Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822.II. declination der cardinalzahlen. II. die goth. zweizahl bildet nom. dat. acc. tvai, tvos, tva; tvaim, tvaim, tvaim; tvans, tvos, tva ganz ad- jectivisch nach blindai; gen. kommt nur vom masc. Joh. 8, 17. vor und lautet: tvaddje, welches eben so gut bloße nebenform eines etwa vermuthlichen tvaije oder tvaiaize seyn kann, als sich neben dem acc. fem. tvos Luc. 9, 3. tveihnos findet. ohne daß der gr. text zu einer abweichung anlaß gäbe. Ein unvor- handenes goth. tveihnai (tvaihnai?) entspräche dem alth. nom. acc. zuene, woneben kein dem goth. tvai und altn. tveir gemäßes zue nom. acc. fem. lauten zuo (vgl. s. 96.) woraus zuo, bei einigen zua wurde; nom. acc. neutr. haben zuei, was vom goth. tva und altn. tvö abstehend zum angels. tva stimmt. Der gen. pl. lautet substantivisch J. 352. zueijo, später meistens zueio, daneben auch adjectivisch zueiero; adjectivisch der dat. zuem. -- Der angels. nom. acc. masc. lautet tvegen, fem. tva, nentr. tva; gen. tvega und daneben tvegra; dat. tvam; alle von den gewöhnlichen flexio- nen des subst. und adj. weichend; dazu finde ich noch einen acc. tvig (oben s. 261.) -- alts. nom. m. tuene, neutr. tue; altfries. nom. tuene, neutr. tua. -- Die altn. gestalt des nom. ist: tveir, tvoe (nicht tvaer) tvö, welches letztere offenbar aus tvöu erwächst; gen. tveggja; dat. tveim; in den ältesten denkmählern auch tveimr; acc. tva (tvo) tvoer, tvö. -- mittelh. zwene (bei spätern zwen, Lohengr. 37. 38.) zwo (vgl. s. 346.) zwei; gen. zweier, zuweilen zweiger; dat. zwein (nicht zweien); die schwache gen. form: diser zwein Parc. 166a ist verdächtig, man lese: disen zwein. -- mit- telniederl. nom. acc. twe, twe, twe; gen. twer; dat. twen. -- neuhochd. zwei, zwei, zwei; gen. zweier; dat. zwein; neuengl. two; schwed. tva, tva, tau; dä- nisch: to, to, to. -- III. von der goth. dreizahl ist nur der acc. masc. fem. thrins, dat. thrim und gen. thrije (Luc. 3, 23.) zu bele- gen; auf den nom. threis. thrijos, thrija führt die ana- logie des pron. is unsicher, da der gen. keineswegs thrize, thrizo, vielmehr thrije lautet; -- alth. drie (J. 358.) bei andern drei; fem. drio; neutr. driu; gen. drio (J. 357.) vermuthlich daneben driero?; dat. drim. -- angels. threi, threo, threo; gen. threora; dat. thrim. -- altn. threir, thriar, thriu; gen. thriggja; dat. thrim wo- neben wiederum thrimr, thremr; acc. thria, thriar, thriu. -- mittelh. drei, drei, driu; gen. dreier; dat. bald II. declination der cardinalzahlen. II. die goth. zweizahl bildet nom. dat. acc. tvài, tvôs, tva; tváim, tváim, tváim; tvans, tvôs, tva ganz ad- jectiviſch nach blindái; gen. kommt nur vom maſc. Joh. 8, 17. vor und lautet: tvaddjê, welches eben ſo gut bloße nebenform eines etwa vermuthlichen tvaijê oder tváiáizê ſeyn kann, als ſich neben dem acc. fem. tvôs Luc. 9, 3. tveihnôs findet. ohne daß der gr. text zu einer abweichung anlaß gäbe. Ein unvor- handenes goth. tveihnái (tváihnai?) entſpräche dem alth. nom. acc. zuênê, woneben kein dem goth. tvái und