und schlafen." Sprach sie: "dann bin ich es gewiß nicht," und lief fort.
Draußen fand Catherlieschen Spitzbuben, die wollten stehlen; da ging es bei sie und sprach: "ich will euch helfen stehlen." Die Spitzbuben meinten, es wüßte die Gelegenheit des Orts und warens zufrieden. Catherlieschen ging vor die Häuser und rief: "ihr Leute, habt ihr was, wir wollen stehlen!" Dachten die Spitzbuben, das wird gut werden und wünschten, sie wären Catherlieschen wieder los. Da sprachen sie zu ihm: "vorm Dorf hat der Pfarrer Rüben auf dem Feld, geh hin und rupf uns Rüben. Catherlieschen ging hin aufs Land und fing an zu rupfen und zu rupfen, war aber so faul und hob sich nicht in die Höhe. Da kam ein Mann vorbei, sahs, und stand still und dachte, das wäre der Teufel, der so in den Rüben wühlte. Lief fort ins Dorf zum Pfarrer und sprach: "ach Herr Pfarrer, in ihrem Rübenland ist der Teufel und rupft." "Ach Gott, sagte der Pfarrer, ich habe einen lahmen Fuß, ich kann nicht hin und ihn wegbannen." Sprach der Mann: "so will ich euch hockeln," und hockelte ihn hinaus. Und wie sie bei's Land kamen, machte sich das Catherlieschen auf und reckte sich in die Höhe. "Ach, der Teufel!" rief der Pfarrer und beide eilten fort, und der Pfarer konnte vor großer Angst mit seinem lahmen Fuß gerader laufen, als der Mann, der ihn gehockelt hatte, mit seinen geraden Beinen.
und schlafen.“ Sprach sie: „dann bin ich es gewiß nicht,“ und lief fort.
Draußen fand Catherlieschen Spitzbuben, die wollten stehlen; da ging es bei sie und sprach: „ich will euch helfen stehlen.“ Die Spitzbuben meinten, es wuͤßte die Gelegenheit des Orts und warens zufrieden. Catherlieschen ging vor die Haͤuser und rief: „ihr Leute, habt ihr was, wir wollen stehlen!“ Dachten die Spitzbuben, das wird gut werden und wuͤnschten, sie waͤren Catherlieschen wieder los. Da sprachen sie zu ihm: „vorm Dorf hat der Pfarrer Ruͤben auf dem Feld, geh hin und rupf uns Ruͤben. Catherlieschen ging hin aufs Land und fing an zu rupfen und zu rupfen, war aber so faul und hob sich nicht in die Hoͤhe. Da kam ein Mann vorbei, sahs, und stand still und dachte, das waͤre der Teufel, der so in den Ruͤben wuͤhlte. Lief fort ins Dorf zum Pfarrer und sprach: „ach Herr Pfarrer, in ihrem Ruͤbenland ist der Teufel und rupft.“ „Ach Gott, sagte der Pfarrer, ich habe einen lahmen Fuß, ich kann nicht hin und ihn wegbannen.“ Sprach der Mann: „so will ich euch hockeln,“ und hockelte ihn hinaus. Und wie sie bei’s Land kamen, machte sich das Catherlieschen auf und reckte sich in die Hoͤhe. „Ach, der Teufel!“ rief der Pfarrer und beide eilten fort, und der Pfarer konnte vor großer Angst mit seinem lahmen Fuß gerader laufen, als der Mann, der ihn gehockelt hatte, mit seinen geraden Beinen.
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und schlafen.“ Sprach sie: „dann bin ich es gewiß nicht,“ und lief fort.</p><lb/><p>Draußen fand Catherlieschen Spitzbuben, die wollten stehlen; da ging es bei sie und sprach: „ich will euch helfen stehlen.“ Die Spitzbuben meinten, es wuͤßte die Gelegenheit des Orts und warens zufrieden. Catherlieschen ging vor die Haͤuser und rief: „ihr Leute, habt ihr was, wir wollen stehlen!“ Dachten die Spitzbuben, das wird gut werden und wuͤnschten, sie waͤren Catherlieschen wieder los. Da sprachen sie zu ihm: „vorm Dorf hat der Pfarrer Ruͤben auf dem Feld, geh hin und rupf uns Ruͤben. Catherlieschen ging hin aufs Land und fing an zu rupfen und zu rupfen, war aber so faul und hob sich nicht in die Hoͤhe. Da kam ein Mann vorbei, sahs, und stand still und dachte, das waͤre der Teufel, der so in den Ruͤben wuͤhlte. Lief fort ins Dorf zum Pfarrer und sprach: „ach Herr Pfarrer, in ihrem Ruͤbenland ist der Teufel und rupft.“„Ach Gott, sagte der Pfarrer, ich habe einen lahmen Fuß, ich kann nicht hin und ihn wegbannen.“ Sprach der Mann: „so will ich euch hockeln,“ und hockelte ihn hinaus. Und wie sie bei’s Land kamen, machte sich das Catherlieschen auf und reckte sich in die Hoͤhe. „Ach, der Teufel!“ rief der Pfarrer und beide eilten fort, und der Pfarer konnte vor großer Angst mit seinem lahmen Fuß gerader laufen, als der Mann, der ihn gehockelt hatte, mit seinen geraden Beinen.</p></div><lb/></body></text></TEI>
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und schlafen.“ Sprach sie: „dann bin ich es gewiß nicht,“ und lief fort.
Draußen fand Catherlieschen Spitzbuben, die wollten stehlen; da ging es bei sie und sprach: „ich will euch helfen stehlen.“ Die Spitzbuben meinten, es wuͤßte die Gelegenheit des Orts und warens zufrieden. Catherlieschen ging vor die Haͤuser und rief: „ihr Leute, habt ihr was, wir wollen stehlen!“ Dachten die Spitzbuben, das wird gut werden und wuͤnschten, sie waͤren Catherlieschen wieder los. Da sprachen sie zu ihm: „vorm Dorf hat der Pfarrer Ruͤben auf dem Feld, geh hin und rupf uns Ruͤben. Catherlieschen ging hin aufs Land und fing an zu rupfen und zu rupfen, war aber so faul und hob sich nicht in die Hoͤhe. Da kam ein Mann vorbei, sahs, und stand still und dachte, das waͤre der Teufel, der so in den Ruͤben wuͤhlte. Lief fort ins Dorf zum Pfarrer und sprach: „ach Herr Pfarrer, in ihrem Ruͤbenland ist der Teufel und rupft.“ „Ach Gott, sagte der Pfarrer, ich habe einen lahmen Fuß, ich kann nicht hin und ihn wegbannen.“ Sprach der Mann: „so will ich euch hockeln,“ und hockelte ihn hinaus. Und wie sie bei’s Land kamen, machte sich das Catherlieschen auf und reckte sich in die Hoͤhe. „Ach, der Teufel!“ rief der Pfarrer und beide eilten fort, und der Pfarer konnte vor großer Angst mit seinem lahmen Fuß gerader laufen, als der Mann, der ihn gehockelt hatte, mit seinen geraden Beinen.
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Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im
Olms-Verlag erschienenen Ausgabe
(ISBN 978-3-487-12545-9) in Bd. 1, S. 7–27 ein aussagekräftiges Vorwort.
Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1819/373>, abgerufen am 30.07.2024.
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