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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819.

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weiß, steht zwischen dem Däumling und dem Lalenbürger. Dieser kommt aber hier in verschiedenen Abstufungen vor, am deutlichsten in den Narrheiten des Catherlieschen und der klugen Else, die Albernheit wird unter dem Anschein eines breiten Verstandes und mit eigenem Wohlgefallen manchmal mit einem leisen Bewußtseyn betrieben; dann gehören die sieben Schwaben hierher, die alle an einem Spieß auf Abentheuer ausziehen, einen Hasen als ein Ungeheuer aufjagen, und von einem Frosch ums Leben gebracht werden. Eigene Mischungen sind, wo die Dummheit zum Vortheil ausschlägt, wie beim Doctor Allwissend, und bei der Hochzeit des gescheidten Hans, oder umgekehrt, die Weißheit immer übel angewendet wird, wie bei dem Jungen, der auf Reisen gehen wollte.

Ein vierter Charakter ist der Bruder Lustig. Er bekümmert sich um nichts, als ein fröhliches Leben, weiß nicht, war gut und was bös ist, und ihm wird darum nichts zugerechnet. Als der Herr kommt, bei ihm zu herbergen, ist er bereit, das Letzte mit ihm zu theilen, doch verthut er gleich im Spiel den Groschen, wofür er einen Trunk zu der Speise holen soll. Dem Apostel Petrus, der in der Gestalt eines Armen um ein Allmosen ihn anspricht, gibt er seinen letzten Heller, und als dieser, im Glauben einen Frommen gefunden zu haben, mit ihm zieht, betrügt er ihn alsbald um das Herz des gebratenen Lämmchens und ist ärgerlich, das der mächtige Apostel nicht mehr Geld zusammen bringt. Als Bärenhäuter dient er dem Teufel, wird aber aus der Hölle wieder fortgeschickt. Den Tod hat er lange zum Narren, endlich

weiß, steht zwischen dem Daͤumling und dem Lalenbuͤrger. Dieser kommt aber hier in verschiedenen Abstufungen vor, am deutlichsten in den Narrheiten des Catherlieschen und der klugen Else, die Albernheit wird unter dem Anschein eines breiten Verstandes und mit eigenem Wohlgefallen manchmal mit einem leisen Bewußtseyn betrieben; dann gehoͤren die sieben Schwaben hierher, die alle an einem Spieß auf Abentheuer ausziehen, einen Hasen als ein Ungeheuer aufjagen, und von einem Frosch ums Leben gebracht werden. Eigene Mischungen sind, wo die Dummheit zum Vortheil ausschlaͤgt, wie beim Doctor Allwissend, und bei der Hochzeit des gescheidten Hans, oder umgekehrt, die Weißheit immer uͤbel angewendet wird, wie bei dem Jungen, der auf Reisen gehen wollte.

Ein vierter Charakter ist der Bruder Lustig. Er bekuͤmmert sich um nichts, als ein froͤhliches Leben, weiß nicht, war gut und was boͤs ist, und ihm wird darum nichts zugerechnet. Als der Herr kommt, bei ihm zu herbergen, ist er bereit, das Letzte mit ihm zu theilen, doch verthut er gleich im Spiel den Groschen, wofuͤr er einen Trunk zu der Speise holen soll. Dem Apostel Petrus, der in der Gestalt eines Armen um ein Allmosen ihn anspricht, gibt er seinen letzten Heller, und als dieser, im Glauben einen Frommen gefunden zu haben, mit ihm zieht, betruͤgt er ihn alsbald um das Herz des gebratenen Laͤmmchens und ist aͤrgerlich, das der maͤchtige Apostel nicht mehr Geld zusammen bringt. Als Baͤrenhaͤuter dient er dem Teufel, wird aber aus der Hoͤlle wieder fortgeschickt. Den Tod hat er lange zum Narren, endlich

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[LIII/0061] weiß, steht zwischen dem Daͤumling und dem Lalenbuͤrger. Dieser kommt aber hier in verschiedenen Abstufungen vor, am deutlichsten in den Narrheiten des Catherlieschen und der klugen Else, die Albernheit wird unter dem Anschein eines breiten Verstandes und mit eigenem Wohlgefallen manchmal mit einem leisen Bewußtseyn betrieben; dann gehoͤren die sieben Schwaben hierher, die alle an einem Spieß auf Abentheuer ausziehen, einen Hasen als ein Ungeheuer aufjagen, und von einem Frosch ums Leben gebracht werden. Eigene Mischungen sind, wo die Dummheit zum Vortheil ausschlaͤgt, wie beim Doctor Allwissend, und bei der Hochzeit des gescheidten Hans, oder umgekehrt, die Weißheit immer uͤbel angewendet wird, wie bei dem Jungen, der auf Reisen gehen wollte. Ein vierter Charakter ist der Bruder Lustig. Er bekuͤmmert sich um nichts, als ein froͤhliches Leben, weiß nicht, war gut und was boͤs ist, und ihm wird darum nichts zugerechnet. Als der Herr kommt, bei ihm zu herbergen, ist er bereit, das Letzte mit ihm zu theilen, doch verthut er gleich im Spiel den Groschen, wofuͤr er einen Trunk zu der Speise holen soll. Dem Apostel Petrus, der in der Gestalt eines Armen um ein Allmosen ihn anspricht, gibt er seinen letzten Heller, und als dieser, im Glauben einen Frommen gefunden zu haben, mit ihm zieht, betruͤgt er ihn alsbald um das Herz des gebratenen Laͤmmchens und ist aͤrgerlich, das der maͤchtige Apostel nicht mehr Geld zusammen bringt. Als Baͤrenhaͤuter dient er dem Teufel, wird aber aus der Hoͤlle wieder fortgeschickt. Den Tod hat er lange zum Narren, endlich

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Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12545-9) in Bd. 1, S. 7–27 ein aussagekräftiges Vorwort.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819, S. LIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1819/61>, abgerufen am 22.11.2024.