ren, kamen und sagten, daß sie nichts gesehen hätten.
Aschenputtel war froh, daß es nicht schlim- mer gekommen war, und ging nach Haus, da steckte es sein trübes Oel-Lämpchen an, hängte es in den Schornstein und legte sich in die Asche. Es währte nicht lange, so kamen die beiden Schwestern auch und riefen: "Aschen- puttel, steh auf und leucht uns." Aschenput- tel gähnte und that als wacht es aus dem Schlaf. Bei dem Leuchten aber hörte es, wie die eine sagte: "Gott weiß, wer die verwünsch- te Prinzessin ist, daß sie in der Erde begraben läg! der Prinz hat nur mit ihr getanzt und als sie weg war, hat er gar nicht mehr blei- ben wollen und das ganze Fest hat ein Ende gehabt." -- "Es war recht, als wären alle Lichter auf einmal ausgeblasen worden," sagte die andere. Aschenputtel wußte wohl wer die fremde Prinzessin war, aber es sagte kein Wörtchen.
Der Prinz aber gedachte, ist dir alles an- dere fehlgeschlagen, so wird dir der Pantoffel die Braut finden helfen, und ließ bekannt ma- chen, welcher der goldene Pantoffel passe, die solle seine Gemahlin werden. Aber allen war er viel zu klein, ja manche hätten ihren Fuß nicht hineingebracht, und wären die zwei Pan- toffel ein einziger gewesen. Endlich kam die
ren, kamen und ſagten, daß ſie nichts geſehen haͤtten.
Aſchenputtel war froh, daß es nicht ſchlim- mer gekommen war, und ging nach Haus, da ſteckte es ſein truͤbes Oel-Laͤmpchen an, haͤngte es in den Schornſtein und legte ſich in die Aſche. Es waͤhrte nicht lange, ſo kamen die beiden Schweſtern auch und riefen: „Aſchen- puttel, ſteh auf und leucht uns.“ Aſchenput- tel gaͤhnte und that als wacht es aus dem Schlaf. Bei dem Leuchten aber hoͤrte es, wie die eine ſagte: „Gott weiß, wer die verwuͤnſch- te Prinzeſſin iſt, daß ſie in der Erde begraben laͤg! der Prinz hat nur mit ihr getanzt und als ſie weg war, hat er gar nicht mehr blei- ben wollen und das ganze Feſt hat ein Ende gehabt.“ — „Es war recht, als waͤren alle Lichter auf einmal ausgeblaſen worden,“ ſagte die andere. Aſchenputtel wußte wohl wer die fremde Prinzeſſin war, aber es ſagte kein Woͤrtchen.
Der Prinz aber gedachte, iſt dir alles an- dere fehlgeſchlagen, ſo wird dir der Pantoffel die Braut finden helfen, und ließ bekannt ma- chen, welcher der goldene Pantoffel paſſe, die ſolle ſeine Gemahlin werden. Aber allen war er viel zu klein, ja manche haͤtten ihren Fuß nicht hineingebracht, und waͤren die zwei Pan- toffel ein einziger geweſen. Endlich kam die
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ren, kamen und ſagten, daß ſie nichts geſehen
haͤtten.
Aſchenputtel war froh, daß es nicht ſchlim-
mer gekommen war, und ging nach Haus, da
ſteckte es ſein truͤbes Oel-Laͤmpchen an, haͤngte
es in den Schornſtein und legte ſich in die
Aſche. Es waͤhrte nicht lange, ſo kamen die
beiden Schweſtern auch und riefen: „Aſchen-
puttel, ſteh auf und leucht uns.“ Aſchenput-
tel gaͤhnte und that als wacht es aus dem
Schlaf. Bei dem Leuchten aber hoͤrte es, wie
die eine ſagte: „Gott weiß, wer die verwuͤnſch-
te Prinzeſſin iſt, daß ſie in der Erde begraben
laͤg! der Prinz hat nur mit ihr getanzt und
als ſie weg war, hat er gar nicht mehr blei-
ben wollen und das ganze Feſt hat ein Ende
gehabt.“ — „Es war recht, als waͤren alle
Lichter auf einmal ausgeblaſen worden,“ ſagte
die andere. Aſchenputtel wußte wohl wer die
fremde Prinzeſſin war, aber es ſagte kein
Woͤrtchen.
Der Prinz aber gedachte, iſt dir alles an-
dere fehlgeſchlagen, ſo wird dir der Pantoffel
die Braut finden helfen, und ließ bekannt ma-
chen, welcher der goldene Pantoffel paſſe, die
ſolle ſeine Gemahlin werden. Aber allen war
er viel zu klein, ja manche haͤtten ihren Fuß
nicht hineingebracht, und waͤren die zwei Pan-
toffel ein einziger geweſen. Endlich kam die
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/132>, abgerufen am 22.11.2024.
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