altn. tveir gemäßes zuê nom. acc. fem. lauten zuô (vgl. ſ. 96.) woraus zuo, bei einigen zua wurde; nom. acc. neutr. haben zuei, was vom goth. tva und altn. tvö abſtehend zum angelſ. tvâ ſtimmt. Der gen. pl. lautet ſubſtantiviſch J. 352. zueijô, ſpäter meiſtens zueiô, daneben auch adjectiviſch zueièrô; adjectiviſch der dat. zuêm. — Der angelſ. nom. acc. maſc. lautet tvêgen, fem. tvâ, nentr. tvâ; gen. tvêga und daneben tvêgra; dat. tvâm; alle von den gewöhnlichen flexio- nen des ſubſt. und adj. weichend; dazu finde ich noch einen acc. tvig (oben ſ. 261.) — altſ. nom. m. tuêne, neutr. tuê; altfrieſ. nom. tuêne, neutr. tuâ. — Die altn. geſtalt des nom. iſt: tveir, tvœ (nicht tvær) tvö, welches letztere offenbar aus tvöu erwächſt; gen. tveggja; dat. tveim; in den älteſten denkmählern auch tveimr; acc. tvâ (tvo) tvœr, tvö. — mittelh. zwêne (bei ſpätern zwên, Lohengr. 37. 38.) zwô (vgl. ſ. 346.) zwei; gen. zweier, zuweilen zweiger; dat. zwein (nicht zweien); die ſchwache gen. form: diſer zwein Parc. 166a iſt verdächtig, man leſe: diſen zwein. — mit- telniederl. nom. acc. twê, twê, twê; gen. twêr; dat. twên. — neuhochd. zwei, zwei, zwei; gen. zweier; dat. zwein; neuengl. twô; ſchwed. två, två, tû; dä- niſch: tô, tô, tô. — III. von der goth. dreizahl iſt nur der acc. maſc. fem. þrins, dat. þrim und gen. þrijê (Luc. 3, 23.) zu bele- gen; auf den nom. þreis. þrijôs, þrija führt die ana- logie des pron. is unſicher, da der gen. keineswegs þrizê, þrizô, vielmehr þrijê lautet; — alth. driê (J. 358.) bei andern drî; fem. driô; neutr. driu; gen. driô (J. 357.) vermuthlich daneben driêrô?; dat. drim. — angelſ. þrî, þrëó, þrëó; gen. þrëóra; dat. þrim. — altn. þrîr, þriar, þriú; gen. þriggja; dat. þrim wo- neben wiederum þrimr, þrëmr; acc. þriâ, þriar, þriú. — mittelh. drî, drî, driu; gen. drîer; dat. bald <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <list> <pb facs="#f0787" n="761"/> <fw place="top" type="header">II. <hi rendition="#i">declination der cardinalzahlen.</hi></fw><lb/> <item>II. die goth. zweizahl bildet nom. dat. acc. <hi rendition="#i">tvài, tvôs,<lb/> tva;</hi> tváim, tváim, tváim; tvans, tvôs, tva ganz ad-<lb/> jectiviſch nach blindái; gen. kommt nur vom maſc.<lb/> Joh. 8, 17. vor und lautet: <hi rendition="#i">tvaddjê</hi>, welches eben ſo<lb/> gut bloße nebenform eines etwa vermuthlichen tvaijê<lb/> oder tváiáizê ſeyn kann, als ſich neben dem acc.<lb/> fem. tvôs Luc. 9, 3. tveihnôs findet. ohne daß der<lb/> gr. text zu einer abweichung anlaß gäbe. Ein unvor-<lb/> handenes goth. tveihnái (tváihnai?) entſpräche dem<lb/> alth. nom. acc. <hi rendition="#i">zuênê</hi>, woneben kein dem goth. tvái<lb/> und altn. tveir gemäßes zuê nom. acc. fem. lauten<lb/><hi rendition="#i">zuô</hi> (vgl. ſ. 96.) woraus zuo, bei einigen zua wurde;<lb/> nom. acc. neutr. haben <hi rendition="#i">zuei</hi>, was vom goth. tva und<lb/> altn. tvö abſtehend zum angelſ. tvâ ſtimmt. Der gen.