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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1843.

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'Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich,
wirf Gold und Silber über mich.'

Da warf ihm der Vogel ein golden und silbern Kleid herunter, und mit Seide und Silber ausgestickte Pantoffeln. Da zog es das Kleid an, und gieng zur Hochzeit. Seine Schwestern aber und die Stiefmutter kannten es nicht, und meinten es müßte eine fremde Königstochter sein, so schön sah es in dem goldenen Kleide aus. An Aschenputtel dachten sie gar nicht, und glaubten es läge daheim im Schmutz. Der Königssohn kam ihm entgegen, nahm es bei der Hand, und tanzte mit ihm. Er wollte auch mit sonst niemand tanzen, also daß er ihm die Hand nicht los ließ, und wenn ein anderer kam, es aufzufordern, sprach er 'das ist meine Tänzerin.'

Es tanzte bis es Abend war, da wollte es nach Haus gehen. Der Königssohn aber sprach 'ich gehe mit und begleite dich,' denn er wollte sehen wem das schöne Mädchen angehörte. Sie entwischte ihm aber, und sprang in das Taubenhaus. Nun wartete der Königssohn bis der Vater kam, und sagte ihm das fremde Mädchen wär in das Taubenhaus gesprungen. Da dachte er 'sollte es Aschenputtel sein,' und sie mußten ihm Axt und Hacken bringen, damit er das Taubenhaus entzwei schlagen konnte: aber es war niemand darin. Und als sie ins Haus kamen, lag Aschenputtel in seinen schmutzigen Kleidern in der Asche, und ein trübes Öhllämpchen brannte im Schornstein; denn Aschenputtel war geschwind aus dem Taubenhaus hinten herab gesprungen, und war zu dem Haselbäumchen gelaufen, da hatte es die schönen Kleider ausgethan und aufs Grab gelegt, und der Vogel hatte sie

‘Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich,
wirf Gold und Silber über mich.’

Da warf ihm der Vogel ein golden und silbern Kleid herunter, und mit Seide und Silber ausgestickte Pantoffeln. Da zog es das Kleid an, und gieng zur Hochzeit. Seine Schwestern aber und die Stiefmutter kannten es nicht, und meinten es müßte eine fremde Königstochter sein, so schön sah es in dem goldenen Kleide aus. An Aschenputtel dachten sie gar nicht, und glaubten es läge daheim im Schmutz. Der Königssohn kam ihm entgegen, nahm es bei der Hand, und tanzte mit ihm. Er wollte auch mit sonst niemand tanzen, also daß er ihm die Hand nicht los ließ, und wenn ein anderer kam, es aufzufordern, sprach er ‘das ist meine Tänzerin.’

Es tanzte bis es Abend war, da wollte es nach Haus gehen. Der Königssohn aber sprach ‘ich gehe mit und begleite dich,’ denn er wollte sehen wem das schöne Mädchen angehörte. Sie entwischte ihm aber, und sprang in das Taubenhaus. Nun wartete der Königssohn bis der Vater kam, und sagte ihm das fremde Mädchen wär in das Taubenhaus gesprungen. Da dachte er ‘sollte es Aschenputtel sein,’ und sie mußten ihm Axt und Hacken bringen, damit er das Taubenhaus entzwei schlagen konnte: aber es war niemand darin. Und als sie ins Haus kamen, lag Aschenputtel in seinen schmutzigen Kleidern in der Asche, und ein trübes Öhllämpchen brannte im Schornstein; denn Aschenputtel war geschwind aus dem Taubenhaus hinten herab gesprungen, und war zu dem Haselbäumchen gelaufen, da hatte es die schönen Kleider ausgethan und aufs Grab gelegt, und der Vogel hatte sie

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[142/0180] ‘Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich, wirf Gold und Silber über mich.’ Da warf ihm der Vogel ein golden und silbern Kleid herunter, und mit Seide und Silber ausgestickte Pantoffeln. Da zog es das Kleid an, und gieng zur Hochzeit. Seine Schwestern aber und die Stiefmutter kannten es nicht, und meinten es müßte eine fremde Königstochter sein, so schön sah es in dem goldenen Kleide aus. An Aschenputtel dachten sie gar nicht, und glaubten es läge daheim im Schmutz. Der Königssohn kam ihm entgegen, nahm es bei der Hand, und tanzte mit ihm. Er wollte auch mit sonst niemand tanzen, also daß er ihm die Hand nicht los ließ, und wenn ein anderer kam, es aufzufordern, sprach er ‘das ist meine Tänzerin.’ Es tanzte bis es Abend war, da wollte es nach Haus gehen. Der Königssohn aber sprach ‘ich gehe mit und begleite dich,’ denn er wollte sehen wem das schöne Mädchen angehörte. Sie entwischte ihm aber, und sprang in das Taubenhaus. Nun wartete der Königssohn bis der Vater kam, und sagte ihm das fremde Mädchen wär in das Taubenhaus gesprungen. Da dachte er ‘sollte es Aschenputtel sein,’ und sie mußten ihm Axt und Hacken bringen, damit er das Taubenhaus entzwei schlagen konnte: aber es war niemand darin. Und als sie ins Haus kamen, lag Aschenputtel in seinen schmutzigen Kleidern in der Asche, und ein trübes Öhllämpchen brannte im Schornstein; denn Aschenputtel war geschwind aus dem Taubenhaus hinten herab gesprungen, und war zu dem Haselbäumchen gelaufen, da hatte es die schönen Kleider ausgethan und aufs Grab gelegt, und der Vogel hatte sie

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1843, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1843/180>, abgerufen am 22.11.2024.