgeschlagen werden, wenn es erst groß wäre, und Bier zapfen sollte, und die Kreuzhacke fiele herab. Da sprach die Mutter gleichfalls ‘ach, was haben wir für eine kluge Else!’ setzte sich hin und weinte mit. Der Mann oben wartete noch ein Weilchen,

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[176/0209] zapfen, so fällt ihm die Kreuzhacke auf den Kopf und schlägts todt.’ Da saß sie und weinte und schrie aus Leibeskräften über das bevorstehende Unglück. Die oben warteten auf den Trank, aber die kluge Else kam immer nicht. Da sprach die Frau zur Magd ‘geh doch hinunter in den Keller und sieh wo die Else bleibt.’ Die Magd gieng und fand sie vor dem Fasse sitzend und laut schreiend. ‘Else, was weinst du?’ fragte die Magd. ‘Ach,’ antwortete sie ‘soll ich nicht weinen? wenn ich den Hans kriege, und wir kriegen ein Kind, und das ist groß, und soll hier Trinken zapfen, so fällt ihm vielleicht die Kreuzhacke auf den Kopf und schlägt es todt.’ Da sprach die Magd ‘was haben wir für eine kluge Else!’ setzte sich zu ihr und fieng auch an über das Unglück zu weinen. Über eine Weile, als die Magd nicht wiederkam, und die droben durstig nach dem Trank waren, sprach der Mann zum Knecht ‘geh doch hinunter in den Keller und sieh wo die Else und die Magd bleibt.’ Der Knecht gieng hinab, da saß die kluge Else und die Magd, und weinten beide zusammen. Da fragte er ‘was weint ihr denn?’ ‘Ach,’ sprach die Else, ‘soll ich nicht weinen? wenn ich den Hans kriege, und wir kriegen ein Kind, und das ist groß, und soll hier Trinken zapfen, so fällt ihm die Kreuzhacke auf den Kopf, und schlägts todt.’ Da sprach der Knecht ‘was haben wir für eine kluge Else!’ setzte sich zu ihr und fieng auch an laut zu heulen. Oben warteten sie auf den Knecht, als er aber immer nicht kam, sprach der Mann zur Frau ‘geh doch hinunter in den Keller und sieh wo die Else bleibt.’ Die Frau gieng hinab und fand alle drei in Wehklagen, und fragte nach der Ursache, da erzählte ihr die Else auch daß ihr zukünftiges Kind wohl würde von der Kreuzhacke todtgeschlagen werden, wenn es erst groß wäre, und Bier zapfen sollte, und die Kreuzhacke fiele herab. Da sprach die Mutter gleichfalls ‘ach, was haben wir für eine kluge Else!’ setzte sich hin und weinte mit. Der Mann oben wartete noch ein Weilchen,

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1857/209>, abgerufen am 19.12.2024.