er fiel, saß in den Wurzeln eine Gans, die hatte Federn von reinem Gold. Er hob sie heraus, nahm sie mit sich und gieng in ein Wirthshaus, da wollte er übernachten. Der Wirth hatte aber drei Töchter, die sahen die Gans, waren neugierig was das für ein wunderlicher Vogel wäre und hätten gar gern eine von seinen goldenen Federn gehabt. Die älteste dachte 'es wird sich schon eine Gelegenheit finden wo ich mir eine Feder ausziehen kann,' und als der Dummling einmal hinaus gegangen war, faßte sie die Gans beim Flügel, aber Finger und Hand blieben ihr daran festhängen.' Bald danach kam die zweite und hatte keinen andern Gedanken als sich eine goldene Feder zu holen: kaum aber hatte sie ihre Schwester angerührt, so blieb sie festhängen. Endlich kam auch die dritte in gleicher Absicht: da schrieen die andern 'bleib weg, ums Himmelswillen, bleib weg.' Aber sie begriff nicht warum sie wegbleiben sollte, dachte 'sind die dabei, so kann ich auch dabei sein,' und sprang herzu, und wie sie ihre Schwester angerührt hatte, so blieb sie an ihr hängen. So mußten sie die Nacht bei der Gans zubringen.
Am andern Morgen nahm der Dummling die Gans in den Arm, gieng fort, und bekümmerte sich nicht um die drei Mädchen, die daran hiengen. Sie mußten immer hinter ihm drein laufen, links und rechts, wies ihm in die Beine kam. Mitten auf dem Felde begegnete ihnen der Pfarrer, und als er den Aufzug sah, sprach er 'schämt euch, ihr garstigen Mädchen, was lauft ihr dem jungen Bursch durchs Feld nach, schickt sich das?' Damit faßte er die jüngste an die Hand und wollte sie zurückziehen: wie er sie
er fiel, saß in den Wurzeln eine Gans, die hatte Federn von reinem Gold. Er hob sie heraus, nahm sie mit sich und gieng in ein Wirthshaus, da wollte er übernachten. Der Wirth hatte aber drei Töchter, die sahen die Gans, waren neugierig was das für ein wunderlicher Vogel wäre und hätten gar gern eine von seinen goldenen Federn gehabt. Die älteste dachte ‘es wird sich schon eine Gelegenheit finden wo ich mir eine Feder ausziehen kann,’ und als der Dummling einmal hinaus gegangen war, faßte sie die Gans beim Flügel, aber Finger und Hand blieben ihr daran festhängen.’ Bald danach kam die zweite und hatte keinen andern Gedanken als sich eine goldene Feder zu holen: kaum aber hatte sie ihre Schwester angerührt, so blieb sie festhängen. Endlich kam auch die dritte in gleicher Absicht: da schrieen die andern ‘bleib weg, ums Himmelswillen, bleib weg.’ Aber sie begriff nicht warum sie wegbleiben sollte, dachte ‘sind die dabei, so kann ich auch dabei sein,’ und sprang herzu, und wie sie ihre Schwester angerührt hatte, so blieb sie an ihr hängen. So mußten sie die Nacht bei der Gans zubringen.
Am andern Morgen nahm der Dummling die Gans in den Arm, gieng fort, und bekümmerte sich nicht um die drei Mädchen, die daran hiengen. Sie mußten immer hinter ihm drein laufen, links und rechts, wies ihm in die Beine kam. Mitten auf dem Felde begegnete ihnen der Pfarrer, und als er den Aufzug sah, sprach er ‘schämt euch, ihr garstigen Mädchen, was lauft ihr dem jungen Bursch durchs Feld nach, schickt sich das?’ Damit faßte er die jüngste an die Hand und wollte sie zurückziehen: wie er sie
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er fiel, saß in den Wurzeln eine Gans, die hatte Federn von reinem Gold. Er hob sie heraus, nahm sie mit sich und gieng in ein Wirthshaus, da wollte er übernachten. Der Wirth hatte aber drei Töchter, die sahen die Gans, waren neugierig was das für ein wunderlicher Vogel wäre und hätten gar gern eine von seinen goldenen Federn gehabt. Die älteste dachte ‘es wird sich schon eine Gelegenheit finden wo ich mir eine Feder ausziehen kann,’ und als der Dummling einmal hinaus gegangen war, faßte sie die Gans beim Flügel, aber Finger und Hand blieben ihr daran festhängen.’ Bald danach kam die zweite und hatte keinen andern Gedanken als sich eine goldene Feder zu holen: kaum aber hatte sie ihre Schwester angerührt, so blieb sie festhängen. Endlich kam auch die dritte in gleicher Absicht: da schrieen die andern ‘bleib weg, ums Himmelswillen, bleib weg.’ Aber sie begriff nicht warum sie wegbleiben sollte, dachte ‘sind die dabei, so kann ich auch dabei sein,’ und sprang herzu, und wie sie ihre Schwester angerührt hatte, so blieb sie an ihr hängen. So mußten sie die Nacht bei der Gans zubringen.</p><lb/><p>Am andern Morgen nahm der Dummling die Gans in den Arm, gieng fort, und bekümmerte sich nicht um die drei Mädchen, die daran hiengen. Sie mußten immer hinter ihm drein laufen, links und rechts, wies ihm in die Beine kam. Mitten auf dem Felde begegnete ihnen der Pfarrer, und als er den Aufzug sah, sprach er ‘schämt euch, ihr garstigen Mädchen, was lauft ihr dem jungen Bursch durchs Feld nach, schickt sich das?’ Damit faßte er die jüngste an die Hand und wollte sie zurückziehen: wie er sie
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er fiel, saß in den Wurzeln eine Gans, die hatte Federn von reinem Gold. Er hob sie heraus, nahm sie mit sich und gieng in ein Wirthshaus, da wollte er übernachten. Der Wirth hatte aber drei Töchter, die sahen die Gans, waren neugierig was das für ein wunderlicher Vogel wäre und hätten gar gern eine von seinen goldenen Federn gehabt. Die älteste dachte ‘es wird sich schon eine Gelegenheit finden wo ich mir eine Feder ausziehen kann,’ und als der Dummling einmal hinaus gegangen war, faßte sie die Gans beim Flügel, aber Finger und Hand blieben ihr daran festhängen.’ Bald danach kam die zweite und hatte keinen andern Gedanken als sich eine goldene Feder zu holen: kaum aber hatte sie ihre Schwester angerührt, so blieb sie festhängen. Endlich kam auch die dritte in gleicher Absicht: da schrieen die andern ‘bleib weg, ums Himmelswillen, bleib weg.’ Aber sie begriff nicht warum sie wegbleiben sollte, dachte ‘sind die dabei, so kann ich auch dabei sein,’ und sprang herzu, und wie sie ihre Schwester angerührt hatte, so blieb sie an ihr hängen. So mußten sie die Nacht bei der Gans zubringen.
Am andern Morgen nahm der Dummling die Gans in den Arm, gieng fort, und bekümmerte sich nicht um die drei Mädchen, die daran hiengen. Sie mußten immer hinter ihm drein laufen, links und rechts, wies ihm in die Beine kam. Mitten auf dem Felde begegnete ihnen der Pfarrer, und als er den Aufzug sah, sprach er ‘schämt euch, ihr garstigen Mädchen, was lauft ihr dem jungen Bursch durchs Feld nach, schickt sich das?’ Damit faßte er die jüngste an die Hand und wollte sie zurückziehen: wie er sie
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1850/486>, abgerufen am 16.07.2024.
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