Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite
myne Fru de Jlsebill
will nich so as ik wol will.'

'Na, wat will se denn?' säd de Butt. 'Ach,' säd de Mann, 'se will König warden.' 'Ga man hen, se is't all,' säd de Butt.

Do güng de Mann hen, un as he na dem Pallast köhm, so wöör dat Slott veel grötter worren, mit enem grooten Toorn un herrlyken Zyraat doran: un de Schildwacht stünn vor de Döhr, un dar wören so väle Soldaten un Pauken un Trumpeten. Un as he in dat Huus köhm, so wöör allens von purem Marmelsteen mit Gold, un sammtne Deken un groote gollne Quasten. Do güngen de Dören von dem Saal up, door de ganße Hofstaat wöör, un syne Fru seet up enem hogen Troon von Gold un Demant, un hadd ene groote gollne Kroon up un den Zepter in der Hand von purem Gold un Edelsteen, un up beyden Syden by ehr stünnen ses Jumpfern in ene Reeg, jümmer ene enen Kops lüttjer as de annere. Do güng he staan und säd 'ach Fru, büst du nu König?' 'Ja,' säd de Fru, 'nu bün ik König.' Do stünn he un seeg se an, un as he se do een Flach (eine Zeit lang) so ansehn hadd, säd he 'ach, Fru, wat lett dat schöön, wenn du König büst! nu wähl wy ook niks meer wünschen.' 'Ne, Mann,' säd de Fru, un wöör ganß unruhig, 'my waart de Tyd und Wyl al lang, ik kann dat nich meer uuthollen. Ga hen tom Butt, König bün ik, nu mutt ik ook Kaiser warden.' 'Ach, Fru,' säd de Mann, 'wat wullst du Kaiser warden?' 'Mann,' säd se, 'ga tom Butt, ik will Kaiser syn.' 'Ach, Fru,' säd de Mann, 'Kaiser kann he nich maken, ik mag dem Butt dat nich seggen; Kaiser is man eenmal im Reich: Kaiser kann de Butt jo nich maken, dat kann un kann he nich.' 'Wat,' säd de Fru, 'ik bünn König un du bist man myn Mann, wullt du glyk hengaan? glyk ga hen, kann he König maken, kann he ook Kaiser maken, ik will un will Kaiser syn; glyk ga hen.' Do mussd he hengaan. Do de Mann awer

myne Fru de Jlsebill
will nich so as ik wol will.’

‘Na, wat will se denn?’ säd de Butt. ‘Ach,’ säd de Mann, ‘se will König warden.’ ‘Ga man hen, se is’t all,’ säd de Butt.

Do güng de Mann hen, un as he na dem Pallast köhm, so wöör dat Slott veel grötter worren, mit enem grooten Toorn un herrlyken Zyraat doran: un de Schildwacht stünn vor de Döhr, un dar wören so väle Soldaten un Pauken un Trumpeten. Un as he in dat Huus köhm, so wöör allens von purem Marmelsteen mit Gold, un sammtne Deken un groote gollne Quasten. Do güngen de Dören von dem Saal up, door de ganße Hofstaat wöör, un syne Fru seet up enem hogen Troon von Gold un Demant, un hadd ene groote gollne Kroon up un den Zepter in der Hand von purem Gold un Edelsteen, un up beyden Syden by ehr stünnen ses Jumpfern in ene Reeg, jümmer ene enen Kops lüttjer as de annere. Do güng he staan und säd ‘ach Fru, büst du nu König?’ ‘Ja,’ säd de Fru, ‘nu bün ik König.’ Do stünn he un seeg se an, un as he se do een Flach (eine Zeit lang) so ansehn hadd, säd he ‘ach, Fru, wat lett dat schöön, wenn du König büst! nu wähl wy ook niks meer wünschen.’ ‘Ne, Mann,’ säd de Fru, un wöör ganß unruhig, ‘my waart de Tyd und Wyl al lang, ik kann dat nich meer uuthollen. Ga hen tom Butt, König bün ik, nu mutt ik ook Kaiser warden.’ ‘Ach, Fru,’ säd de Mann, ‘wat wullst du Kaiser warden?’ ‘Mann,’ säd se, ‘ga tom Butt, ik will Kaiser syn.’ ‘Ach, Fru,’ säd de Mann, ‘Kaiser kann he nich maken, ik mag dem Butt dat nich seggen; Kaiser is man eenmal im Reich: Kaiser kann de Butt jo nich maken, dat kann un kann he nich.’ ‘Wat,’ säd de Fru, ‘ik bünn König un du bist man myn Mann, wullt du glyk hengaan? glyk ga hen, kann he König maken, kann he ook Kaiser maken, ik will un will Kaiser syn; glyk ga hen.’ Do mussd he hengaan. Do de Mann awer

