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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819.

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springt dir der Knüppel heraus unter die Leute und tanzt ihnen so lustig auf dem Rücken herum, daß sie acht Tage darnach ruhen müssen und sich nicht regen können; und eher läßt er nicht ab, als bis du zu ihm sagst: "Knüppel in den Sack!" Da dankte ihm der Geselle, hing den Sack um und wenn ihm jemand zu nahe kam und auf den Leib wollte, so sprach er: "Knüppel aus dem Sack!" da sprang der Knüppel aus dem Sack, und klopfte einem nach dem andern den Rock oder Wams auf dem Rücken aus und wartete gar nicht, bis er ihn erst auszog und das ging so geschwind, daß, eh sichs einer versah, die Reihe schon an ihm war. Nun kam der Drechsler auch eines Abends in das Wirthshaus, wo seine Brüder bestohlen waren. Er legte seinen Ranzen vor sich auf den Tisch, und erzählte von köstlichen Dingen, die auf der Welt manchmal gefunden würden, als ein Tischchen deck dich, einen Goldesel, das wär aber noch alles nichts gegen den Schatz, den er erlangt habe und da in seinem Sack mit sich führe. Der Wirth spitzte die Ohren und dachte: was mag das seyn? aller guten Dinge sind drei, das sollte ich billig auch noch haben. Der Gast strekte sich darnach auf die Bank und legte den Sack als Kissen unter den Kopf. Als der Wirth nun meinte, er schlief fest und sonst niemand in der Stube war, ging er herbei und fing an, den Sack vorsichtig zu rücken und daran zu ziehen, ob er ihn vielleicht hervor langen und einen andern unterlegen könnte. Der Drechsler aber hatte schon lange auf ihn gewartet, wie nun der Wirth eben einen herzhaften Ruck thun wollte, rief jener: "Knüppel aus dem Sack!" alsbald fuhr das Knüppelchen heraus,

springt dir der Knuͤppel heraus unter die Leute und tanzt ihnen so lustig auf dem Ruͤcken herum, daß sie acht Tage darnach ruhen muͤssen und sich nicht regen koͤnnen; und eher laͤßt er nicht ab, als bis du zu ihm sagst: „Knuͤppel in den Sack!“ Da dankte ihm der Geselle, hing den Sack um und wenn ihm jemand zu nahe kam und auf den Leib wollte, so sprach er: „Knuͤppel aus dem Sack!“ da sprang der Knuͤppel aus dem Sack, und klopfte einem nach dem andern den Rock oder Wams auf dem Ruͤcken aus und wartete gar nicht, bis er ihn erst auszog und das ging so geschwind, daß, eh sichs einer versah, die Reihe schon an ihm war. Nun kam der Drechsler auch eines Abends in das Wirthshaus, wo seine Bruͤder bestohlen waren. Er legte seinen Ranzen vor sich auf den Tisch, und erzaͤhlte von koͤstlichen Dingen, die auf der Welt manchmal gefunden wuͤrden, als ein Tischchen deck dich, einen Goldesel, das waͤr aber noch alles nichts gegen den Schatz, den er erlangt habe und da in seinem Sack mit sich fuͤhre. Der Wirth spitzte die Ohren und dachte: was mag das seyn? aller guten Dinge sind drei, das sollte ich billig auch noch haben. Der Gast strekte sich darnach auf die Bank und legte den Sack als Kissen unter den Kopf. Als der Wirth nun meinte, er schlief fest und sonst niemand in der Stube war, ging er herbei und fing an, den Sack vorsichtig zu ruͤcken und daran zu ziehen, ob er ihn vielleicht hervor langen und einen andern unterlegen koͤnnte. Der Drechsler aber hatte schon lange auf ihn gewartet, wie nun der Wirth eben einen herzhaften Ruck thun wollte, rief jener: „Knuͤppel aus dem Sack!“ alsbald fuhr das Knuͤppelchen heraus,

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[188/0252] springt dir der Knuͤppel heraus unter die Leute und tanzt ihnen so lustig auf dem Ruͤcken herum, daß sie acht Tage darnach ruhen muͤssen und sich nicht regen koͤnnen; und eher laͤßt er nicht ab, als bis du zu ihm sagst: „Knuͤppel in den Sack!“ Da dankte ihm der Geselle, hing den Sack um und wenn ihm jemand zu nahe kam und auf den Leib wollte, so sprach er: „Knuͤppel aus dem Sack!“ da sprang der Knuͤppel aus dem Sack, und klopfte einem nach dem andern den Rock oder Wams auf dem Ruͤcken aus und wartete gar nicht, bis er ihn erst auszog und das ging so geschwind, daß, eh sichs einer versah, die Reihe schon an ihm war. Nun kam der Drechsler auch eines Abends in das Wirthshaus, wo seine Bruͤder bestohlen waren. Er legte seinen Ranzen vor sich auf den Tisch, und erzaͤhlte von koͤstlichen Dingen, die auf der Welt manchmal gefunden wuͤrden, als ein Tischchen deck dich, einen Goldesel, das waͤr aber noch alles nichts gegen den Schatz, den er erlangt habe und da in seinem Sack mit sich fuͤhre. Der Wirth spitzte die Ohren und dachte: was mag das seyn? aller guten Dinge sind drei, das sollte ich billig auch noch haben. Der Gast strekte sich darnach auf die Bank und legte den Sack als Kissen unter den Kopf. Als der Wirth nun meinte, er schlief fest und sonst niemand in der Stube war, ging er herbei und fing an, den Sack vorsichtig zu ruͤcken und daran zu ziehen, ob er ihn vielleicht hervor langen und einen andern unterlegen koͤnnte. Der Drechsler aber hatte schon lange auf ihn gewartet, wie nun der Wirth eben einen herzhaften Ruck thun wollte, rief jener: „Knuͤppel aus dem Sack!“ alsbald fuhr das Knuͤppelchen heraus,

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Anmerkungen zur Transkription:

Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12545-9) in Bd. 1, S. 7–27 ein aussagekräftiges Vorwort.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1819/252>, abgerufen am 25.11.2024.