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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850.

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wäre, denn es hielt schwer, nur vor das Angesicht der Königstochter zu kommen. Endlich hatte er ein Mittel ausgedacht und sprach zu dem König 'alles, was sie um sich hat, ist von Gold, Tische, Stühle, Schüsseln, Becher, Näpfe und alles Hausgeräth: in deinem Schatze liegen fünf Tonnen Goldes, laß eine von den Goldschmieden des Reichs verarbeiten zu allerhand Gefäßen und Geräthschaften, zu allerhand Vögeln, Gewild und wunderbaren Thieren, das wird ihr gefallen, wir wollen damit hinfahren und unser Glück versuchen.' Der König hieß alle Goldschmiede herbei holen, die mußten Tag und Nacht arbeiten, bis endlich die herrlichsten Dinge fertig waren. Als alles auf ein Schiff geladen war, zog der getreue Johannes Kaufmannskleider an, und der König mußte ein gleiches thun, um sich ganz unkenntlich zu machen. Dann fuhren sie über das Meer, und fuhren so lange, bis sie zu der Stadt kamen, worin die Königstochter vom goldenen Dache wohnte.

Der treue Johannes hieß den König auf dem Schiffe zurückbleiben und auf ihn warten. 'Vielleicht,' sprach er, 'bring ich die Königstochter mit, darum sorgt daß alles in Ordnung ist, laßt die Goldgefäße ausstellen und das ganze Schiff ausschmücken.' Darauf suchte er sich in sein Schürzchen allerlei von den Goldsachen zusammen, stieg ans Land und gieng gerade nach dem königlichen Schloß. Als er in den Schloßhof kam, stand da beim Brunnen ein schönes Mädchen, das hatte zwei goldene Eimer in der Hand und schöpfte damit. Und als es das blinkende Wasser forttragen wollte und sich umdrehte, sah es den fremden Mann und fragte wer er wäre? Da antwortete er 'ich bin ein Kaufmann,' und öffnete sein Schürzchen

wäre, denn es hielt schwer, nur vor das Angesicht der Königstochter zu kommen. Endlich hatte er ein Mittel ausgedacht und sprach zu dem König ‘alles, was sie um sich hat, ist von Gold, Tische, Stühle, Schüsseln, Becher, Näpfe und alles Hausgeräth: in deinem Schatze liegen fünf Tonnen Goldes, laß eine von den Goldschmieden des Reichs verarbeiten zu allerhand Gefäßen und Geräthschaften, zu allerhand Vögeln, Gewild und wunderbaren Thieren, das wird ihr gefallen, wir wollen damit hinfahren und unser Glück versuchen.’ Der König hieß alle Goldschmiede herbei holen, die mußten Tag und Nacht arbeiten, bis endlich die herrlichsten Dinge fertig waren. Als alles auf ein Schiff geladen war, zog der getreue Johannes Kaufmannskleider an, und der König mußte ein gleiches thun, um sich ganz unkenntlich zu machen. Dann fuhren sie über das Meer, und fuhren so lange, bis sie zu der Stadt kamen, worin die Königstochter vom goldenen Dache wohnte.

Der treue Johannes hieß den König auf dem Schiffe zurückbleiben und auf ihn warten. ‘Vielleicht,’ sprach er, ‘bring ich die Königstochter mit, darum sorgt daß alles in Ordnung ist, laßt die Goldgefäße ausstellen und das ganze Schiff ausschmücken.’ Darauf suchte er sich in sein Schürzchen allerlei von den Goldsachen zusammen, stieg ans Land und gieng gerade nach dem königlichen Schloß. Als er in den Schloßhof kam, stand da beim Brunnen ein schönes Mädchen, das hatte zwei goldene Eimer in der Hand und schöpfte damit. Und als es das blinkende Wasser forttragen wollte und sich umdrehte, sah es den fremden Mann und fragte wer er wäre? Da antwortete er ‘ich bin ein Kaufmann,’ und öffnete sein Schürzchen

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[36/0118] wäre, denn es hielt schwer, nur vor das Angesicht der Königstochter zu kommen. Endlich hatte er ein Mittel ausgedacht und sprach zu dem König ‘alles, was sie um sich hat, ist von Gold, Tische, Stühle, Schüsseln, Becher, Näpfe und alles Hausgeräth: in deinem Schatze liegen fünf Tonnen Goldes, laß eine von den Goldschmieden des Reichs verarbeiten zu allerhand Gefäßen und Geräthschaften, zu allerhand Vögeln, Gewild und wunderbaren Thieren, das wird ihr gefallen, wir wollen damit hinfahren und unser Glück versuchen.’ Der König hieß alle Goldschmiede herbei holen, die mußten Tag und Nacht arbeiten, bis endlich die herrlichsten Dinge fertig waren. Als alles auf ein Schiff geladen war, zog der getreue Johannes Kaufmannskleider an, und der König mußte ein gleiches thun, um sich ganz unkenntlich zu machen. Dann fuhren sie über das Meer, und fuhren so lange, bis sie zu der Stadt kamen, worin die Königstochter vom goldenen Dache wohnte. Der treue Johannes hieß den König auf dem Schiffe zurückbleiben und auf ihn warten. ‘Vielleicht,’ sprach er, ‘bring ich die Königstochter mit, darum sorgt daß alles in Ordnung ist, laßt die Goldgefäße ausstellen und das ganze Schiff ausschmücken.’ Darauf suchte er sich in sein Schürzchen allerlei von den Goldsachen zusammen, stieg ans Land und gieng gerade nach dem königlichen Schloß. Als er in den Schloßhof kam, stand da beim Brunnen ein schönes Mädchen, das hatte zwei goldene Eimer in der Hand und schöpfte damit. Und als es das blinkende Wasser forttragen wollte und sich umdrehte, sah es den fremden Mann und fragte wer er wäre? Da antwortete er ‘ich bin ein Kaufmann,’ und öffnete sein Schürzchen

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1850/118>, abgerufen am 22.11.2024.