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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1843.

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was ist wohl Schuld daran?' 'Ha, wenn sies wüßten!' antwortete der Teufel, 'es sitzt eine Kröte unter einem Stein im Brunnen, wenn sie die tödten, so wird der Wein schon wieder fließen.' Die Ellermutter lauste ihn wieder, bis er einschlief und schnarchte daß die Fenster zitterten. Da riß sie ihm das zweite Haar aus. 'Hu! was machst du?' schrie der Teufel zornig. 'Nimms nicht übel,' antwortete sie, ich habe es im Traum gethan.' 'Was hat dir wieder geträumt?' fragte er. 'Mir hat geträumt in einem Königreiche ständ ein Obstbaum, der hätte sonst goldene Äpfel getragen, und wollte jetzt nicht einmal Laub treiben. Was war wohl die Ursache davon?' 'He, wenn sies wüßten!' antwortete der Teufel, 'an der Wurzel nagt eine Maus, wenn sie die tödten, so wird er schon wieder goldene Äpfel tragen, nagt sie aber noch länger, so verdorrt der Baum gänzlich. Aber laß mich mit deinen Träumen in Ruhe, wenn du mich noch einmal im Schlafe störst, so kriegst du eine Ohrfeige.' Die Ellermutter sprach ihn zu gut, und lauste ihn wieder bis er eingeschlafen war und schnarchte. Da faßte sie das dritte goldene Haar, und riß es ihm aus. Der Teufel fuhr in die Höhe, schrie und wollte übel mit ihr wirthschaften, aber sie besänftigte ihn nochmals und sprach, 'wer kann für böse Träume!' 'Was hat dir denn geträumt?' fragte er, und war doch neugierig. 'Mir hat von einem Fährmann geträumt, der sich beklagte daß er immer hin und her fahren müsse, und nicht abgelöst werde. Was ist wohl Schuld?' 'He, der Dummbart!' antwortete der Teufel, 'wenn einer kommt und will überfahren, so muß er ihm die Stange in die Hand geben,

was ist wohl Schuld daran?’ ‘Ha, wenn sies wüßten!’ antwortete der Teufel, ‘es sitzt eine Kröte unter einem Stein im Brunnen, wenn sie die tödten, so wird der Wein schon wieder fließen.’ Die Ellermutter lauste ihn wieder, bis er einschlief und schnarchte daß die Fenster zitterten. Da riß sie ihm das zweite Haar aus. ‘Hu! was machst du?’ schrie der Teufel zornig. ‘Nimms nicht übel,’ antwortete sie, ich habe es im Traum gethan.’ ‘Was hat dir wieder geträumt?’ fragte er. ‘Mir hat geträumt in einem Königreiche ständ ein Obstbaum, der hätte sonst goldene Äpfel getragen, und wollte jetzt nicht einmal Laub treiben. Was war wohl die Ursache davon?’ ‘He, wenn sies wüßten!’ antwortete der Teufel, ‘an der Wurzel nagt eine Maus, wenn sie die tödten, so wird er schon wieder goldene Äpfel tragen, nagt sie aber noch länger, so verdorrt der Baum gänzlich. Aber laß mich mit deinen Träumen in Ruhe, wenn du mich noch einmal im Schlafe störst, so kriegst du eine Ohrfeige.’ Die Ellermutter sprach ihn zu gut, und lauste ihn wieder bis er eingeschlafen war und schnarchte. Da faßte sie das dritte goldene Haar, und riß es ihm aus. Der Teufel fuhr in die Höhe, schrie und wollte übel mit ihr wirthschaften, aber sie besänftigte ihn nochmals und sprach, ‘wer kann für böse Träume!’ ‘Was hat dir denn geträumt?’ fragte er, und war doch neugierig. ‘Mir hat von einem Fährmann geträumt, der sich beklagte daß er immer hin und her fahren müsse, und nicht abgelöst werde. Was ist wohl Schuld?’ ‘He, der Dummbart!’ antwortete der Teufel, ‘wenn einer kommt und will überfahren, so muß er ihm die Stange in die Hand geben,

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[182/0220] was ist wohl Schuld daran?’ ‘Ha, wenn sies wüßten!’ antwortete der Teufel, ‘es sitzt eine Kröte unter einem Stein im Brunnen, wenn sie die tödten, so wird der Wein schon wieder fließen.’ Die Ellermutter lauste ihn wieder, bis er einschlief und schnarchte daß die Fenster zitterten. Da riß sie ihm das zweite Haar aus. ‘Hu! was machst du?’ schrie der Teufel zornig. ‘Nimms nicht übel,’ antwortete sie, ich habe es im Traum gethan.’ ‘Was hat dir wieder geträumt?’ fragte er. ‘Mir hat geträumt in einem Königreiche ständ ein Obstbaum, der hätte sonst goldene Äpfel getragen, und wollte jetzt nicht einmal Laub treiben. Was war wohl die Ursache davon?’ ‘He, wenn sies wüßten!’ antwortete der Teufel, ‘an der Wurzel nagt eine Maus, wenn sie die tödten, so wird er schon wieder goldene Äpfel tragen, nagt sie aber noch länger, so verdorrt der Baum gänzlich. Aber laß mich mit deinen Träumen in Ruhe, wenn du mich noch einmal im Schlafe störst, so kriegst du eine Ohrfeige.’ Die Ellermutter sprach ihn zu gut, und lauste ihn wieder bis er eingeschlafen war und schnarchte. Da faßte sie das dritte goldene Haar, und riß es ihm aus. Der Teufel fuhr in die Höhe, schrie und wollte übel mit ihr wirthschaften, aber sie besänftigte ihn nochmals und sprach, ‘wer kann für böse Träume!’ ‘Was hat dir denn geträumt?’ fragte er, und war doch neugierig. ‘Mir hat von einem Fährmann geträumt, der sich beklagte daß er immer hin und her fahren müsse, und nicht abgelöst werde. Was ist wohl Schuld?’ ‘He, der Dummbart!’ antwortete der Teufel, ‘wenn einer kommt und will überfahren, so muß er ihm die Stange in die Hand geben,

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1843, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1843/220>, abgerufen am 22.11.2024.