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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850.

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herrliche Stuw un Kamer, wo jem eer Bedd stünn, un Kääk und Spysekamer, allens up dat beste mit Gerädschoppen, un up dat schönnste upgefleyt, Tinntüüg un Mischen (Messing), wat sik darin höört. Un achter was ook en lüttjen Hof mit Hönern un Aanten, un en lüttjen Goorn mit Grönigkeiten un Aast (Obst). 'Süh,' säd de Fru, 'is dat nich nett?' 'Ja,' säd de Mann, 'so schall't blywen, nu wähl wy recht vergnöögt lewen.' 'Dat wähl wy uns bedenken' säd de Fru. Mit des eeten se wat und güngen to Bedd.

So güng dat wol 'n acht oder veertein Dag, do säd de Fru 'hör, Mann, de Hütt is ook goor to eng, un de Hof un de Goorn is so kleen: de Butt hadd uns ook wol em grötter Huus schenken kunnt. Jk much woll in enem grooten stenern Slott wanen: ga hen tom Butt, he schall uns en Slott schenken.' 'Ach, Fru,' säd de Mann, 'de Hütt is jo god noog, wat wähl wy in'n Slott wanen.' 'J wat,' säd de Fru, 'ga du man hen, de Butt kann dat jümmer doon.' 'Ne, Fru,' säd de Mann, 'de Butt hett uns eerst de Hütt gewen, ik mag nu nich all wedder kamen, den Butt muchd et vördreten.' 'Ga doch,' säd de Fru, 'he kann dat recht good und dait dat geern; ga du man hen.' Dem Mann wöör syn Hart so swoor, un wull nich: he säd by sik sülwen 'dat is nich recht,' he güng awerst doch hen.

As he an de See köhm, wöör dat Water ganß vigelett un dunkelblau un grau un dick, un goor nich meer so gröön un geel, doch wöör't noch still. Do güng he staan un säd

'Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,

herrliche Stuw un Kamer, wo jem eer Bedd stünn, un Kääk und Spysekamer, allens up dat beste mit Gerädschoppen, un up dat schönnste upgefleyt, Tinntüüg un Mischen (Messing), wat sik darin höört. Un achter was ook en lüttjen Hof mit Hönern un Aanten, un en lüttjen Goorn mit Grönigkeiten un Aast (Obst). ‘Süh,’ säd de Fru, ‘is dat nich nett?’ ‘Ja,’ säd de Mann, ‘so schall’t blywen, nu wähl wy recht vergnöögt lewen.’ ‘Dat wähl wy uns bedenken’ säd de Fru. Mit des eeten se wat und güngen to Bedd.

So güng dat wol ’n acht oder veertein Dag, do säd de Fru ‘hör, Mann, de Hütt is ook goor to eng, un de Hof un de Goorn is so kleen: de Butt hadd uns ook wol em grötter Huus schenken kunnt. Jk much woll in enem grooten stenern Slott wanen: ga hen tom Butt, he schall uns en Slott schenken.’ ‘Ach, Fru,’ säd de Mann, ‘de Hütt is jo god noog, wat wähl wy in’n Slott wanen.’ ‘J wat,’ säd de Fru, ‘ga du man hen, de Butt kann dat jümmer doon.’ ‘Ne, Fru,’ säd de Mann, ‘de Butt hett uns eerst de Hütt gewen, ik mag nu nich all wedder kamen, den Butt muchd et vördreten.’ ‘Ga doch,’ säd de Fru, ‘he kann dat recht good und dait dat geern; ga du man hen.’ Dem Mann wöör syn Hart so swoor, un wull nich: he säd by sik sülwen ‘dat is nich recht,’ he güng awerst doch hen.

As he an de See köhm, wöör dat Water ganß vigelett un dunkelblau un grau un dick, un goor nich meer so gröön un geel, doch wöör’t noch still. Do güng he staan un säd

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[115/0197] herrliche Stuw un Kamer, wo jem eer Bedd stünn, un Kääk und Spysekamer, allens up dat beste mit Gerädschoppen, un up dat schönnste upgefleyt, Tinntüüg un Mischen (Messing), wat sik darin höört. Un achter was ook en lüttjen Hof mit Hönern un Aanten, un en lüttjen Goorn mit Grönigkeiten un Aast (Obst). ‘Süh,’ säd de Fru, ‘is dat nich nett?’ ‘Ja,’ säd de Mann, ‘so schall’t blywen, nu wähl wy recht vergnöögt lewen.’ ‘Dat wähl wy uns bedenken’ säd de Fru. Mit des eeten se wat und güngen to Bedd. So güng dat wol ’n acht oder veertein Dag, do säd de Fru ‘hör, Mann, de Hütt is ook goor to eng, un de Hof un de Goorn is so kleen: de Butt hadd uns ook wol em grötter Huus schenken kunnt. Jk much woll in enem grooten stenern Slott wanen: ga hen tom Butt, he schall uns en Slott schenken.’ ‘Ach, Fru,’ säd de Mann, ‘de Hütt is jo god noog, wat wähl wy in’n Slott wanen.’ ‘J wat,’ säd de Fru, ‘ga du man hen, de Butt kann dat jümmer doon.’ ‘Ne, Fru,’ säd de Mann, ‘de Butt hett uns eerst de Hütt gewen, ik mag nu nich all wedder kamen, den Butt muchd et vördreten.’ ‘Ga doch,’ säd de Fru, ‘he kann dat recht good und dait dat geern; ga du man hen.’ Dem Mann wöör syn Hart so swoor, un wull nich: he säd by sik sülwen ‘dat is nich recht,’ he güng awerst doch hen. As he an de See köhm, wöör dat Water ganß vigelett un dunkelblau un grau un dick, un goor nich meer so gröön un geel, doch wöör’t noch still. Do güng he staan un säd ‘Manntje, Manntje, Timpe Te, Buttje, Buttje in der See,

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1850/197>, abgerufen am 23.11.2024.