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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840.

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that wie er ihm gesagt hatte. Es geschah aber, daß aus den zwei Stücken, die in die Erde gelegt waren, zwei goldene Lilien aufwuchsen, und daß das Pferd zwei goldene Füllen bekam, und des Fischers Frau zwei Kinder gebar, die ganz golden waren.

Die Kinder wuchsen heran, und wurden groß und schön, und die Lilien und die Pferde wuchsen mit ihnen. Nun sprachen sie 'Vater, wir wollen uns auf unsere goldenen Rosse setzen, und in die Welt ausziehen.' Da antwortete er betrübt 'wie will ichs aushalten, wenn ihr fortzieht, und ich nicht weiß wies euch geht?' Da sagten sie 'die zwei goldenen Lilien bleiben hier, daran könnt ihr sehen, wies uns geht: sind sie frisch, so sind wir gesund; sind sie welk, so sind wir krank; fallen sie um, so sind wir todt.' Sie ritten fort, und kamen in ein Wirthshaus, darin war viel Volk, und als das die zwei Goldkinder sah, fieng es an zu lachen und zu spotten. Wie der eine das Gespött hörte, so schämte er sich, wollte nicht in die Welt, kehrte um, und kam wieder heim zu seinem Vater. Der andere aber ritt fort, und gelangte zu einem großen Wald. Und als er hinein reiten wollte, sprachen die Leute 'es geht nicht, daß ihr durchreitet, der Wald ist voll Räuber, die werden übel mit euch umgehen, und gar, wenn sie sehen daß ihr und euer Pferd golden seid, werden sie euch todt schlagen.' Er aber ließ sich nicht schrecken, und sprach 'ich muß und soll hindurch.' Da nahm er Bärenfelle, und überzog sich und sein Pferd damit, daß nichts mehr vom Gold zu sehen war, und ritt getrost in den Wald hinein. Und als er ein wenig fortgeritten war, so hörte er es

that wie er ihm gesagt hatte. Es geschah aber, daß aus den zwei Stücken, die in die Erde gelegt waren, zwei goldene Lilien aufwuchsen, und daß das Pferd zwei goldene Füllen bekam, und des Fischers Frau zwei Kinder gebar, die ganz golden waren.

Die Kinder wuchsen heran, und wurden groß und schön, und die Lilien und die Pferde wuchsen mit ihnen. Nun sprachen sie ‘Vater, wir wollen uns auf unsere goldenen Rosse setzen, und in die Welt ausziehen.’ Da antwortete er betrübt ‘wie will ichs aushalten, wenn ihr fortzieht, und ich nicht weiß wies euch geht?’ Da sagten sie ‘die zwei goldenen Lilien bleiben hier, daran könnt ihr sehen, wies uns geht: sind sie frisch, so sind wir gesund; sind sie welk, so sind wir krank; fallen sie um, so sind wir todt.’ Sie ritten fort, und kamen in ein Wirthshaus, darin war viel Volk, und als das die zwei Goldkinder sah, fieng es an zu lachen und zu spotten. Wie der eine das Gespött hörte, so schämte er sich, wollte nicht in die Welt, kehrte um, und kam wieder heim zu seinem Vater. Der andere aber ritt fort, und gelangte zu einem großen Wald. Und als er hinein reiten wollte, sprachen die Leute ‘es geht nicht, daß ihr durchreitet, der Wald ist voll Räuber, die werden übel mit euch umgehen, und gar, wenn sie sehen daß ihr und euer Pferd golden seid, werden sie euch todt schlagen.’ Er aber ließ sich nicht schrecken, und sprach ‘ich muß und soll hindurch.’ Da nahm er Bärenfelle, und überzog sich und sein Pferd damit, daß nichts mehr vom Gold zu sehen war, und ritt getrost in den Wald hinein. Und als er ein wenig fortgeritten war, so hörte er es

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[509/0558] that wie er ihm gesagt hatte. Es geschah aber, daß aus den zwei Stücken, die in die Erde gelegt waren, zwei goldene Lilien aufwuchsen, und daß das Pferd zwei goldene Füllen bekam, und des Fischers Frau zwei Kinder gebar, die ganz golden waren. Die Kinder wuchsen heran, und wurden groß und schön, und die Lilien und die Pferde wuchsen mit ihnen. Nun sprachen sie ‘Vater, wir wollen uns auf unsere goldenen Rosse setzen, und in die Welt ausziehen.’ Da antwortete er betrübt ‘wie will ichs aushalten, wenn ihr fortzieht, und ich nicht weiß wies euch geht?’ Da sagten sie ‘die zwei goldenen Lilien bleiben hier, daran könnt ihr sehen, wies uns geht: sind sie frisch, so sind wir gesund; sind sie welk, so sind wir krank; fallen sie um, so sind wir todt.’ Sie ritten fort, und kamen in ein Wirthshaus, darin war viel Volk, und als das die zwei Goldkinder sah, fieng es an zu lachen und zu spotten. Wie der eine das Gespött hörte, so schämte er sich, wollte nicht in die Welt, kehrte um, und kam wieder heim zu seinem Vater. Der andere aber ritt fort, und gelangte zu einem großen Wald. Und als er hinein reiten wollte, sprachen die Leute ‘es geht nicht, daß ihr durchreitet, der Wald ist voll Räuber, die werden übel mit euch umgehen, und gar, wenn sie sehen daß ihr und euer Pferd golden seid, werden sie euch todt schlagen.’ Er aber ließ sich nicht schrecken, und sprach ‘ich muß und soll hindurch.’ Da nahm er Bärenfelle, und überzog sich und sein Pferd damit, daß nichts mehr vom Gold zu sehen war, und ritt getrost in den Wald hinein. Und als er ein wenig fortgeritten war, so hörte er es

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840, S. 509. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1840/558>, abgerufen am 25.11.2024.