deutschen Bücher Lutheri hat bringen lassen. -- Im schönen Hofpsalm -- -- gedenkt der Doctor des Affen, so Holzspalten wollte und des Keils vergaß, und da er die Axt auszog darüber zu Schanden kam. Er gedenkt auch des Frosches, so auf dem Heller saß und sich rühmet, Geld brächte Ehre. Ueber Tisch hab ich etliche gute Fabeln von ihm gehört, als von der Krähe, so die Affen strafte, die aus einem Johanneswürmchen Feuer blasen wollten, und darüber ihren Kopf ver- lor. (Eine nicht unbekannte Fabel, die z. B. in Walchs decas fab. steht.) Schuppii Schriften. Fabul-Hans. S. 530.
Johannes Müller. "Man sollte die Weisheit der Völker, bei denen man lebt, in ihrer mannichfaltigen Gestalt, selbst in Liedern, quas ad ignem aniculae narrant puellis, aufspüren und in Umlauf bringen." (Histor. Critik I. 245.)
W. Scott. In den Anmerkungen zu seinem Ge- dicht Lady of the lake. Edinb. 1810. p. 392.
"A work of great interest might be com- piled upon the origine of popular fiction and the transmission of similar tales from age to age and from country to country. The mythology of one period would then appear to pass into the romance of the next century, and that into the nursery-tale of the subsequent ages. Such an
deutſchen Buͤcher Lutheri hat bringen laſſen. — Im ſchoͤnen Hofpſalm — — gedenkt der Doctor des Affen, ſo Holzſpalten wollte und des Keils vergaß, und da er die Axt auszog daruͤber zu Schanden kam. Er gedenkt auch des Froſches, ſo auf dem Heller ſaß und ſich ruͤhmet, Geld braͤchte Ehre. Ueber Tiſch hab ich etliche gute Fabeln von ihm gehoͤrt, als von der Kraͤhe, ſo die Affen ſtrafte, die aus einem Johanneswuͤrmchen Feuer blaſen wollten, und daruͤber ihren Kopf ver- lor. (Eine nicht unbekannte Fabel, die z. B. in Walchs decas fab. ſteht.) Schuppii Schriften. Fabul-Hans. S. 530.
Johannes Muͤller. „Man ſollte die Weisheit der Voͤlker, bei denen man lebt, in ihrer mannichfaltigen Geſtalt, ſelbſt in Liedern, quas ad ignem aniculae narrant puellis, aufſpuͤren und in Umlauf bringen.“ (Hiſtor. Critik I. 245.)
W. Scott. In den Anmerkungen zu ſeinem Ge- dicht Lady of the lake. Edinb. 1810. p. 392.
„A work of great interest might be com- piled upon the origine of popular fiction and the transmission of similar tales from age to age and from country to country. The mythology of one period would then appear to pass into the romance of the next century, and that into the nursery-tale of the subsequent ages. Such an
<TEI><text><front><divn="1"><list><item><hirendition="#et"><pbfacs="#f0029"n="XXIII"/>
deutſchen Buͤcher Lutheri hat bringen laſſen.<lb/>— Im ſchoͤnen Hofpſalm —— gedenkt der<lb/>
Doctor des Affen, ſo Holzſpalten wollte und<lb/>
des Keils vergaß, und da er die Axt auszog<lb/>
daruͤber zu Schanden kam. Er gedenkt auch<lb/>
des Froſches, ſo auf dem Heller ſaß und ſich<lb/>
ruͤhmet, Geld braͤchte Ehre.<lb/>
Ueber Tiſch hab ich etliche gute Fabeln von<lb/>
ihm gehoͤrt, als von der Kraͤhe, ſo die Affen<lb/>ſtrafte, die aus einem Johanneswuͤrmchen Feuer<lb/>
blaſen wollten, und daruͤber ihren Kopf ver-<lb/>
lor. (Eine nicht unbekannte Fabel, die z. B.<lb/>
in Walchs <hirendition="#aq">decas fab.</hi>ſteht.)<lb/>
Schuppii Schriften. Fabul-Hans. S. 530.</hi></item><lb/><item><hirendition="#g">Johannes Muͤller</hi>.<lb/><hirendition="#et">„Man ſollte die Weisheit der Voͤlker, bei denen<lb/>
man lebt, in ihrer mannichfaltigen Geſtalt,<lb/>ſelbſt in Liedern,<lb/><hirendition="#aq">quas ad ignem aniculae<lb/>
narrant puellis,</hi><lb/>
aufſpuͤren und in Umlauf bringen.“</hi><lb/><hirendition="#c">(Hiſtor. Critik <hirendition="#aq">I.</hi> 245.)</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">W. Scott.</hi> In den Anmerkungen zu ſeinem Ge-<lb/>
dicht <hirendition="#aq">Lady of the lake. Edinb. 1810. p. 392.</hi><lb/><p><hirendition="#aq">„A work of great interest might be com-<lb/>
piled upon the origine of popular fiction and<lb/>
the transmission of similar tales from age to age<lb/>
and from country to country. The mythology of<lb/>
one period would then appear to pass into the<lb/>
romance of the next century, and that into the<lb/>
nursery-tale of the subsequent ages. Such an<lb/></hi></p></item></list></div></front></text></TEI>
[XXIII/0029]
deutſchen Buͤcher Lutheri hat bringen laſſen.
— Im ſchoͤnen Hofpſalm — — gedenkt der
Doctor des Affen, ſo Holzſpalten wollte und
des Keils vergaß, und da er die Axt auszog
daruͤber zu Schanden kam. Er gedenkt auch
des Froſches, ſo auf dem Heller ſaß und ſich
ruͤhmet, Geld braͤchte Ehre.
Ueber Tiſch hab ich etliche gute Fabeln von
ihm gehoͤrt, als von der Kraͤhe, ſo die Affen
ſtrafte, die aus einem Johanneswuͤrmchen Feuer
blaſen wollten, und daruͤber ihren Kopf ver-
lor. (Eine nicht unbekannte Fabel, die z. B.
in Walchs decas fab. ſteht.)
Schuppii Schriften. Fabul-Hans. S. 530.
Johannes Muͤller.
„Man ſollte die Weisheit der Voͤlker, bei denen
man lebt, in ihrer mannichfaltigen Geſtalt,
ſelbſt in Liedern,
quas ad ignem aniculae
narrant puellis,
aufſpuͤren und in Umlauf bringen.“
(Hiſtor. Critik I. 245.)
W. Scott. In den Anmerkungen zu ſeinem Ge-
dicht Lady of the lake. Edinb. 1810. p. 392.
„A work of great interest might be com-
piled upon the origine of popular fiction and
the transmission of similar tales from age to age
and from country to country. The mythology of
one period would then appear to pass into the
romance of the next century, and that into the
nursery-tale of the subsequent ages. Such an
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. XXIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/29>, abgerufen am 03.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.