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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850.

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hinein und sah seine Frau, mit schönen Kleidern geputzt, in einer prächtigen Stube sitzen. Sie war ganz vergnügt und sprach 'Mann, wie ist das auf einmal gekommen? das gefällt mir wohl.' 'Ja,' sagte der Mann, 'es gefällt mir auch, aber es hungert mich auch gewaltig, gib mir erst etwas zu essen.' Sprach die Frau 'ich habe nichts und weiß in dem neuen Haus nichts zu finden.' 'O,' sagte der Mann, 'dort sehe ich einen großen Schrank, den schließ einmal auf.' Wie sie den Schrank aufschloß, stand da Kuchen, Fleisch, Obst, Wein, und lachte einen ordentlich an. Da rief die Frau voll Freude 'Herz, was begehrst du nun?' und sie aßen und tranken zusammen. Wie sie satt waren, fragte die Frau 'aber, Mann, wo kommt all dieser Reichthum her?' 'Ach,' antwortete er, 'frage mich nicht darum, ich darf dirs doch nicht sagen, wenn ichs jemand entdecke, so ist unser Glück wieder dahin.' 'Nun,' sprach sie, 'wenn ichs nicht wissen soll, so begehr ichs auch nicht zu wissen.' Das war aber ihr Ernst nicht, sondern es ließ ihr keine Ruhe Tag und Nacht, und sie quälte und stachelte den Mann so lang, bis ers in der Ungeduld heraus sagte, es käme alles von einem wunderbaren goldenen Fisch, den er gefangen und dafür wieder in Freiheit gelassen hätte. Und wies heraus war, da verschwand alsbald das schöne Schloß mit dem Schrank und sie saßen wieder in der alten Fischerhütte.

Der Mann mußte von vornen anfangen, seinem Gewerbe nachgehen, und fischen. Das Glück wollte es aber, daß er den goldenen Fisch noch einmal herauszog. 'Hör,' sprach der Fisch, 'wenn du mich wieder ins Wasser wirfst, so will ich dir noch einmal das

hinein und sah seine Frau, mit schönen Kleidern geputzt, in einer prächtigen Stube sitzen. Sie war ganz vergnügt und sprach ‘Mann, wie ist das auf einmal gekommen? das gefällt mir wohl.’ ‘Ja,’ sagte der Mann, ‘es gefällt mir auch, aber es hungert mich auch gewaltig, gib mir erst etwas zu essen.’ Sprach die Frau ‘ich habe nichts und weiß in dem neuen Haus nichts zu finden.’ ‘O,’ sagte der Mann, ‘dort sehe ich einen großen Schrank, den schließ einmal auf.’ Wie sie den Schrank aufschloß, stand da Kuchen, Fleisch, Obst, Wein, und lachte einen ordentlich an. Da rief die Frau voll Freude ‘Herz, was begehrst du nun?’ und sie aßen und tranken zusammen. Wie sie satt waren, fragte die Frau ‘aber, Mann, wo kommt all dieser Reichthum her?’ ‘Ach,’ antwortete er, ‘frage mich nicht darum, ich darf dirs doch nicht sagen, wenn ichs jemand entdecke, so ist unser Glück wieder dahin.’ ‘Nun,’ sprach sie, ‘wenn ichs nicht wissen soll, so begehr ichs auch nicht zu wissen.’ Das war aber ihr Ernst nicht, sondern es ließ ihr keine Ruhe Tag und Nacht, und sie quälte und stachelte den Mann so lang, bis ers in der Ungeduld heraus sagte, es käme alles von einem wunderbaren goldenen Fisch, den er gefangen und dafür wieder in Freiheit gelassen hätte. Und wies heraus war, da verschwand alsbald das schöne Schloß mit dem Schrank und sie saßen wieder in der alten Fischerhütte.

Der Mann mußte von vornen anfangen, seinem Gewerbe nachgehen, und fischen. Das Glück wollte es aber, daß er den goldenen Fisch noch einmal herauszog. ‘Hör,’ sprach der Fisch, ‘wenn du mich wieder ins Wasser wirfst, so will ich dir noch einmal das

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[495/0577] hinein und sah seine Frau, mit schönen Kleidern geputzt, in einer prächtigen Stube sitzen. Sie war ganz vergnügt und sprach ‘Mann, wie ist das auf einmal gekommen? das gefällt mir wohl.’ ‘Ja,’ sagte der Mann, ‘es gefällt mir auch, aber es hungert mich auch gewaltig, gib mir erst etwas zu essen.’ Sprach die Frau ‘ich habe nichts und weiß in dem neuen Haus nichts zu finden.’ ‘O,’ sagte der Mann, ‘dort sehe ich einen großen Schrank, den schließ einmal auf.’ Wie sie den Schrank aufschloß, stand da Kuchen, Fleisch, Obst, Wein, und lachte einen ordentlich an. Da rief die Frau voll Freude ‘Herz, was begehrst du nun?’ und sie aßen und tranken zusammen. Wie sie satt waren, fragte die Frau ‘aber, Mann, wo kommt all dieser Reichthum her?’ ‘Ach,’ antwortete er, ‘frage mich nicht darum, ich darf dirs doch nicht sagen, wenn ichs jemand entdecke, so ist unser Glück wieder dahin.’ ‘Nun,’ sprach sie, ‘wenn ichs nicht wissen soll, so begehr ichs auch nicht zu wissen.’ Das war aber ihr Ernst nicht, sondern es ließ ihr keine Ruhe Tag und Nacht, und sie quälte und stachelte den Mann so lang, bis ers in der Ungeduld heraus sagte, es käme alles von einem wunderbaren goldenen Fisch, den er gefangen und dafür wieder in Freiheit gelassen hätte. Und wies heraus war, da verschwand alsbald das schöne Schloß mit dem Schrank und sie saßen wieder in der alten Fischerhütte. Der Mann mußte von vornen anfangen, seinem Gewerbe nachgehen, und fischen. Das Glück wollte es aber, daß er den goldenen Fisch noch einmal herauszog. ‘Hör,’ sprach der Fisch, ‘wenn du mich wieder ins Wasser wirfst, so will ich dir noch einmal das

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1850/577>, abgerufen am 24.11.2024.