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0137" n="104"/>
        <lg type="poem">
          <l>myne Fru de Jlsebill</l><lb/>
          <l>will nich so as ik wol will.&#x2019;</l><lb/>
        </lg>
        <p>&#x2018;Na, wat will se denn?&#x2019; säd de Butt. &#x2018;Ach,&#x2019; säd de Mann, &#x2018;se will König warden.&#x2019; &#x2018;Ga man hen, se is&#x2019;t all,&#x2019; säd de Butt.</p><lb/>
        <p>Do güng de Mann hen, un as he na dem Pallast köhm, so wöör dat Slott veel grötter worren, mit enem grooten Toorn un herrlyken Zyraat doran: un de Schildwacht stünn vor de Döhr, un dar wören so väle Soldaten un Pauken un Trumpeten. Un as he in dat Huus köhm, so wöör allens von purem Marmelsteen mit Gold, un sammtne Deken un groote gollne Quasten. Do güngen de Dören von dem Saal up, door de ganße Hofstaat wöör, un syne Fru seet up enem hogen Troon von Gold un Demant, un hadd ene groote gollne Kroon up un den Zepter in der Hand von purem Gold un Edelsteen, un up beyden Syden by ehr stünnen ses Jumpfern in ene Reeg, jümmer ene enen Kops lüttjer as de annere. Do güng he staan und säd &#x2018;ach Fru, büst du nu König?&#x2019; &#x2018;Ja,&#x2019; säd de Fru, &#x2018;nu bün ik König.&#x2019; Do stünn he un seeg se an, un as he se do een Flach (eine Zeit lang) so ansehn hadd, säd he &#x2018;ach, Fru, wat lett dat schöön, wenn du König büst! nu wähl wy ook niks meer wünschen.&#x2019; &#x2018;Ne, Mann,&#x2019; säd de Fru, un wöör ganß unruhig, &#x2018;my waart de Tyd und Wyl al lang, ik kann dat nich meer uuthollen. Ga hen tom Butt, König bün ik, nu mutt ik ook Kaiser warden.&#x2019; &#x2018;Ach, Fru,&#x2019; säd de Mann, &#x2018;wat wullst du Kaiser warden?&#x2019; &#x2018;Mann,&#x2019; säd se, &#x2018;ga tom Butt, ik will Kaiser syn.&#x2019; &#x2018;Ach, Fru,&#x2019; säd de Mann, &#x2018;Kaiser kann he nich maken, ik mag dem Butt dat nich seggen; Kaiser is man eenmal im Reich: Kaiser kann de Butt jo nich maken, dat kann un kann he nich.&#x2019; &#x2018;Wat,&#x2019; säd de Fru, &#x2018;ik bünn König un du bist man myn Mann, wullt du glyk hengaan? glyk ga hen, kann he König maken, kann he ook Kaiser maken, ik will un will Kaiser syn; glyk ga hen.&#x2019; Do mussd he hengaan. Do de Mann awer
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[104/0137] myne Fru de Jlsebill will nich so as ik wol will.’ ‘Na, wat will se denn?’ säd de Butt. ‘Ach,’ säd de Mann, ‘se will König warden.’ ‘Ga man hen, se is’t all,’ säd de Butt. Do güng de Mann hen, un as he na dem Pallast köhm, so wöör dat Slott veel grötter worren, mit enem grooten Toorn un herrlyken Zyraat doran: un de Schildwacht stünn vor de Döhr, un dar wören so väle Soldaten un Pauken un Trumpeten. Un as he in dat Huus köhm, so wöör allens von purem Marmelsteen mit Gold, un sammtne Deken un groote gollne Quasten. Do güngen de Dören von dem Saal up, door de ganße Hofstaat wöör, un syne Fru seet up enem hogen Troon von Gold un Demant, un hadd ene groote gollne Kroon up un den Zepter in der Hand von purem Gold un Edelsteen, un up beyden Syden by ehr stünnen ses Jumpfern in ene Reeg, jümmer ene enen Kops lüttjer as de annere. Do güng he staan und säd ‘ach Fru, büst du nu König?’ ‘Ja,’ säd de Fru, ‘nu bün ik König.’ Do stünn he un seeg se an, un as he se do een Flach (eine Zeit lang) so ansehn hadd, säd he ‘ach, Fru, wat lett dat schöön, wenn du König büst! nu wähl wy ook niks meer wünschen.’ ‘Ne, Mann,’ säd de Fru, un wöör ganß unruhig, ‘my waart de Tyd und Wyl al lang, ik kann dat nich meer uuthollen. Ga hen tom Butt, König bün ik, nu mutt ik ook Kaiser warden.’ ‘Ach, Fru,’ säd de Mann, ‘wat wullst du Kaiser warden?’ ‘Mann,’ säd se, ‘ga tom Butt, ik will Kaiser syn.’ ‘Ach, Fru,’ säd de Mann, ‘Kaiser kann he nich maken, ik mag dem Butt dat nich seggen; Kaiser is man eenmal im Reich: Kaiser kann de Butt jo nich maken, dat kann un kann he nich.’ ‘Wat,’ säd de Fru, ‘ik bünn König un du bist man myn Mann, wullt du glyk hengaan? glyk ga hen, kann he König maken, kann he ook Kaiser maken, ik will un will Kaiser syn; glyk ga hen.’ Do mussd he hengaan. Do de Mann awer

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2015-05-11T18:40:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Google Books (University of Oxford, Taylor Institution Library): Bereitstellung der Bilddigitalisate (2015-05-11T18:40:00Z)
Sandra Balck, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-03T14:12:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1857/137
Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1857/137>, abgerufen am 23.11.2024.