Hutzelbeins Hündchen, Hutzel hin und her, laß geschwind sehen, wer draußen wär.'
Die Thüre that sich auf, und er sah eine große dicke Jtsche (Kröte) sitzen und rings um sie eine Menge kleiner Jtschen. Die dicke Jtsche fragte was sein Begehren wäre. Er antwortete 'ich hätte gerne den schönsten und feinsten Teppich.' Da rief sie eine junge und sprach
'Jungfer grün und klein, Hutzelbein, Hutzelbeins Hündchen, Hutzel hin und her, bring mir die große Schachtel her.'
Die junge Jtsche holte die Schachtel, und die dicke Jtsche machte sie auf und gab dem Dummling einen Teppich daraus, so schön und so fein, wie oben auf der Erde keiner konnte gewebt werden. Da dankte er ihr und stieg wieder hinauf.
Die beiden andern hatten aber ihren jüngsten Bruder für so albern gehalten, daß sie glaubten er würde gar nichts finden und aufbringen. 'Was sollen wir uns mit Suchen groß Mühe geben' sprachen sie, nahmen dem ersten besten Schäfersweib, das ihnen begegnete, die groben Tücher vom Leib und trugen sie dem König heim. Zu derselben Zeit kam auch der Dummling zurück, und brachte seinen schönen Teppich, und als der König den sah, erstaunte er, und sprach 'wenn es dem Recht nach gehen soll, so gehört dem jüngsten das Königreich.' Aber die zwei andern ließen dem Vater
Hutzelbeins Hündchen, Hutzel hin und her, laß geschwind sehen, wer draußen wär.’
Die Thüre that sich auf, und er sah eine große dicke Jtsche (Kröte) sitzen und rings um sie eine Menge kleiner Jtschen. Die dicke Jtsche fragte was sein Begehren wäre. Er antwortete ‘ich hätte gerne den schönsten und feinsten Teppich.’ Da rief sie eine junge und sprach
‘Jungfer grün und klein, Hutzelbein, Hutzelbeins Hündchen, Hutzel hin und her, bring mir die große Schachtel her.’
Die junge Jtsche holte die Schachtel, und die dicke Jtsche machte sie auf und gab dem Dummling einen Teppich daraus, so schön und so fein, wie oben auf der Erde keiner konnte gewebt werden. Da dankte er ihr und stieg wieder hinauf.
Die beiden andern hatten aber ihren jüngsten Bruder für so albern gehalten, daß sie glaubten er würde gar nichts finden und aufbringen. ‘Was sollen wir uns mit Suchen groß Mühe geben’ sprachen sie, nahmen dem ersten besten Schäfersweib, das ihnen begegnete, die groben Tücher vom Leib und trugen sie dem König heim. Zu derselben Zeit kam auch der Dummling zurück, und brachte seinen schönen Teppich, und als der König den sah, erstaunte er, und sprach ‘wenn es dem Recht nach gehen soll, so gehört dem jüngsten das Königreich.’ Aber die zwei andern ließen dem Vater
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Hutzelbeins Hündchen,
Hutzel hin und her,
laß geschwind sehen, wer draußen wär.’
Die Thüre that sich auf, und er sah eine große dicke Jtsche (Kröte) sitzen und rings um sie eine Menge kleiner Jtschen. Die dicke Jtsche fragte was sein Begehren wäre. Er antwortete ‘ich hätte gerne den schönsten und feinsten Teppich.’ Da rief sie eine junge und sprach
‘Jungfer grün und klein,
Hutzelbein,
Hutzelbeins Hündchen,
Hutzel hin und her,
bring mir die große Schachtel her.’
Die junge Jtsche holte die Schachtel, und die dicke Jtsche machte sie auf und gab dem Dummling einen Teppich daraus, so schön und so fein, wie oben auf der Erde keiner konnte gewebt werden. Da dankte er ihr und stieg wieder hinauf.
Die beiden andern hatten aber ihren jüngsten Bruder für so albern gehalten, daß sie glaubten er würde gar nichts finden und aufbringen. ‘Was sollen wir uns mit Suchen groß Mühe geben’ sprachen sie, nahmen dem ersten besten Schäfersweib, das ihnen begegnete, die groben Tücher vom Leib und trugen sie dem König heim. Zu derselben Zeit kam auch der Dummling zurück, und brachte seinen schönen Teppich, und als der König den sah, erstaunte er, und sprach ‘wenn es dem Recht nach gehen soll, so gehört dem jüngsten das Königreich.’ Aber die zwei andern ließen dem Vater
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1850/481>, abgerufen am 16.07.2024.
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