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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837.

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sagen daß ich es gewesen, der den Drachen getödtet hat.' 'Das kann ich nicht,' antwortete sie, 'denn ein Jäger mit seinen Thieren hats gethan.' Da zog er sein Schwert, und drohte sie zu tödten, wo sie ihm nicht gehorchte, und zwang sie damit daß sie es versprach. Darauf brachte er sie vor den König, der vor Freuden nicht wußte was er anfangen wollte, als er sein liebes Kind wieder sah, das er schon vom Unthier zerrissen glaubte. Der Marschall sprach zu ihm 'ich habe den Drachen getödtet, und die Jungfrau und das ganze Reich befreit, darum fordere ich sie zur Gemahlin, so wie es versprochen ist.' Der König fragte die Jungfrau 'ist das wahr, was er spricht?' 'Ach ja,' antwortete sie, 'aber ich halte mir aus daß erst über Jahr und Tag die Hochzeit gefeiert wird,' denn sie dachte in der Zeit etwas von ihrem lieben Jäger zu hören.

Auf dem Drachenberg aber lagen noch die Thiere neben ihrem todten Herrn, und schliefen, da kam eine große Hummel, und setzte sich dem Hasen auf die Nase, aber der Hase wischte sie mit der Pfote ab, und schlief weiter. Die Hummel kam zum zweitenmal, aber der Hase wischte sie wieder ab, und schlief fort. Da kam sie zum drittenmal, und stach ihm in die Nase, daß er aufwachte, und alsobald weckte er den Fuchs, und der Fuchs weckte den Wolf, und der Wolf den Bär, und der Bär den Löwen. Und als der Löwe aufwachte und sah daß die Jungfrau fort war, und sein Herr todt, fieng er fürchterlich an zu brüllen, und rief 'wer hat das vollbracht? Bär, warum hast du mich nicht geweckt?' Der Bär fragte den Wolf 'warum hast

sagen daß ich es gewesen, der den Drachen getoͤdtet hat.’ ‘Das kann ich nicht,’ antwortete sie, ‘denn ein Jaͤger mit seinen Thieren hats gethan.’ Da zog er sein Schwert, und drohte sie zu toͤdten, wo sie ihm nicht gehorchte, und zwang sie damit daß sie es versprach. Darauf brachte er sie vor den Koͤnig, der vor Freuden nicht wußte was er anfangen wollte, als er sein liebes Kind wieder sah, das er schon vom Unthier zerrissen glaubte. Der Marschall sprach zu ihm ‘ich habe den Drachen getoͤdtet, und die Jungfrau und das ganze Reich befreit, darum fordere ich sie zur Gemahlin, so wie es versprochen ist.’ Der Koͤnig fragte die Jungfrau ‘ist das wahr, was er spricht?’ ‘Ach ja,’ antwortete sie, ‘aber ich halte mir aus daß erst uͤber Jahr und Tag die Hochzeit gefeiert wird,’ denn sie dachte in der Zeit etwas von ihrem lieben Jaͤger zu hoͤren.

Auf dem Drachenberg aber lagen noch die Thiere neben ihrem todten Herrn, und schliefen, da kam eine große Hummel, und setzte sich dem Hasen auf die Nase, aber der Hase wischte sie mit der Pfote ab, und schlief weiter. Die Hummel kam zum zweitenmal, aber der Hase wischte sie wieder ab, und schlief fort. Da kam sie zum drittenmal, und stach ihm in die Nase, daß er aufwachte, und alsobald weckte er den Fuchs, und der Fuchs weckte den Wolf, und der Wolf den Baͤr, und der Baͤr den Loͤwen. Und als der Loͤwe aufwachte und sah daß die Jungfrau fort war, und sein Herr todt, fieng er fuͤrchterlich an zu bruͤllen, und rief ‘wer hat das vollbracht? Baͤr, warum hast du mich nicht geweckt?’ Der Baͤr fragte den Wolf ‘warum hast

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[379/0410] sagen daß ich es gewesen, der den Drachen getoͤdtet hat.’ ‘Das kann ich nicht,’ antwortete sie, ‘denn ein Jaͤger mit seinen Thieren hats gethan.’ Da zog er sein Schwert, und drohte sie zu toͤdten, wo sie ihm nicht gehorchte, und zwang sie damit daß sie es versprach. Darauf brachte er sie vor den Koͤnig, der vor Freuden nicht wußte was er anfangen wollte, als er sein liebes Kind wieder sah, das er schon vom Unthier zerrissen glaubte. Der Marschall sprach zu ihm ‘ich habe den Drachen getoͤdtet, und die Jungfrau und das ganze Reich befreit, darum fordere ich sie zur Gemahlin, so wie es versprochen ist.’ Der Koͤnig fragte die Jungfrau ‘ist das wahr, was er spricht?’ ‘Ach ja,’ antwortete sie, ‘aber ich halte mir aus daß erst uͤber Jahr und Tag die Hochzeit gefeiert wird,’ denn sie dachte in der Zeit etwas von ihrem lieben Jaͤger zu hoͤren. Auf dem Drachenberg aber lagen noch die Thiere neben ihrem todten Herrn, und schliefen, da kam eine große Hummel, und setzte sich dem Hasen auf die Nase, aber der Hase wischte sie mit der Pfote ab, und schlief weiter. Die Hummel kam zum zweitenmal, aber der Hase wischte sie wieder ab, und schlief fort. Da kam sie zum drittenmal, und stach ihm in die Nase, daß er aufwachte, und alsobald weckte er den Fuchs, und der Fuchs weckte den Wolf, und der Wolf den Baͤr, und der Baͤr den Loͤwen. Und als der Loͤwe aufwachte und sah daß die Jungfrau fort war, und sein Herr todt, fieng er fuͤrchterlich an zu bruͤllen, und rief ‘wer hat das vollbracht? Baͤr, warum hast du mich nicht geweckt?’ Der Baͤr fragte den Wolf ‘warum hast

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1837/410>, abgerufen am 22.11.2024.