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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850.

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ist unsere Sammlung in gegenwärtiger dritten Auflage wiederum gewachsen und der Vollständigkeit, so weit sie möglich ist, näher gerückt. Außerdem sind viele der frühern Stücke abermals umgearbeitet und durch Zusätze und einzelne, aus mündlichen Erzählungen gewonnene Züge ergänzt und bereichert.

Der dritte Theil, dessen Jnhalt sich lediglich auf den wissenschaftlichen Gebrauch der Sammlung bezieht und daher nur in einem viel engern Kreiß Eingang finden konnte, ist diesmal nicht mit abgedruckt, weil davon noch Exemplare in der Reimerschen Buchhandlung zu Berlin vorräthig sind. Jn der Folge soll dieser dritte Theil als ein für sich bestehendes Werk erscheinen, in welchem auch die in der vorigen Ausgabe vorangesetzten Einleitungen von dem Wesen der Märchen und von Kindersitten einen Platz finden werden.

Die treue Auffassung der Überlieferung, der ungesuchte Ausdruck und, wenn es nicht unbescheiden klingt, der Reichthum und die Mannigfaltigkeit der Sammlung haben ihr fortdauernde Theilnahme unter uns und Beachtung im Auslande verschafft. Unter den verschiedenen Übersetzungen verdient die englische als die vollständigste, und weil die verwandte Sprache sich am genausten anschließt, den Vorzug*) Eine Auswahl, als kleinere Ausgabe in

*) Nachdem Francis Cohen im Quarterly Review (1810 Mai) die ältere Ausgabe ausführlich angezeigt hatte, erschien nach der zweiten eine Übersetzung von Edgar Taylor in zwei Theilen mit geistreichen Kupfern von Cruikshank (German popular stories. London 1823 und 1826), welche nochmals (1839) aufgelegt ward. Eine andere Auswahl mit Bildern von Richard Doyle lieferte John Edward Taylor (The fairy ring: a new collection of popular tales translated from the german of Jacob and Wilhelm Grimm. London 1846). Ein einzelnes Märchen The charmed Roe or the little brother and little sister illustrated by Otto Spekter London 1847; die Bilder sind sehr hübsch. Eine holländische (Sprookjesboek vor Kinderen. Amsterdam 1820) enthielt einen Auszug, wie eine dänische von Hegermann-Lindencrone (Börne Eventyr. Kopenh. 1820 oder 21). Auch in Dansk Laesebog for Tydske af Frederik Bresemann, zweite Auflage 1843, S. 123--133 sind drei Stücke von J. F. Lindencrone übersetzt. Einzelne Stücke hat Öhlenschläger übertragen, eine größere Anzahl C. Molbech (Julegave for Börn 1835--1839 und Udvalgte Eventyr og Fortällingar. Kopenhagen 1843). Mehrere Stücke findet man in Reuterdahls Julläsning for barn ins Schwedische übersetzt. Das Journal de Debats vom 4ten August 1832 enthält sinnreiche Äußerungen über das Buch und als Probe eine Übersetzung des Märchens von dem eisernen Heinrich: ferner das Blatt vom 1. Jan. 1834 ein Bruchstück aus dem Machandelbaum; späterhin (Paris 1836) erschienen Contes choisis de Grimm traduits par F. C. Gerard mit Kupfern. Endlich im Jahr 1846 Contes de la famille par les freres Grimm, traduits de l'allemand par N. Martin et Pitre-Chevalier (Paris ohne Angabe des Jahrs) mit einer märchenhaften Biographie.

ist unsere Sammlung in gegenwärtiger dritten Auflage wiederum gewachsen und der Vollständigkeit, so weit sie möglich ist, näher gerückt. Außerdem sind viele der frühern Stücke abermals umgearbeitet und durch Zusätze und einzelne, aus mündlichen Erzählungen gewonnene Züge ergänzt und bereichert.

Der dritte Theil, dessen Jnhalt sich lediglich auf den wissenschaftlichen Gebrauch der Sammlung bezieht und daher nur in einem viel engern Kreiß Eingang finden konnte, ist diesmal nicht mit abgedruckt, weil davon noch Exemplare in der Reimerschen Buchhandlung zu Berlin vorräthig sind. Jn der Folge soll dieser dritte Theil als ein für sich bestehendes Werk erscheinen, in welchem auch die in der vorigen Ausgabe vorangesetzten Einleitungen von dem Wesen der Märchen und von Kindersitten einen Platz finden werden.

Die treue Auffassung der Überlieferung, der ungesuchte Ausdruck und, wenn es nicht unbescheiden klingt, der Reichthum und die Mannigfaltigkeit der Sammlung haben ihr fortdauernde Theilnahme unter uns und Beachtung im Auslande verschafft. Unter den verschiedenen Übersetzungen verdient die englische als die vollständigste, und weil die verwandte Sprache sich am genausten anschließt, den Vorzug*) Eine Auswahl, als kleinere Ausgabe in

*) Nachdem Francis Cohen im Quarterly Review (1810 Mai) die ältere Ausgabe ausführlich angezeigt hatte, erschien nach der zweiten eine Übersetzung von Edgar Taylor in zwei Theilen mit geistreichen Kupfern von Cruikshank (German popular stories. London 1823 und 1826), welche nochmals (1839) aufgelegt ward. Eine andere Auswahl mit Bildern von Richard Doyle lieferte John Edward Taylor (The fairy ring: a new collection of popular tales translated from the german of Jacob and Wilhelm Grimm. London 1846). Ein einzelnes Märchen The charmed Roe or the little brother and little sister illustrated by Otto Spekter London 1847; die Bilder sind sehr hübsch. Eine holländische (Sprookjesboek vor Kinderen. Amsterdam 1820) enthielt einen Auszug, wie eine dänische von Hegermann-Lindencrone (Börne Eventyr. Kopenh. 1820 oder 21). Auch in Dansk Laesebog for Tydske af Frederik Bresemann, zweite Auflage 1843, S. 123—133 sind drei Stücke von J. F. Lindencrone übersetzt. Einzelne Stücke hat Öhlenschläger übertragen, eine größere Anzahl C. Molbech (Julegave for Börn 1835—1839 und Udvalgte Eventyr og Fortällingar. Kopenhagen 1843). Mehrere Stücke findet man in Reuterdahls Julläsning for barn ins Schwedische übersetzt. Das Journal de Débats vom 4ten August 1832 enthält sinnreiche Äußerungen über das Buch und als Probe eine Übersetzung des Märchens von dem eisernen Heinrich: ferner das Blatt vom 1. Jan. 1834 ein Bruchstück aus dem Machandelbaum; späterhin (Paris 1836) erschienen Contes choisis de Grimm traduits par F. C. Gérard mit Kupfern. Endlich im Jahr 1846 Contes de la famille par les frères Grimm, traduits de l’allemand par N. Martin et Pitre-Chevalier (Paris ohne Angabe des Jahrs) mit einer märchenhaften Biographie.
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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850, S. XIX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1850/25>, abgerufen am 16.04.2024.