in der Nußschale, diente ihm lange Zeit treu- lich, zuletzt aber ließ er sich auch verleiten, ging in das Haus, machte sich lustig, tanzte und verlor die Heerde. Da mußte er seinen Ab- schied nehmen, der Herr aber schenkte ihm ei- nen Esel, wenn er zu dem sprach: "rüttel und schüttel dich, wirf Gold hinter dich und vor dich" da regnete es Gold von allen Seiten. Der Schneider ging vergnügt nach Haus, im Wirthshaus aber vertauschte ihm der Wirth den Esel mit einem gemeinen und wie er nach Haus kam und seinen Vater reicher machen wollte, wars vorbei und er um sein Glück gebracht.
Endlich ward der dritte Sohn mit der Aus- stattung in die Welt geschickt und der versprachs besser zu machen. Er diente dem Herrn in der Nußschale getreulich, und damit er nicht in das gefährliche Haus gerathe, verstopfte er sich die Ohren mit Baumwolle und als das Jahr her- um war, überlieferte er ihm die ganze Heerde, und kein Stück fehlte. Da sagte der Herr: "ich muß dich besonders belohnen, da hast du einen Ranzen darin steckt ein Knüppel, und so- bald du sprichst: Knüppel aus dem Ranzen, so springt er heraus und weht die Leute durch und durch." Der Schneider machte sich damit auf den Heimweg und kehrte bei dem Wirth ein, der seinen beiden Brüdern ihre Geschenke abge-
in der Nußſchale, diente ihm lange Zeit treu- lich, zuletzt aber ließ er ſich auch verleiten, ging in das Haus, machte ſich luſtig, tanzte und verlor die Heerde. Da mußte er ſeinen Ab- ſchied nehmen, der Herr aber ſchenkte ihm ei- nen Eſel, wenn er zu dem ſprach: „ruͤttel und ſchuͤttel dich, wirf Gold hinter dich und vor dich“ da regnete es Gold von allen Seiten. Der Schneider ging vergnuͤgt nach Haus, im Wirthshaus aber vertauſchte ihm der Wirth den Eſel mit einem gemeinen und wie er nach Haus kam und ſeinen Vater reicher machen wollte, wars vorbei und er um ſein Gluͤck gebracht.
Endlich ward der dritte Sohn mit der Aus- ſtattung in die Welt geſchickt und der verſprachs beſſer zu machen. Er diente dem Herrn in der Nußſchale getreulich, und damit er nicht in das gefaͤhrliche Haus gerathe, verſtopfte er ſich die Ohren mit Baumwolle und als das Jahr her- um war, uͤberlieferte er ihm die ganze Heerde, und kein Stuͤck fehlte. Da ſagte der Herr: „ich muß dich beſonders belohnen, da haſt du einen Ranzen darin ſteckt ein Knuͤppel, und ſo- bald du ſprichſt: Knuͤppel aus dem Ranzen, ſo ſpringt er heraus und weht die Leute durch und durch.“ Der Schneider machte ſich damit auf den Heimweg und kehrte bei dem Wirth ein, der ſeinen beiden Bruͤdern ihre Geſchenke abge-
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in der Nußſchale, diente ihm lange Zeit treu-
lich, zuletzt aber ließ er ſich auch verleiten, ging
in das Haus, machte ſich luſtig, tanzte und
verlor die Heerde. Da mußte er ſeinen Ab-
ſchied nehmen, der Herr aber ſchenkte ihm ei-
nen Eſel, wenn er zu dem ſprach: „ruͤttel und
ſchuͤttel dich, wirf Gold hinter dich und vor
dich“ da regnete es Gold von allen Seiten.
Der Schneider ging vergnuͤgt nach Haus, im
Wirthshaus aber vertauſchte ihm der Wirth
den Eſel mit einem gemeinen und wie er nach
Haus kam und ſeinen Vater reicher machen
wollte, wars vorbei und er um ſein Gluͤck
gebracht.
Endlich ward der dritte Sohn mit der Aus-
ſtattung in die Welt geſchickt und der verſprachs
beſſer zu machen. Er diente dem Herrn in der
Nußſchale getreulich, und damit er nicht in das
gefaͤhrliche Haus gerathe, verſtopfte er ſich die
Ohren mit Baumwolle und als das Jahr her-
um war, uͤberlieferte er ihm die ganze Heerde,
und kein Stuͤck fehlte. Da ſagte der Herr:
„ich muß dich beſonders belohnen, da haſt du
einen Ranzen darin ſteckt ein Knuͤppel, und ſo-
bald du ſprichſt: Knuͤppel aus dem Ranzen, ſo
ſpringt er heraus und weht die Leute durch und
durch.“ Der Schneider machte ſich damit auf
den Heimweg und kehrte bei dem Wirth ein,
der ſeinen beiden Bruͤdern ihre Geſchenke abge-
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/204>, abgerufen am 24.11.2024.
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