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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819.

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aber am Abend des siebenten Tages kam der Fuchs und sprach: "leg dich nur hin schlafen, ich will die Arbeit für dich thun." Und wie er des andern Morgens erwachte, war der Berg fort, da ging er fröhlich zum König und sagte ihm, daß nun der Berg abgetragen wäre, er sollte ihm nun seine Tochter geben. Da mußte es der König wohl thun, und die beiden zogen fort, der Fuchs aber kam und sagte: "nun müssen wir sie alle drei haben, die Jungfrau, das Pferd und den Vogel." -- "Ja, wenn du das machen könntest, sagte der Jüngling, das soll dir aber schwer werden." -- "Wenn du nur hören willst, soll es schon geschehen, antwortete der Fuchs. Wenn du nun zum König kommst, der die wunderschöne Königstochter verlangt, so sag ihm: hier wäre sie. Darauf wird gräßliche Freude seyn; sodann setz dich aufs Pferd, das sie dir geben müssen, und reich allen zum Abschied die Hand, der Jungfrau aber zuletzt, und zieh sie dann mit einem Schwung hinauf und gieb dem Pferd die Sporen."

Wie er das alles vollbracht hatte und die Königstochter mit sich führte, sprach der Fuchs weiter: "jetzt, wenn wir vors Schloß kommen, wo der Vogel ist, so bleibe ich mit der Königstochter vor dem Thor stehen, und du reitest hinein und sprichst: sie sähen doch nun, daß dies das rechte Pferd wäre, so werden sie den Vogel bringen, du aber bleib sitzen, und sag, du wolltest sehen, ob es auch der rechte Vogel wäre, und wenn du ihn in der Hand hast, so jage fort."

Alles ging gut, und wie er den Vogel hatte, setzte sich die Jungfrau wieder auf und sie ritten weiter bis in einen großen

aber am Abend des siebenten Tages kam der Fuchs und sprach: „leg dich nur hin schlafen, ich will die Arbeit fuͤr dich thun.“ Und wie er des andern Morgens erwachte, war der Berg fort, da ging er froͤhlich zum Koͤnig und sagte ihm, daß nun der Berg abgetragen waͤre, er sollte ihm nun seine Tochter geben. Da mußte es der Koͤnig wohl thun, und die beiden zogen fort, der Fuchs aber kam und sagte: „nun muͤssen wir sie alle drei haben, die Jungfrau, das Pferd und den Vogel.“ — „Ja, wenn du das machen koͤnntest, sagte der Juͤngling, das soll dir aber schwer werden.“ — „Wenn du nur hoͤren willst, soll es schon geschehen, antwortete der Fuchs. Wenn du nun zum Koͤnig kommst, der die wunderschoͤne Koͤnigstochter verlangt, so sag ihm: hier waͤre sie. Darauf wird graͤßliche Freude seyn; sodann setz dich aufs Pferd, das sie dir geben muͤssen, und reich allen zum Abschied die Hand, der Jungfrau aber zuletzt, und zieh sie dann mit einem Schwung hinauf und gieb dem Pferd die Sporen.“

Wie er das alles vollbracht hatte und die Koͤnigstochter mit sich fuͤhrte, sprach der Fuchs weiter: „jetzt, wenn wir vors Schloß kommen, wo der Vogel ist, so bleibe ich mit der Koͤnigstochter vor dem Thor stehen, und du reitest hinein und sprichst: sie saͤhen doch nun, daß dies das rechte Pferd waͤre, so werden sie den Vogel bringen, du aber bleib sitzen, und sag, du wolltest sehen, ob es auch der rechte Vogel waͤre, und wenn du ihn in der Hand hast, so jage fort.“

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[294/0358] aber am Abend des siebenten Tages kam der Fuchs und sprach: „leg dich nur hin schlafen, ich will die Arbeit fuͤr dich thun.“ Und wie er des andern Morgens erwachte, war der Berg fort, da ging er froͤhlich zum Koͤnig und sagte ihm, daß nun der Berg abgetragen waͤre, er sollte ihm nun seine Tochter geben. Da mußte es der Koͤnig wohl thun, und die beiden zogen fort, der Fuchs aber kam und sagte: „nun muͤssen wir sie alle drei haben, die Jungfrau, das Pferd und den Vogel.“ — „Ja, wenn du das machen koͤnntest, sagte der Juͤngling, das soll dir aber schwer werden.“ — „Wenn du nur hoͤren willst, soll es schon geschehen, antwortete der Fuchs. Wenn du nun zum Koͤnig kommst, der die wunderschoͤne Koͤnigstochter verlangt, so sag ihm: hier waͤre sie. Darauf wird graͤßliche Freude seyn; sodann setz dich aufs Pferd, das sie dir geben muͤssen, und reich allen zum Abschied die Hand, der Jungfrau aber zuletzt, und zieh sie dann mit einem Schwung hinauf und gieb dem Pferd die Sporen.“ Wie er das alles vollbracht hatte und die Koͤnigstochter mit sich fuͤhrte, sprach der Fuchs weiter: „jetzt, wenn wir vors Schloß kommen, wo der Vogel ist, so bleibe ich mit der Koͤnigstochter vor dem Thor stehen, und du reitest hinein und sprichst: sie saͤhen doch nun, daß dies das rechte Pferd waͤre, so werden sie den Vogel bringen, du aber bleib sitzen, und sag, du wolltest sehen, ob es auch der rechte Vogel waͤre, und wenn du ihn in der Hand hast, so jage fort.“ Alles ging gut, und wie er den Vogel hatte, setzte sich die Jungfrau wieder auf und sie ritten weiter bis in einen großen

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Anmerkungen zur Transkription:

Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12545-9) in Bd. 1, S. 7–27 ein aussagekräftiges Vorwort.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1819/358>, abgerufen am 22.11.2024.