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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837.

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fragte die Köchin ob sie nichts gefunden hätten: so sagten sie nein, sie hätten nichts gefunden, wie eine Kirche, da wäre eine Krone darin gewesen. 'Jhr Narren,' schalt die Köchin, 'warum habt ihr nicht die Kirche zerbrochen, und die Krone mit heim gebracht?' Nun machte sich die alte Köchin selbst auf die Beine, und gieng mit den drei Knechten den Kindern nach. Die Kinder sahen aber die drei Knechte von weitem kommen, und die Köchin wackelte hinten nach. Da sprach Lenchen 'Fundevogel, verläßt du mich nicht, so verlaß ich dich auch nicht.' Da sprach der Fundevogel 'nun und nimmermehr.' Sprach Lenchen 'werde du zum Teich, und ich die Ente drauf.' Die Köchin aber kam herzu, und als sie den Teich sahe, legte sie sich drüber hin, und wollte ihn aussaufen. Aber die Ente kam schnell geschwommen, faßte sie mit ihrem Schnabel beim Kopf, und zog sie ins Wasser hinein: da mußte die alte Hexe ertrinken. Da giengen die Kinder zusammen nach Haus, und waren herzlich froh; und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch.



fragte die Koͤchin ob sie nichts gefunden haͤtten: so sagten sie nein, sie haͤtten nichts gefunden, wie eine Kirche, da waͤre eine Krone darin gewesen. ‘Jhr Narren,’ schalt die Koͤchin, ‘warum habt ihr nicht die Kirche zerbrochen, und die Krone mit heim gebracht?’ Nun machte sich die alte Koͤchin selbst auf die Beine, und gieng mit den drei Knechten den Kindern nach. Die Kinder sahen aber die drei Knechte von weitem kommen, und die Koͤchin wackelte hinten nach. Da sprach Lenchen ‘Fundevogel, verlaͤßt du mich nicht, so verlaß ich dich auch nicht.’ Da sprach der Fundevogel ‘nun und nimmermehr.’ Sprach Lenchen ‘werde du zum Teich, und ich die Ente drauf.’ Die Koͤchin aber kam herzu, und als sie den Teich sahe, legte sie sich druͤber hin, und wollte ihn aussaufen. Aber die Ente kam schnell geschwommen, faßte sie mit ihrem Schnabel beim Kopf, und zog sie ins Wasser hinein: da mußte die alte Hexe ertrinken. Da giengen die Kinder zusammen nach Haus, und waren herzlich froh; und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch.



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[306/0337] fragte die Koͤchin ob sie nichts gefunden haͤtten: so sagten sie nein, sie haͤtten nichts gefunden, wie eine Kirche, da waͤre eine Krone darin gewesen. ‘Jhr Narren,’ schalt die Koͤchin, ‘warum habt ihr nicht die Kirche zerbrochen, und die Krone mit heim gebracht?’ Nun machte sich die alte Koͤchin selbst auf die Beine, und gieng mit den drei Knechten den Kindern nach. Die Kinder sahen aber die drei Knechte von weitem kommen, und die Koͤchin wackelte hinten nach. Da sprach Lenchen ‘Fundevogel, verlaͤßt du mich nicht, so verlaß ich dich auch nicht.’ Da sprach der Fundevogel ‘nun und nimmermehr.’ Sprach Lenchen ‘werde du zum Teich, und ich die Ente drauf.’ Die Koͤchin aber kam herzu, und als sie den Teich sahe, legte sie sich druͤber hin, und wollte ihn aussaufen. Aber die Ente kam schnell geschwommen, faßte sie mit ihrem Schnabel beim Kopf, und zog sie ins Wasser hinein: da mußte die alte Hexe ertrinken. Da giengen die Kinder zusammen nach Haus, und waren herzlich froh; und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch.

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1837/337>, abgerufen am 22.11.2024.