<lb/> pl. lautet ſubſtantiviſch J. 352. <hi rendition="#i">zueijô</hi>, ſpäter meiſtens<lb/> zueiô, daneben auch adjectiviſch <hi rendition="#i">zueièrô</hi>; adjectiviſch<lb/> der dat. <hi rendition="#i">zuêm</hi>. — Der angelſ. nom. acc. maſc. lautet<lb/><hi rendition="#i">tvêgen</hi>, fem. <hi rendition="#i">tvâ</hi>, nentr. <hi rendition="#i">tvâ;</hi> gen. tvêga und daneben<lb/> tvêgra; dat. <hi rendition="#i">tvâm;</hi> alle von den gewöhnlichen flexio-<lb/> nen des ſubſt. und adj. weichend; dazu finde ich noch<lb/> einen acc. <hi rendition="#i">tvig</hi> (oben ſ. 261.) — altſ. nom. m. <hi rendition="#i">tuêne</hi>,<lb/> neutr. <hi rendition="#i">tuê</hi>; altfrieſ. nom. <hi rendition="#i">tuêne</hi>, neutr. <hi rendition="#i">tuâ</hi>. — Die<lb/> altn. geſtalt des nom. iſt: <hi rendition="#i">tveir, tvœ</hi> (nicht tvær) <hi rendition="#i">tvö</hi>,<lb/> welches letztere offenbar aus tvöu erwächſt; gen.<lb/><hi rendition="#i">tveggja</hi>; dat. <hi rendition="#i">tveim;</hi> in den älteſten denkmählern auch<lb/><hi rendition="#i">tveimr;</hi> acc. <hi rendition="#i">tvâ</hi> (tvo) <hi rendition="#i">tvœr, tvö</hi>. — mittelh. <hi rendition="#i">zwêne</hi><lb/> (bei ſpätern zwên, Lohengr. 37. 38.) <hi rendition="#i">zwô</hi> (vgl. ſ. 346.)<lb/><hi rendition="#i">zwei</hi>; gen. <hi rendition="#i">zweier</hi>, zuweilen <hi rendition="#i">zweiger;</hi> dat. <hi rendition="#i">zwein</hi> (nicht<lb/> zweien); die ſchwache gen. form: diſer zwein Parc.<lb/> 166<hi rendition="#sup">a</hi> iſt verdächtig, man leſe: diſen zwein. — mit-<lb/> telniederl. nom. acc. <hi rendition="#i">twê, twê, twê;</hi> gen. <hi rendition="#i">twêr</hi>; dat.<lb/><hi rendition="#i">twên</hi>. — neuhochd. <hi rendition="#i">zwei, zwei, zwei;</hi> gen. <hi rendition="#i">zweier;</hi><lb/> dat. <hi rendition="#i">zwein;</hi> neuengl. <hi rendition="#i">twô;</hi> ſchwed. <hi rendition="#i">två, två, tû;</hi> dä-<lb/> niſch: <hi rendition="#i">tô, tô, tô</hi>. —</item><lb/> <item>III. von der goth. dreizahl iſt nur der acc. maſc. fem.<lb/><hi rendition="#i">þrins</hi>, dat. <hi rendition="#i">þrim</hi> und gen. <hi rendition="#i">þrijê</hi> (Luc. 3, 23.) zu bele-<lb/> gen; auf den nom. þreis. þrijôs, þrija führt die ana-<lb/> logie des pron. is unſicher, da der gen. keineswegs<lb/> þrizê, þrizô, vielmehr þrijê lautet; — alth. <hi rendition="#i">driê</hi> (J. 358.)<lb/> bei andern <hi rendition="#i">drî;</hi> fem. <hi rendition="#i">driô;</hi> neutr. <hi rendition="#i">driu</hi>; gen. <hi rendition="#i">driô</hi><lb/> (J. 357.) vermuthlich daneben driêrô?; dat. <hi rendition="#i">drim</hi>. —<lb/> angelſ. <hi rendition="#i">þrî, þrëó, þrëó;</hi> gen. <hi rendition="#i">þrëóra;</hi> dat. <hi rendition="#i">þrim</hi>. —<lb/> altn. <hi rendition="#i">þrîr, þriar, þriú;</hi> gen. <hi rendition="#i">þriggja;</hi> dat. <hi rendition="#i">þrim</hi> wo-<lb/> neben wiederum <hi rendition="#i">þrimr, þrëmr;</hi> acc. <hi rendition="#i">þriâ, þriar,<lb/> þriú</hi>. — mittelh. <hi rendition="#i">drî, drî, driu;</hi> gen. <hi rendition="#i">drîer;</hi> dat. bald<lb/></item> </list> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [761/0787]
