seinen Kopf aus dem Wasser und sprach: "Kö- nigstochter, was jammerst du so erbärmlich?" -- "Ach, sagte sie, du garstiger Frosch, was kannst du mir helfen! meine goldne Kugel ist mir in den Brunnen gefallen." -- Der Frosch sprach: "deine Perlen, deine Edelgesteine und deine Kleider, die verlang ich nicht, aber wenn du mich zum Gesellen annehmen willst, und ich soll neben dir sitzen und von deinem goldnen Tellerlein essen und in deinem Bettlein schla- fen und du willst mich werth und lieb haben, so will ich dir deine Kugel wiederbringen." Die Königstochter dachte, was schwätzt der ein- fältige Frosch wohl, der muß doch in seinem Wasser bleiben, vielleicht aber kann er mir meine Kugel holen, da will ich nur ja sagen; und sag- te: "ja meinetwegen, schaff mir nur erst die goldne Kugel wieder, es soll dir alles versprochen seyn." Der Frosch steckte seinen Kopf unter das Wasser und tauchte hinab, es dauerte auch nicht lange, so kam er wieder in die Höhe, hatte die Kugel im Maul und warf sie ans Land. Wie die Kö- nigstochter ihre Kugel wieder erblickte, lief sie geschwind darauf zu, hob sie auf und war so froh, sie wieder in ihrer Hand zu halten, daß sie an nichts weiter gedachte, sondern damit nach Haus eilte. Der Frosch rief ihr nach: "warte, Königstochter, und nimm mich mit, wie du versprochen hast;" aber sie hörte nicht darauf.
ſeinen Kopf aus dem Waſſer und ſprach: „Koͤ- nigstochter, was jammerſt du ſo erbaͤrmlich?“ — „Ach, ſagte ſie, du garſtiger Froſch, was kannſt du mir helfen! meine goldne Kugel iſt mir in den Brunnen gefallen.“ — Der Froſch ſprach: „deine Perlen, deine Edelgeſteine und deine Kleider, die verlang ich nicht, aber wenn du mich zum Geſellen annehmen willſt, und ich ſoll neben dir ſitzen und von deinem goldnen Tellerlein eſſen und in deinem Bettlein ſchla- fen und du willſt mich werth und lieb haben, ſo will ich dir deine Kugel wiederbringen.“ Die Koͤnigstochter dachte, was ſchwaͤtzt der ein- faͤltige Froſch wohl, der muß doch in ſeinem Waſſer bleiben, vielleicht aber kann er mir meine Kugel holen, da will ich nur ja ſagen; und ſag- te: „ja meinetwegen, ſchaff mir nur erſt die goldne Kugel wieder, es ſoll dir alles verſprochen ſeyn.“ Der Froſch ſteckte ſeinen Kopf unter das Waſſer und tauchte hinab, es dauerte auch nicht lange, ſo kam er wieder in die Hoͤhe, hatte die Kugel im Maul und warf ſie ans Land. Wie die Koͤ- nigstochter ihre Kugel wieder erblickte, lief ſie geſchwind darauf zu, hob ſie auf und war ſo froh, ſie wieder in ihrer Hand zu halten, daß ſie an nichts weiter gedachte, ſondern damit nach Haus eilte. Der Froſch rief ihr nach: „warte, Koͤnigstochter, und nimm mich mit, wie du verſprochen haſt;“ aber ſie hoͤrte nicht darauf.
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ſeinen Kopf aus dem Waſſer und ſprach: „Koͤ-
nigstochter, was jammerſt du ſo erbaͤrmlich?“ —
„Ach, ſagte ſie, du garſtiger Froſch, was kannſt
du mir helfen! meine goldne Kugel iſt mir in
den Brunnen gefallen.“ — Der Froſch ſprach:
„deine Perlen, deine Edelgeſteine und deine
Kleider, die verlang ich nicht, aber wenn du
mich zum Geſellen annehmen willſt, und ich
ſoll neben dir ſitzen und von deinem goldnen
Tellerlein eſſen und in deinem Bettlein ſchla-
fen und du willſt mich werth und lieb haben,
ſo will ich dir deine Kugel wiederbringen.“
Die Koͤnigstochter dachte, was ſchwaͤtzt der ein-
faͤltige Froſch wohl, der muß doch in ſeinem
Waſſer bleiben, vielleicht aber kann er mir meine
Kugel holen, da will ich nur ja ſagen; und ſag-
te: „ja meinetwegen, ſchaff mir nur erſt die goldne
Kugel wieder, es ſoll dir alles verſprochen ſeyn.“
Der Froſch ſteckte ſeinen Kopf unter das Waſſer
und tauchte hinab, es dauerte auch nicht lange,
ſo kam er wieder in die Hoͤhe, hatte die Kugel
im Maul und warf ſie ans Land. Wie die Koͤ-
nigstochter ihre Kugel wieder erblickte, lief ſie
geſchwind darauf zu, hob ſie auf und war ſo
froh, ſie wieder in ihrer Hand zu halten, daß
ſie an nichts weiter gedachte, ſondern damit nach
Haus eilte. Der Froſch rief ihr nach: „warte,
Koͤnigstochter, und nimm mich mit, wie du
verſprochen haſt;“ aber ſie hoͤrte nicht darauf.
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/36>, abgerufen am 21.11.2024.
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