wundern-balde (adv.) Reinh. 139. wundern-kuene Nib. 3503. wundern-schone Wigal. 178. wundern-we Reinh. 98. wun- dern-wol misc. 2, 299., welches alles ich aber für ad- jectivische composition halte (wundern = wunderin, wun- derein, ahd. wuntarein, mirus; oben s. 178. zuzufügen, ob- gleich es unzus. gesetzt nicht vorkommt) vgl. wundrin- scone Roth. 2a wunderen-kuone fr. bell. 33a (pf. ch. 67b liest wunter-ch.) -- nhd. wunder-groß, -herrlich, -klein, -lieblich, -schoen u. a. m.
B. verzeichnis nach dem zweiten wort.
aina (solus): aus der ältern sprache keine eigentl. comp. mit diesem adj.; das mhd. alters-eine (c. p. 361, 73b Jw. 12b Nib. Trist. etc.) ist adv. (ahd. altares eino?, auf der welt allein) und höchstens uneig. zus. gesetzt. Nhd. findet sich mutter-allein, verstärkt mutter-menschen- allein, mutter-selen-allein, mutter-selig-allein, mutter- stein-allein, ja oestreich. stein-bein-mutter-seliger-allein. Ihre im dial. lex. p. 116. 171. gibt die schwed. composita: mol-ensam, still-mol-ene, still-mol-ene-ensam und mor- der-allena; zum theil entstellte, aber wohl verwandte bil- dungen, da wir auch mutter-nacket, mutter-still sagen. Bedeutet mutter-allein vaterlos, eingezogen bei der mut- ter lebend? doch selig ist nicht das mhd. saelec, son- dern verderbt aus selen und da die redensart keine mut- tersele, keine menschensele gleichviel gilt mit niemand, so wird mutter-selen-allein ausdrücken: von jedermann verlaßen, von jeder seele, jedem menschen, den die mut- ter geboren hat, folglich uneigentl. mit dem gen. pl. se- len componiert scheinen; vgl. das ahd. gumono ein O. II. 7, 9. und das mhd. muoter-barn, menschenkind.
ahd. alt (annosus): ummeß-alt (senex); nhd. stein-alt.
arms (miser): mhd. tot-arm c. p. 341, 220d cod. vind. 428, 68b; uneigentl. der gotes-arme, diu gotes-arme En. 23b Nib. -- nhd. bettel-arm, blut-a. kreuz-a.
balths (fortis): ags. cyning-bald (regi confisus) Beov. 123. here-bald (militibus conf.) Beov. 181. 184. (wo es n. pr.) -- mhd. helfe-balt Parc. 112a vielleicht uneig., da sonst der gen. bei balt stehet.
wundern-balde (adv.) Reinh. 139. wundern-kuene Nib. 3503. wundern-ſchône Wigal. 178. wundern-wê Reinh. 98. wun- dern-wol miſc. 2, 299., welches alles ich aber für ad- jectiviſche compoſition halte (wundern = wunderin, wun- derîn, ahd. wuntarîn, mirus; oben ſ. 178. zuzufügen, ob- gleich es unzuſ. geſetzt nicht vorkommt) vgl. wundrin- ſcône Roth. 2a wunderen-kuone fr. bell. 33a (pf. ch. 67b lieſt wunter-ch.) — nhd. wunder-groß, -herrlich, -klein, -lieblich, -ſchœn u. a. m.
B. verzeichnis nach dem zweiten wort.
áina (ſolus): aus der ältern ſprache keine eigentl. comp. mit dieſem adj.; das mhd. alters-eine (c. p. 361, 73b Jw. 12b Nib. Triſt. etc.) iſt adv. (ahd. altares eino?, auf der welt allein) und höchſtens uneig. zuſ. geſetzt. Nhd. findet ſich mutter-allein, verſtärkt mutter-menſchen- allein, mutter-ſêlen-allein, mutter-ſêlig-allein, mutter- ſtein-allein, ja oeſtreich. ſtein-bein-mutter-ſêliger-allein. Ihre im dial. lex. p. 116. 171. gibt die ſchwed. compoſita: mol-ênſam, ſtill-môl-êne, ſtill-mol-êne-ênſam und mor- der-allêna; zum theil entſtellte, aber wohl verwandte bil- dungen, da wir auch mutter-nacket, mutter-ſtill ſagen. Bedeutet mutter-allein vaterlos, eingezogen bei der mut- ter lebend? doch ſêlig iſt nicht das mhd. ſælec, ſon- dern verderbt aus ſêlen und da die redensart keine mut- terſêle, keine menſchenſêle gleichviel gilt mit niemand, ſo wird mutter-ſêlen-allein ausdrücken: von jedermann verlaßen, von jeder ſeele, jedem menſchen, den die mut- ter geboren hat, folglich uneigentl. mit dem gen. pl. ſê- len componiert ſcheinen; vgl. das ahd. gumônô ein O. II. 7, 9. und das mhd. muoter-barn, menſchenkind.
