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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812.

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Schlingen gefangen hat." Der König erstaun-
te über die schönen fetten Rebhühner, wußte
sich vor Freude nicht zu lassen, und befahl dem
Kater so viel Gold aus der Schatzkammer in
den Sack zu thun, als er tragen könne: "das
bring deinem Herrn und dank ihm noch viel-
mal für sein Geschenk."

Der arme Müllerssohn aber saß zu Haus
am Fenster, stützte den Kopf auf die Hand und
dachte, daß er nun sein letztes für die Stiefeln
des Katers weggegeben, und was werde ihm
der großes dafür bringen können. Da trat der
Kater herein, warf den Sack vom Rücken,
schnürte ihn auf und schüttete das Gold vor
den Müller hin: "da hast du etwas vor die
Stiefeln, der König läßt dich auch grüßen und
dir viel Dank sagen." Der Müller war froh
über den Reichthum, ohne daß er noch recht be-
greifen konnte, wie es zugegangen war. Der Ka-
ter aber, während er seine Stiefel auszog er-
zählte ihm alles, dann sagte er: "du hast zwar
jetzt Geld genug, aber dabei soll es nicht blei-
ben, morgen zieh ich meine Stiefel wieder an,
du sollst noch reicher werden, dem König hab
ich auch gesagt, daß du ein Graf bist." Am
andern Tag ging der Kater, wie er gesagt hat-
te, wohl gestiefelt, wieder auf die Jagd, und
brachte dem König einen reichen Fang. So
ging es alle Tage, und der Kater brachte alle

Schlingen gefangen hat.“ Der Koͤnig erſtaun-
te uͤber die ſchoͤnen fetten Rebhuͤhner, wußte
ſich vor Freude nicht zu laſſen, und befahl dem
Kater ſo viel Gold aus der Schatzkammer in
den Sack zu thun, als er tragen koͤnne: „das
bring deinem Herrn und dank ihm noch viel-
mal fuͤr ſein Geſchenk.“

Der arme Muͤllersſohn aber ſaß zu Haus
am Fenſter, ſtuͤtzte den Kopf auf die Hand und
dachte, daß er nun ſein letztes fuͤr die Stiefeln
des Katers weggegeben, und was werde ihm
der großes dafuͤr bringen koͤnnen. Da trat der
Kater herein, warf den Sack vom Ruͤcken,
ſchnuͤrte ihn auf und ſchuͤttete das Gold vor
den Muͤller hin: „da haſt du etwas vor die
Stiefeln, der Koͤnig laͤßt dich auch gruͤßen und
dir viel Dank ſagen.“ Der Muͤller war froh
uͤber den Reichthum, ohne daß er noch recht be-
greifen konnte, wie es zugegangen war. Der Ka-
ter aber, waͤhrend er ſeine Stiefel auszog er-
zaͤhlte ihm alles, dann ſagte er: „du haſt zwar
jetzt Geld genug, aber dabei ſoll es nicht blei-
ben, morgen zieh ich meine Stiefel wieder an,
du ſollſt noch reicher werden, dem Koͤnig hab
ich auch geſagt, daß du ein Graf biſt.“ Am
andern Tag ging der Kater, wie er geſagt hat-
te, wohl geſtiefelt, wieder auf die Jagd, und
brachte dem Koͤnig einen reichen Fang. So
ging es alle Tage, und der Kater brachte alle

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[150/0184] Schlingen gefangen hat.“ Der Koͤnig erſtaun- te uͤber die ſchoͤnen fetten Rebhuͤhner, wußte ſich vor Freude nicht zu laſſen, und befahl dem Kater ſo viel Gold aus der Schatzkammer in den Sack zu thun, als er tragen koͤnne: „das bring deinem Herrn und dank ihm noch viel- mal fuͤr ſein Geſchenk.“ Der arme Muͤllersſohn aber ſaß zu Haus am Fenſter, ſtuͤtzte den Kopf auf die Hand und dachte, daß er nun ſein letztes fuͤr die Stiefeln des Katers weggegeben, und was werde ihm der großes dafuͤr bringen koͤnnen. Da trat der Kater herein, warf den Sack vom Ruͤcken, ſchnuͤrte ihn auf und ſchuͤttete das Gold vor den Muͤller hin: „da haſt du etwas vor die Stiefeln, der Koͤnig laͤßt dich auch gruͤßen und dir viel Dank ſagen.“ Der Muͤller war froh uͤber den Reichthum, ohne daß er noch recht be- greifen konnte, wie es zugegangen war. Der Ka- ter aber, waͤhrend er ſeine Stiefel auszog er- zaͤhlte ihm alles, dann ſagte er: „du haſt zwar jetzt Geld genug, aber dabei ſoll es nicht blei- ben, morgen zieh ich meine Stiefel wieder an, du ſollſt noch reicher werden, dem Koͤnig hab ich auch geſagt, daß du ein Graf biſt.“ Am andern Tag ging der Kater, wie er geſagt hat- te, wohl geſtiefelt, wieder auf die Jagd, und brachte dem Koͤnig einen reichen Fang. So ging es alle Tage, und der Kater brachte alle

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/184>, abgerufen am 25.11.2024.