trurig as ick herut ging, un nu is my so licht, dat is mal een herlichen Vagel, het my een Paar roode Scho schenkt!" "Nee," sed de Fru, un sprung up, un de Haar stunnen eer to Barge as Füürsflammen, "my is, as sull de Weld unnergahn, ick wil ook herut, op mi lichter warden sull;" un as se ut de Döör kamm -- bratsch! -- smeet eer de Vagel den Mählensteen up den Kopp, dat se ganz tomatscht. De Vader un Marleenken hörden dat un gingen herut, daar ging een Damp un Flam un Füür up van de Steed, un as dat vorby was, da stund de lüttje Broder, un he namm sinen Vader un Marleenken bi de Hand, un weeren all dree so recht vergnögt un gingen in dat Huus by Disch un eeten.
48.
Der alte Sultan.
Es hatte ein Bauer einen treuen Hund, der Sultan hieß, der war alt geworden, so daß er nichts mehr fest packen konnte. Da stand der Bauer einmal mit seiner Frau im Hofe und sprach: "den alten Sultan schieß ich morgen todt, der ist zu nichts mehr nutz." Der Frau that der Hund leid und sie antwortete: "er hat uns so lange Jahre gedient, daß wir ihm wohl könnten das Gnadenbrot geben." "Ei was, sprach der Mann, du bist nicht recht gescheidt, er hat keinen Zahn mehr im Maul und kein Dieb fürchtet sich vor ihm; hat er uns gedient, so hat er sein gutes
trurig as ick herut ging, un nu is my so licht, dat is mal een herlichen Vagel, het my een Paar roode Scho schenkt!“ „Nee,“ sed de Fru, un sprung up, un de Haar stunnen eer to Barge as Fuͤuͤrsflammen, „my is, as sull de Weld unnergahn, ick wil ook herut, op mi lichter warden sull;“ un as se ut de Doͤoͤr kamm — bratsch! — smeet eer de Vagel den Maͤhlensteen up den Kopp, dat se ganz tomatscht. De Vader un Marleenken hoͤrden dat un gingen herut, daar ging een Damp un Flam un Fuͤuͤr up van de Steed, un as dat vorby was, da stund de luͤttje Broder, un he namm sinen Vader un Marleenken bi de Hand, un weeren all dree so recht vergnoͤgt un gingen in dat Huus by Disch un eeten.
48.
Der alte Sultan.
Es hatte ein Bauer einen treuen Hund, der Sultan hieß, der war alt geworden, so daß er nichts mehr fest packen konnte. Da stand der Bauer einmal mit seiner Frau im Hofe und sprach: „den alten Sultan schieß ich morgen todt, der ist zu nichts mehr nutz.“ Der Frau that der Hund leid und sie antwortete: „er hat uns so lange Jahre gedient, daß wir ihm wohl koͤnnten das Gnadenbrot geben.“ „Ei was, sprach der Mann, du bist nicht recht gescheidt, er hat keinen Zahn mehr im Maul und kein Dieb fuͤrchtet sich vor ihm; hat er uns gedient, so hat er sein gutes
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trurig as ick herut ging, un nu is my so licht, dat is mal een herlichen Vagel, het my een Paar roode Scho schenkt!“„Nee,“ sed de Fru, un sprung up, un de Haar stunnen eer to Barge as Fuͤuͤrsflammen, „my is, as sull de Weld unnergahn, ick wil ook herut, op mi lichter warden sull;“ un as se ut de Doͤoͤr kamm — bratsch! — smeet eer de Vagel den Maͤhlensteen up den Kopp, dat se ganz tomatscht. De Vader un Marleenken hoͤrden dat un gingen herut, daar ging een Damp un Flam un Fuͤuͤr up van de Steed, un as dat vorby was, da stund de luͤttje Broder, un he namm sinen Vader un Marleenken bi de Hand, un weeren all dree so recht vergnoͤgt un gingen in dat Huus by Disch un eeten.</p></div><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b">48.<lb/>
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trurig as ick herut ging, un nu is my so licht, dat is mal een herlichen Vagel, het my een Paar roode Scho schenkt!“ „Nee,“ sed de Fru, un sprung up, un de Haar stunnen eer to Barge as Fuͤuͤrsflammen, „my is, as sull de Weld unnergahn, ick wil ook herut, op mi lichter warden sull;“ un as se ut de Doͤoͤr kamm — bratsch! — smeet eer de Vagel den Maͤhlensteen up den Kopp, dat se ganz tomatscht. De Vader un Marleenken hoͤrden dat un gingen herut, daar ging een Damp un Flam un Fuͤuͤr up van de Steed, un as dat vorby was, da stund de luͤttje Broder, un he namm sinen Vader un Marleenken bi de Hand, un weeren all dree so recht vergnoͤgt un gingen in dat Huus by Disch un eeten.
48.
Der alte Sultan.
Es hatte ein Bauer einen treuen Hund, der Sultan hieß, der war alt geworden, so daß er nichts mehr fest packen konnte. Da stand der Bauer einmal mit seiner Frau im Hofe und sprach: „den alten Sultan schieß ich morgen todt, der ist zu nichts mehr nutz.“ Der Frau that der Hund leid und sie antwortete: „er hat uns so lange Jahre gedient, daß wir ihm wohl koͤnnten das Gnadenbrot geben.“ „Ei was, sprach der Mann, du bist nicht recht gescheidt, er hat keinen Zahn mehr im Maul und kein Dieb fuͤrchtet sich vor ihm; hat er uns gedient, so hat er sein gutes
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Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im
Olms-Verlag erschienenen Ausgabe
(ISBN 978-3-487-12545-9) in Bd. 1, S. 7–27 ein aussagekräftiges Vorwort.
Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1819/304>, abgerufen am 16.02.2025.
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