ahd. alt (annoſus): ummëƷ-alt (ſenex); nhd. ſtein-alt.
arms (miſer): mhd. tôt-arm c. p. 341, 220d cod. vind. 428, 68b; uneigentl. der gotes-arme, diu gotes-arme En. 23b Nib. — nhd. bettel-arm, blut-a. kreuz-a.
balþs (fortis): agſ. cyning-bald (regi confiſus) Beov. 123. here-bald (militibus conf.) Beov. 181. 184. (wo es n. pr.) — mhd. hëlfe-balt Parc. 112a vielleicht uneig., da ſonſt der gen. bei balt ſtehet.
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III. ſubſt. eigentl. comp. — ſubſt. mit adj.
wundern-balde (adv.) Reinh. 139. wundern-kuene Nib. 3503.
wundern-ſchône Wigal. 178. wundern-wê Reinh. 98. wun-
dern-wol miſc. 2, 299., welches alles ich aber für ad-
jectiviſche compoſition halte (wundern = wunderin, wun-
derîn, ahd. wuntarîn, mirus; oben ſ. 178. zuzufügen, ob-
gleich es unzuſ. geſetzt nicht vorkommt) vgl. wundrin-
ſcône Roth. 2a wunderen-kuone fr. bell. 33a (pf. ch. 67b
lieſt wunter-ch.) — nhd. wunder-groß, -herrlich, -klein,
-lieblich, -ſchœn u. a. m.
B. verzeichnis nach dem zweiten wort.
áina (ſolus): aus der ältern ſprache keine eigentl.
comp. mit dieſem adj.; das mhd. alters-eine (c. p. 361,
73b Jw. 12b Nib. Triſt. etc.) iſt adv. (ahd. altares eino?,
auf der welt allein) und höchſtens uneig. zuſ. geſetzt.
Nhd. findet ſich mutter-allein, verſtärkt mutter-menſchen-
allein, mutter-ſêlen-allein, mutter-ſêlig-allein, mutter-
ſtein-allein, ja oeſtreich. ſtein-bein-mutter-ſêliger-allein.
Ihre im dial. lex. p. 116. 171. gibt die ſchwed. compoſita:
mol-ênſam, ſtill-môl-êne, ſtill-mol-êne-ênſam und mor-
der-allêna; zum theil entſtellte, aber wohl verwandte bil-
dungen, da wir auch mutter-nacket, mutter-ſtill ſagen.
Bedeutet mutter-allein vaterlos, eingezogen bei der mut-
ter lebend? doch ſêlig iſt nicht das mhd. ſælec, ſon-
dern verderbt aus ſêlen und da die redensart keine mut-
terſêle, keine menſchenſêle gleichviel gilt mit niemand,
ſo wird mutter-ſêlen-allein ausdrücken: von jedermann
verlaßen, von jeder ſeele, jedem menſchen, den die mut-
ter geboren hat, folglich uneigentl. mit dem gen. pl. ſê-
len componiert ſcheinen; vgl. das ahd. gumônô ein O.
II. 7, 9. und das mhd. muoter-barn, menſchenkind.
ahd. alt (annoſus): ummëƷ-alt (ſenex); nhd. ſtein-alt.
arms (miſer): mhd. tôt-arm c. p. 341, 220d cod. vind.
428, 68b; uneigentl. der gotes-arme, diu gotes-arme En.
23b Nib. — nhd. bettel-arm, blut-a. kreuz-a.
balþs (fortis): agſ. cyning-bald (regi confiſus) Beov.
123. here-bald (militibus conf.) Beov. 181. 184. (wo es n.
pr.) — mhd. hëlfe-balt Parc. 112a vielleicht uneig., da
ſonſt der gen. bei balt ſtehet.
baírhts (lucidus): ahd. taga-përaht (nur als n. pr.) —
agſ. hëofon-bëorht Cädm. 82. hiov-b. Cädm. 7. (formâ
ſplendidus) rodor-b. Cädm. 83. ſadol-b. (ephippio ſplen-
dens, vom pferd) Beov. 163. vlite-b. (vultu ſpl.) Beov. 9.
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 556. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/574>, abgerufen am 22.11.2024.
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