II. declination der cardinalzahlen.
II. die goth. zweizahl bildet nom. dat. acc. tvài, tvôs,
tva; tváim, tváim, tváim; tvans, tvôs, tva ganz ad-
jectiviſch nach blindái; gen. kommt nur vom maſc.
Joh. 8, 17. vor und lautet: tvaddjê, welches eben ſo
gut bloße nebenform eines etwa vermuthlichen tvaijê
oder tváiáizê ſeyn kann, als ſich neben dem acc.
fem. tvôs Luc. 9, 3. tveihnôs findet. ohne daß der
gr. text zu einer abweichung anlaß gäbe. Ein unvor-
handenes goth. tveihnái (tváihnai?) entſpräche dem
alth. nom. acc. zuênê, woneben kein dem goth. tvái
und altn. tveir gemäßes zuê nom. acc. fem. lauten
zuô (vgl. ſ. 96.) woraus zuo, bei einigen zua wurde;
nom. acc. neutr. haben zuei, was vom goth. tva und
altn. tvö abſtehend zum angelſ. tvâ ſtimmt. Der gen.
pl. lautet ſubſtantiviſch J. 352. zueijô, ſpäter meiſtens
zueiô, daneben auch adjectiviſch zueièrô; adjectiviſch
der dat. zuêm. — Der angelſ. nom. acc. maſc. lautet
tvêgen, fem. tvâ, nentr. tvâ; gen. tvêga und daneben
tvêgra; dat. tvâm; alle von den gewöhnlichen flexio-
nen des ſubſt. und adj. weichend; dazu finde ich noch
einen acc. tvig (oben ſ. 261.) — altſ. nom. m. tuêne,
neutr. tuê; altfrieſ. nom. tuêne, neutr. tuâ. — Die
altn. geſtalt des nom. iſt: tveir, tvœ (nicht tvær) tvö,
welches letztere offenbar aus tvöu erwächſt; gen.
tveggja; dat. tveim; in den älteſten denkmählern auch
tveimr; acc. tvâ (tvo) tvœr, tvö. — mittelh. zwêne
(bei ſpätern zwên, Lohengr. 37. 38.) zwô (vgl. ſ. 346.)
zwei; gen. zweier, zuweilen zweiger; dat. zwein (nicht
zweien); die ſchwache gen. form: diſer zwein Parc.
166a iſt verdächtig, man leſe: diſen zwein. — mit-
telniederl. nom. acc. twê, twê, twê; gen. twêr; dat.
twên. — neuhochd. zwei, zwei, zwei; gen. zweier;
dat. zwein; neuengl. twô; ſchwed. två, två, tû; dä-
niſch: tô, tô, tô. —
III. von der goth. dreizahl iſt nur der acc. maſc. fem.
þrins, dat. þrim und gen. þrijê (Luc. 3, 23.) zu bele-
gen; auf den nom. þreis. þrijôs, þrija führt die ana-
logie des pron. is unſicher, da der gen. keineswegs
þrizê, þrizô, vielmehr þrijê lautet; — alth. driê (J. 358.)
bei andern drî; fem. driô; neutr. driu; gen. driô
(J. 357.) vermuthlich daneben driêrô?; dat. drim. —
angelſ. þrî, þrëó, þrëó; gen. þrëóra; dat. þrim. —
altn. þrîr, þriar, þriú; gen. þriggja; dat. þrim wo-
neben wiederum þrimr, þrëmr; acc. þriâ, þriar,
þriú. — mittelh. drî, drî, driu; gen. drîer; dat. bald
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |