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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840.

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haben.' Er hatte aber seine Pfote in das Fenster gelegt, das sahen die sieben Geiserchen, und sprachen 'unsere Mutter bist du nicht, die hat keinen schwarzen Fuß, wie du: du bist der Wolf, und wir machen dir nicht auf.' Der Wolf lief zu einem Bäcker, und sprach 'Bäcker, bestreich mir meine Pfote mit frischem Teig,' und als der Bäcker das gethan hatte, gieng er zum Müller, und sprach 'Müller, streu mir feines weißes Mehl auf meine Pfote.' Der Müller wollte nicht. 'Wenn du es nicht thust,' sprach der Wolf, 'so freß ich dich.' Da that es der Müller, denn er fürchtete sich.

Nun gieng der Wolf wieder vor der sieben Geiserchen Hausthüre, und sagte 'liebe Kinder, laßt mich ein, ich bin eure Mutter: jedes von euch soll etwas geschenkt kriegen.' Die sieben Geiserchen wollten erst die Pfote sehen, und wie sie sahen daß sie schneeweiß war, und hörten wie fein die Stimme des Wolfes klang, so glaubten sie es wäre ihre Mutter, und machten die Thür auf, und ließen den Wolf herein. Wie sie aber sahen wer es war, da erschracken sie, und versteckten sich geschwind so gut es gieng: das eine unter den Tisch, das zweite ins Bett, das dritte in den Ofen, das vierte in die Küche, das fünfte in den Schrank, das sechste unter eine große Schüssel, das siebente in die Wanduhr. Aber der Wolf fand sie alle, und verschluckte sie, außer das jüngste in der Wanduhr, das blieb am Leben. Als er seine Lust gebüßt hatte, trollte er sich wieder fort.

Bald darauf kam die Mutter nach Haus. Was mußte sie sehen! die Hausthür stand offen: Tisch, Stuhl und Bänke waren

haben.’ Er hatte aber seine Pfote in das Fenster gelegt, das sahen die sieben Geiserchen, und sprachen ‘unsere Mutter bist du nicht, die hat keinen schwarzen Fuß, wie du: du bist der Wolf, und wir machen dir nicht auf.’ Der Wolf lief zu einem Bäcker, und sprach ‘Bäcker, bestreich mir meine Pfote mit frischem Teig,’ und als der Bäcker das gethan hatte, gieng er zum Müller, und sprach ‘Müller, streu mir feines weißes Mehl auf meine Pfote.’ Der Müller wollte nicht. ‘Wenn du es nicht thust,’ sprach der Wolf, ‘so freß ich dich.’ Da that es der Müller, denn er fürchtete sich.

Nun gieng der Wolf wieder vor der sieben Geiserchen Hausthüre, und sagte ‘liebe Kinder, laßt mich ein, ich bin eure Mutter: jedes von euch soll etwas geschenkt kriegen.’ Die sieben Geiserchen wollten erst die Pfote sehen, und wie sie sahen daß sie schneeweiß war, und hörten wie fein die Stimme des Wolfes klang, so glaubten sie es wäre ihre Mutter, und machten die Thür auf, und ließen den Wolf herein. Wie sie aber sahen wer es war, da erschracken sie, und versteckten sich geschwind so gut es gieng: das eine unter den Tisch, das zweite ins Bett, das dritte in den Ofen, das vierte in die Küche, das fünfte in den Schrank, das sechste unter eine große Schüssel, das siebente in die Wanduhr. Aber der Wolf fand sie alle, und verschluckte sie, außer das jüngste in der Wanduhr, das blieb am Leben. Als er seine Lust gebüßt hatte, trollte er sich wieder fort.

Bald darauf kam die Mutter nach Haus. Was mußte sie sehen! die Hausthür stand offen: Tisch, Stuhl und Bänke waren

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[32/0081] haben.’ Er hatte aber seine Pfote in das Fenster gelegt, das sahen die sieben Geiserchen, und sprachen ‘unsere Mutter bist du nicht, die hat keinen schwarzen Fuß, wie du: du bist der Wolf, und wir machen dir nicht auf.’ Der Wolf lief zu einem Bäcker, und sprach ‘Bäcker, bestreich mir meine Pfote mit frischem Teig,’ und als der Bäcker das gethan hatte, gieng er zum Müller, und sprach ‘Müller, streu mir feines weißes Mehl auf meine Pfote.’ Der Müller wollte nicht. ‘Wenn du es nicht thust,’ sprach der Wolf, ‘so freß ich dich.’ Da that es der Müller, denn er fürchtete sich. Nun gieng der Wolf wieder vor der sieben Geiserchen Hausthüre, und sagte ‘liebe Kinder, laßt mich ein, ich bin eure Mutter: jedes von euch soll etwas geschenkt kriegen.’ Die sieben Geiserchen wollten erst die Pfote sehen, und wie sie sahen daß sie schneeweiß war, und hörten wie fein die Stimme des Wolfes klang, so glaubten sie es wäre ihre Mutter, und machten die Thür auf, und ließen den Wolf herein. Wie sie aber sahen wer es war, da erschracken sie, und versteckten sich geschwind so gut es gieng: das eine unter den Tisch, das zweite ins Bett, das dritte in den Ofen, das vierte in die Küche, das fünfte in den Schrank, das sechste unter eine große Schüssel, das siebente in die Wanduhr. Aber der Wolf fand sie alle, und verschluckte sie, außer das jüngste in der Wanduhr, das blieb am Leben. Als er seine Lust gebüßt hatte, trollte er sich wieder fort. Bald darauf kam die Mutter nach Haus. Was mußte sie sehen! die Hausthür stand offen: Tisch, Stuhl und Bänke waren

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1840/81>, abgerufen am 23.11.2024.