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Grimm, Herman: Das Kind. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 6. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 275–356. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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wenig zurück, sah ihn etwas von der Seite an und lachte. -- Auf der Stelle, gnädigstes Fräulein! -- Es hatte Niemand daran Anstoß genommen, aber als sie sich wieder setzten, hörten sie eine Stimme hinter sich flüstern: Tanzest du auch nicht zu unbesonnen, liebste Emma?

Sie sahen sich beide um. Albert hatte hinter ihnen Platz genommen, wie man im Theater hinter einander sitzt. O nein, rief sie lebhaft. -- Was sagte der Herr zu Ihnen? fragte ihr Tänzer und wußte selbst nicht, warum er fragte. Er wird doch unsere Extratour nicht tadeln? -- Emma antwortete freundlich: O, er meint, ich tanzte zu viel. Es ist ein Freund von uns. Dabei sah sie Albert an und lachte wieder. Aber er irrt sich. Der hat mich noch nicht tanzen sehen; und mit Ihnen tanzt es sich so gut, Sie walzen vortrefflich.

Seit langer Zeit hatte sie sich nicht so glücklich gefühlt. Sie zog eine Camelie aus ihrem Bouquet und reichte sie Albert. Wer nicht tanzt, sagte sie, bekommt kein ganzes Bouquet, nur eine Blume aus besonderer Vergünstigung. Albert steckte sie ins Knopfloch und war sehr zufrieden.

O, wenn Sie Ihre Blumen vertheilen, gnädigstes Fräulein -- sagte ihr Tänzer und stockte plötzlich, denn Albert sah ihn an. Er wandte sich nun gegen diesen und fuhr fort: Ich hoffe, Sie erlauben, daß ich das Fräulein auch um eine Camelie bitte?

O, um das ganze Bouquet, antwortete höflich[,]

wenig zurück, sah ihn etwas von der Seite an und lachte. — Auf der Stelle, gnädigstes Fräulein! — Es hatte Niemand daran Anstoß genommen, aber als sie sich wieder setzten, hörten sie eine Stimme hinter sich flüstern: Tanzest du auch nicht zu unbesonnen, liebste Emma?

Sie sahen sich beide um. Albert hatte hinter ihnen Platz genommen, wie man im Theater hinter einander sitzt. O nein, rief sie lebhaft. — Was sagte der Herr zu Ihnen? fragte ihr Tänzer und wußte selbst nicht, warum er fragte. Er wird doch unsere Extratour nicht tadeln? — Emma antwortete freundlich: O, er meint, ich tanzte zu viel. Es ist ein Freund von uns. Dabei sah sie Albert an und lachte wieder. Aber er irrt sich. Der hat mich noch nicht tanzen sehen; und mit Ihnen tanzt es sich so gut, Sie walzen vortrefflich.

Seit langer Zeit hatte sie sich nicht so glücklich gefühlt. Sie zog eine Camelie aus ihrem Bouquet und reichte sie Albert. Wer nicht tanzt, sagte sie, bekommt kein ganzes Bouquet, nur eine Blume aus besonderer Vergünstigung. Albert steckte sie ins Knopfloch und war sehr zufrieden.

O, wenn Sie Ihre Blumen vertheilen, gnädigstes Fräulein — sagte ihr Tänzer und stockte plötzlich, denn Albert sah ihn an. Er wandte sich nun gegen diesen und fuhr fort: Ich hoffe, Sie erlauben, daß ich das Fräulein auch um eine Camelie bitte?

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T10:24:04Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T10:24:04Z)

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Zitationshilfe: Grimm, Herman: Das Kind. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 6. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 275–356. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_kind_1910/23>, abgerufen am 27.11.2024.