Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1843.Mit des leet de Vagel de gollne Kede fallen, un se feel dem Mann jüst üm'n Hals, so recht hier herüm, dat se recht so schöön passd. Do güng he herin, un säd 'süh, wat is dat vör'n schöön Vagel, heft my so 'ne schöne gollne Kede schenkd, un süht so schöön uut.' De Fru awerst wöör so angst, un füll langs in de Stuw hen, un de Mütz füll ehr von dem Kopp, do süng de Vagel wedder 'mein Mutter der mich schlacht,' 'Ach, dat ik dusend Föder ünner de Eerd wöör, dat ik dat nich hören schull!' 'mein Vater der mich aß,' Do füll de Fru vör dood nedder. 'mein Schwester der Marlenichen' 'Ach,' säd Marleenken, 'ik will ook henuut gahn un sehn of de Vagel my wat schenkt?' Do güng se henuut. 'sucht alle meine Benichen, bindt sie in ein seiden Tuch,' Do smeet he ehr de Schöh herünn. 'legts unter den Machandelbaum. Kywitt, kywitt, wat vör'n schöön Vagel bün ik!' Do wöör ehr so licht un frölich. Do truck se de neen roden Schö an, un danßd un sprüng herin. 'Ach,' säd se, 'ick wöör so trurig, as ik henuut güng, un nu is my so licht, dat is maal en herrlichen Vagel, hett my en Poor rode Schö schenkd.' 'Ne,' säd de Fru, un sprüng up, un de Hoor stünnen ehr to Baarg as Führsflammen, 'my is as schull de Welt ünnergahn, ik will ook henuut, of my lichter warden schull.' Un as se uut de Döhr köhm, bratsch! smeet ehr de Vagel den Mählensteen Mit des leet de Vagel de gollne Kede fallen, un se feel dem Mann jüst üm’n Hals, so recht hier herüm, dat se recht so schöön passd. Do güng he herin, un säd ‘süh, wat is dat vör’n schöön Vagel, heft my so ’ne schöne gollne Kede schenkd, un süht so schöön uut.’ De Fru awerst wöör so angst, un füll langs in de Stuw hen, un de Mütz füll ehr von dem Kopp, do süng de Vagel wedder ‘mein Mutter der mich schlacht,’ ‘Ach, dat ik dusend Föder ünner de Eerd wöör, dat ik dat nich hören schull!’ ‘mein Vater der mich aß,’ Do füll de Fru vör dood nedder. ‘mein Schwester der Marlenichen’ ‘Ach,’ säd Marleenken, ‘ik will ook henuut gahn un sehn of de Vagel my wat schenkt?’ Do güng se henuut. ‘sucht alle meine Benichen, bindt sie in ein seiden Tuch,’ Do smeet he ehr de Schöh herünn. ‘legts unter den Machandelbaum. Kywitt, kywitt, wat vör’n schöön Vagel bün ik!’ Do wöör ehr so licht un frölich. Do truck se de neen roden Schö an, un danßd un sprüng herin. ‘Ach,’ säd se, ‘ick wöör so trurig, as ik henuut güng, un nu is my so licht, dat is maal en herrlichen Vagel, hett my en Poor rode Schö schenkd.’ ‘Ne,’ säd de Fru, un sprüng up, un de Hoor stünnen ehr to Baarg as Führsflammen, ‘my is as schull de Welt ünnergahn, ik will ook henuut, of my lichter warden schull.’ Un as se uut de Döhr köhm, bratsch! smeet ehr de Vagel den Mählensteen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0318" n="280"/> <p> Mit des leet de Vagel de gollne Kede fallen, un se feel dem Mann jüst üm’n Hals, so recht hier herüm, dat se recht so schöön passd. Do güng he herin, un säd ‘süh, wat is dat vör’n schöön Vagel, heft my so ’ne schöne gollne Kede schenkd, un süht so schöön uut.’ De Fru awerst wöör so angst, un füll langs in de Stuw hen, un de Mütz füll ehr von dem Kopp, do süng de Vagel wedder</p><lb/> <lg type="poem"> <l>‘mein Mutter der mich schlacht,’</l><lb/> </lg> <p>‘Ach, dat ik dusend Föder ünner de Eerd wöör, dat ik dat nich hören schull!’</p><lb/> <lg type="poem"> <l>‘mein Vater der mich aß,’</l><lb/> </lg> <p>Do füll de Fru vör dood nedder.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>‘mein Schwester der Marlenichen’</l><lb/> </lg> <p>‘Ach,’ säd Marleenken, ‘ik will ook henuut gahn un sehn of de Vagel my wat schenkt?’ Do güng se henuut.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>‘sucht alle meine Benichen,</l><lb/> <l>bindt sie in ein seiden Tuch,’</l><lb/> </lg> <p>Do smeet he ehr de Schöh herünn.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>‘legts unter den Machandelbaum.</l><lb/> <l>Kywitt, kywitt, wat vör’n schöön Vagel bün ik!’</l><lb/> </lg> <p>Do wöör ehr so licht un frölich. Do truck se de neen roden Schö an, un danßd un sprüng herin. ‘Ach,’ säd se, ‘ick wöör so trurig, as ik henuut güng, un nu is my so licht, dat is maal en herrlichen Vagel, hett my en Poor rode Schö schenkd.’ ‘Ne,’ säd de Fru, un sprüng up, un de Hoor stünnen ehr to Baarg as Führsflammen, ‘my is as schull de Welt ünnergahn, ik will ook henuut, of my lichter warden schull.’ Un as se uut de Döhr köhm, bratsch! smeet ehr de Vagel den Mählensteen </p> </div> </body> </text> </TEI> [280/0318]
Mit des leet de Vagel de gollne Kede fallen, un se feel dem Mann jüst üm’n Hals, so recht hier herüm, dat se recht so schöön passd. Do güng he herin, un säd ‘süh, wat is dat vör’n schöön Vagel, heft my so ’ne schöne gollne Kede schenkd, un süht so schöön uut.’ De Fru awerst wöör so angst, un füll langs in de Stuw hen, un de Mütz füll ehr von dem Kopp, do süng de Vagel wedder
‘mein Mutter der mich schlacht,’
‘Ach, dat ik dusend Föder ünner de Eerd wöör, dat ik dat nich hören schull!’
‘mein Vater der mich aß,’
Do füll de Fru vör dood nedder.
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‘Ach,’ säd Marleenken, ‘ik will ook henuut gahn un sehn of de Vagel my wat schenkt?’ Do güng se henuut.
‘sucht alle meine Benichen,
bindt sie in ein seiden Tuch,’
Do smeet he ehr de Schöh herünn.
‘legts unter den Machandelbaum.
Kywitt, kywitt, wat vör’n schöön Vagel bün ik!’
Do wöör ehr so licht un frölich. Do truck se de neen roden Schö an, un danßd un sprüng herin. ‘Ach,’ säd se, ‘ick wöör so trurig, as ik henuut güng, un nu is my so licht, dat is maal en herrlichen Vagel, hett my en Poor rode Schö schenkd.’ ‘Ne,’ säd de Fru, un sprüng up, un de Hoor stünnen ehr to Baarg as Führsflammen, ‘my is as schull de Welt ünnergahn, ik will ook henuut, of my lichter warden schull.’ Un as se uut de Döhr köhm, bratsch! smeet ehr de Vagel den Mählensteen
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