heraufschlug, band er sich die Flügel um und entfloh mit der Prinzessin bis in sein Vater- land, da ließ er sich nieder, und weil jeder- mann über seine Abwesenheit betrübt war, so gab er sich zu erkennen, und wurde zum König erwählt.
Nach einiger Zeit aber ließ der Vater der entführten Prinzessin bekannt machen, daß der- jenige das halbe Königreich bekommen sollte, der ihm seine Tochter wiederbringe. Dies er- fährt der Prinz, rüstet ein Heer aus und bringt die Prinzessin selbst ihrem Vater zu, den er zwingt, ihm sein Versprechen zu erfüllen.
78. Der alte Großvater und der Enkel.
Es war einmal ein alter Mann, der konn- te kaum gehen, seine Knie zitterten, er hörte und sah nicht viel und hatte auch keine Zähne mehr. Wenn er nun bei Tisch saß, und den Löffel kaum halten konnte, schüttete er Suppe auf das Tischtuch, und es floß ihm auch etwas wieder aus dem Mund. Sein Sohn und des- sen Frau ekelten sich davor, und deswegen mußte sich der alte Großvater endlich hinter den Ofen in die Ecke setzen, und sie gaben ihm sein Essen in ein irdenes Schüsselchen, und noch dazu nicht einmal satt, da sah er betrübt nach dem Tisch,
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heraufſchlug, band er ſich die Fluͤgel um und entfloh mit der Prinzeſſin bis in ſein Vater- land, da ließ er ſich nieder, und weil jeder- mann uͤber ſeine Abweſenheit betruͤbt war, ſo gab er ſich zu erkennen, und wurde zum Koͤnig erwaͤhlt.
Nach einiger Zeit aber ließ der Vater der entfuͤhrten Prinzeſſin bekannt machen, daß der- jenige das halbe Koͤnigreich bekommen ſollte, der ihm ſeine Tochter wiederbringe. Dies er- faͤhrt der Prinz, ruͤſtet ein Heer aus und bringt die Prinzeſſin ſelbſt ihrem Vater zu, den er zwingt, ihm ſein Verſprechen zu erfuͤllen.
78. Der alte Großvater und der Enkel.
Es war einmal ein alter Mann, der konn- te kaum gehen, ſeine Knie zitterten, er hoͤrte und ſah nicht viel und hatte auch keine Zaͤhne mehr. Wenn er nun bei Tiſch ſaß, und den Loͤffel kaum halten konnte, ſchuͤttete er Suppe auf das Tiſchtuch, und es floß ihm auch etwas wieder aus dem Mund. Sein Sohn und deſ- ſen Frau ekelten ſich davor, und deswegen mußte ſich der alte Großvater endlich hinter den Ofen in die Ecke ſetzen, und ſie gaben ihm ſein Eſſen in ein irdenes Schuͤſſelchen, und noch dazu nicht einmal ſatt, da ſah er betruͤbt nach dem Tiſch,
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heraufſchlug, band er ſich die Fluͤgel um und
entfloh mit der Prinzeſſin bis in ſein Vater-
land, da ließ er ſich nieder, und weil jeder-
mann uͤber ſeine Abweſenheit betruͤbt war, ſo
gab er ſich zu erkennen, und wurde zum Koͤnig
erwaͤhlt.
Nach einiger Zeit aber ließ der Vater der
entfuͤhrten Prinzeſſin bekannt machen, daß der-
jenige das halbe Koͤnigreich bekommen ſollte,
der ihm ſeine Tochter wiederbringe. Dies er-
faͤhrt der Prinz, ruͤſtet ein Heer aus und bringt
die Prinzeſſin ſelbſt ihrem Vater zu, den er
zwingt, ihm ſein Verſprechen zu erfuͤllen.
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Der alte Großvater und der Enkel.
Es war einmal ein alter Mann, der konn-
te kaum gehen, ſeine Knie zitterten, er hoͤrte
und ſah nicht viel und hatte auch keine Zaͤhne
mehr. Wenn er nun bei Tiſch ſaß, und den
Loͤffel kaum halten konnte, ſchuͤttete er Suppe
auf das Tiſchtuch, und es floß ihm auch etwas
wieder aus dem Mund. Sein Sohn und deſ-
ſen Frau ekelten ſich davor, und deswegen mußte
ſich der alte Großvater endlich hinter den Ofen
in die Ecke ſetzen, und ſie gaben ihm ſein Eſſen
in ein irdenes Schuͤſſelchen, und noch dazu nicht
einmal ſatt, da ſah er betruͤbt nach dem Tiſch,
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/389>, abgerufen am 24.11.2024.
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