Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840.

Bild:
<< vorherige Seite

Reich zusammenfahren und einen ungeheuern Berg davon backen lassen; der Mann aber aus dem Walde stellte sich davor, fieng an zu essen, und in einem Tag und einer Nacht war der ganze Berg verschwunden. Der Dummling forderte wieder seine Braut der König aber suchte noch einmal Ausflucht, und verlangte ein Schiff das zu Land wie zu Wasser fahren könnte: schaffe er aber das, dann solle er gleich die Königstochter haben. Der Dummling gieng noch einmal in den Wald, da saß das alte graue Männchen, dem er seinen Kuchen gegeben hatte, und sagte 'ich habe für dich getrunken und gegessen, ich will dir auch das Schiff geben; das alles thu ich, weil du barmherzig gegen mich gewesen bist.' Da gab er ihm das Schiff, das zu Land und zu Wasser fuhr, und als der König das sah, konnte er ihm seine Tochter nicht länger vorenthalten. Da ward die Hochzeit gefeiert, und der Dummling erbte das Reich, und lebte lange Zeit vergnügt mit seiner Gemahlin.



Reich zusammenfahren und einen ungeheuern Berg davon backen lassen; der Mann aber aus dem Walde stellte sich davor, fieng an zu essen, und in einem Tag und einer Nacht war der ganze Berg verschwunden. Der Dummling forderte wieder seine Braut der König aber suchte noch einmal Ausflucht, und verlangte ein Schiff das zu Land wie zu Wasser fahren könnte: schaffe er aber das, dann solle er gleich die Königstochter haben. Der Dummling gieng noch einmal in den Wald, da saß das alte graue Männchen, dem er seinen Kuchen gegeben hatte, und sagte ‘ich habe für dich getrunken und gegessen, ich will dir auch das Schiff geben; das alles thu ich, weil du barmherzig gegen mich gewesen bist.’ Da gab er ihm das Schiff, das zu Land und zu Wasser fuhr, und als der König das sah, konnte er ihm seine Tochter nicht länger vorenthalten. Da ward die Hochzeit gefeiert, und der Dummling erbte das Reich, und lebte lange Zeit vergnügt mit seiner Gemahlin.



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0465" n="416"/>
Reich zusammenfahren und einen ungeheuern Berg davon backen lassen; der Mann aber aus dem Walde stellte sich davor, fieng an zu essen, und in einem Tag und einer Nacht war der ganze Berg verschwunden. Der Dummling forderte wieder seine Braut der König aber suchte noch einmal Ausflucht, und verlangte ein Schiff das zu Land wie zu Wasser fahren könnte: schaffe er aber das, dann solle er gleich die Königstochter haben. Der Dummling gieng noch einmal in den Wald, da saß das alte graue Männchen, dem er seinen Kuchen gegeben hatte, und sagte &#x2018;ich habe für dich getrunken und gegessen, ich will dir auch das Schiff geben; das alles thu ich, weil du barmherzig gegen mich gewesen bist.&#x2019; Da gab er ihm das Schiff, das zu Land und zu Wasser fuhr, und als der König das sah, konnte er ihm seine Tochter nicht länger vorenthalten. Da ward die Hochzeit gefeiert, und der Dummling erbte das Reich, und lebte lange Zeit vergnügt mit seiner Gemahlin.</p>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[416/0465] Reich zusammenfahren und einen ungeheuern Berg davon backen lassen; der Mann aber aus dem Walde stellte sich davor, fieng an zu essen, und in einem Tag und einer Nacht war der ganze Berg verschwunden. Der Dummling forderte wieder seine Braut der König aber suchte noch einmal Ausflucht, und verlangte ein Schiff das zu Land wie zu Wasser fahren könnte: schaffe er aber das, dann solle er gleich die Königstochter haben. Der Dummling gieng noch einmal in den Wald, da saß das alte graue Männchen, dem er seinen Kuchen gegeben hatte, und sagte ‘ich habe für dich getrunken und gegessen, ich will dir auch das Schiff geben; das alles thu ich, weil du barmherzig gegen mich gewesen bist.’ Da gab er ihm das Schiff, das zu Land und zu Wasser fuhr, und als der König das sah, konnte er ihm seine Tochter nicht länger vorenthalten. Da ward die Hochzeit gefeiert, und der Dummling erbte das Reich, und lebte lange Zeit vergnügt mit seiner Gemahlin.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2015-05-11T18:40:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2017-11-08T15:10:00Z)
Sandra Balck, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-07-24T14:12:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1840
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1840/465
Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1840/465>, abgerufen am 22.11.2024.