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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840.

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andere, 'es hat dir ja nichts gethan.' Nun kam der Daumerling durch den Ritz glücklich in die Schatzkammer, machte das Fenster, unter welchem die Räuber standen, auf, und warf ihnen einen Thaler nach dem andern hinaus. Als das Schneiderlein in der besten Arbeit war, hörte es den König kommen, der seine Schatzkammer besehen wollte, und mußte sich einstweilen verkriechen. Der König merkte daß viele harte Thaler fehlten, konnte aber nicht begreifen wer sie sollte gestohlen haben, da die Schlösser in gutem Stand waren, und alles wohl verwahrt schien. Da gieng er wieder fort, und sprach zu den zwei Wachen 'habt acht, es ist einer hinter dem Geld.' Als der Daumerling nun seine Arbeit von neuem anfieng, hörten sie das Geld drinnen sich regen und klingen klipp, klapp, klipp, klapp, sprangen geschwind hinein, und wollten den Dieb greifen. Aber das Schneiderlein, das sie kommen hörte, war noch geschwinder, sprang in eine Ecke, und deckte einen Thaler über sich, so daß nichts von ihm zu sehen war, neckte die Wachen, und rief 'hier bin ich.' Die Wachen liefen dahin, wie sie aber ankamen, war es schon in eine andere Ecke unter einen Thaler gehüpft, und rief 'he, hier bin ich.' Die Wachen sprangen eilends herbei, Daumerling war aber längst in einer dritten Ecke, und rief 'he, hier bin ich.' Und so hatte es sie zu Narren, und trieb sie so lange in der Schatzkammer herum, bis sie müde waren, und davon giengen. Nun warf es die Thaler nach und nach alle hinaus, und den letzten schnellte es mit aller Macht, hüpfte dann selber noch behendiglich darauf, und flog damit durchs

andere, ‘es hat dir ja nichts gethan.’ Nun kam der Daumerling durch den Ritz glücklich in die Schatzkammer, machte das Fenster, unter welchem die Räuber standen, auf, und warf ihnen einen Thaler nach dem andern hinaus. Als das Schneiderlein in der besten Arbeit war, hörte es den König kommen, der seine Schatzkammer besehen wollte, und mußte sich einstweilen verkriechen. Der König merkte daß viele harte Thaler fehlten, konnte aber nicht begreifen wer sie sollte gestohlen haben, da die Schlösser in gutem Stand waren, und alles wohl verwahrt schien. Da gieng er wieder fort, und sprach zu den zwei Wachen ‘habt acht, es ist einer hinter dem Geld.’ Als der Daumerling nun seine Arbeit von neuem anfieng, hörten sie das Geld drinnen sich regen und klingen klipp, klapp, klipp, klapp, sprangen geschwind hinein, und wollten den Dieb greifen. Aber das Schneiderlein, das sie kommen hörte, war noch geschwinder, sprang in eine Ecke, und deckte einen Thaler über sich, so daß nichts von ihm zu sehen war, neckte die Wachen, und rief ‘hier bin ich.’ Die Wachen liefen dahin, wie sie aber ankamen, war es schon in eine andere Ecke unter einen Thaler gehüpft, und rief ‘he, hier bin ich.’ Die Wachen sprangen eilends herbei, Daumerling war aber längst in einer dritten Ecke, und rief ‘he, hier bin ich.’ Und so hatte es sie zu Narren, und trieb sie so lange in der Schatzkammer herum, bis sie müde waren, und davon giengen. Nun warf es die Thaler nach und nach alle hinaus, und den letzten schnellte es mit aller Macht, hüpfte dann selber noch behendiglich darauf, und flog damit durchs

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[266/0315] andere, ‘es hat dir ja nichts gethan.’ Nun kam der Daumerling durch den Ritz glücklich in die Schatzkammer, machte das Fenster, unter welchem die Räuber standen, auf, und warf ihnen einen Thaler nach dem andern hinaus. Als das Schneiderlein in der besten Arbeit war, hörte es den König kommen, der seine Schatzkammer besehen wollte, und mußte sich einstweilen verkriechen. Der König merkte daß viele harte Thaler fehlten, konnte aber nicht begreifen wer sie sollte gestohlen haben, da die Schlösser in gutem Stand waren, und alles wohl verwahrt schien. Da gieng er wieder fort, und sprach zu den zwei Wachen ‘habt acht, es ist einer hinter dem Geld.’ Als der Daumerling nun seine Arbeit von neuem anfieng, hörten sie das Geld drinnen sich regen und klingen klipp, klapp, klipp, klapp, sprangen geschwind hinein, und wollten den Dieb greifen. Aber das Schneiderlein, das sie kommen hörte, war noch geschwinder, sprang in eine Ecke, und deckte einen Thaler über sich, so daß nichts von ihm zu sehen war, neckte die Wachen, und rief ‘hier bin ich.’ Die Wachen liefen dahin, wie sie aber ankamen, war es schon in eine andere Ecke unter einen Thaler gehüpft, und rief ‘he, hier bin ich.’ Die Wachen sprangen eilends herbei, Daumerling war aber längst in einer dritten Ecke, und rief ‘he, hier bin ich.’ Und so hatte es sie zu Narren, und trieb sie so lange in der Schatzkammer herum, bis sie müde waren, und davon giengen. Nun warf es die Thaler nach und nach alle hinaus, und den letzten schnellte es mit aller Macht, hüpfte dann selber noch behendiglich darauf, und flog damit durchs

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1840/315>, abgerufen am 22.11.2024.