wohl ist bemerkenswerth, daß außer dem pronom. diu, siu und den zahlwörtern driu, vierin etc. welche ver- schiedentlich: iu, getriu reimen, kein anderes adj. mit der flexion -iu als reim auftritt. Der tieftonige oder tonlose diphthong stimmte nicht zu hochtonigen wör- tern wie: hin (caecidit) spriu, getriu. Verschiedene, zu- mahl spätere hss. zeigen -eu, ew. -- 3) der gen. dat sg. fem. und gen. pl. comm. flectiert meistens auf -er, zu- weilen auf -ere, -re; keins ist aber willkürlich, son- dern nach den schon beim subst. angewendeten regeln vom stummen e zu beurtheilen (s. hernach anm. 2.) -- 4) ein gleiches gilt vom dat. sg. masc. neutr., der in der regel auf -em, zuweilen auf -eme und -me en- digt. --
wohl iſt bemerkenswerth, daß außer dem pronom. diu, ſiu und den zahlwörtern driu, vierin etc. welche ver- ſchiedentlich: iu, getriu reimen, kein anderes adj. mit der flexion -iu als reim auftritt. Der tieftonige oder tonloſe diphthong ſtimmte nicht zu hochtonigen wör- tern wie: hin (caecidit) ſpriu, getriu. Verſchiedene, zu- mahl ſpätere hſſ. zeigen -eu, ew. — 3) der gen. dat ſg. fem. und gen. pl. comm. flectiert meiſtens auf -er, zu- weilen auf -ere, -re; keins iſt aber willkürlich, ſon- dern nach den ſchon beim ſubſt. angewendeten regeln vom ſtummen e zu beurtheilen (ſ. hernach anm. 2.) — 4) ein gleiches gilt vom dat. ſg. maſc. neutr., der in der regel auf -em, zuweilen auf -eme und -me en- digt. —
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[744/0770]
II. mittelh. ſtarkes adject. erſte declination.
wohl iſt bemerkenswerth, daß außer dem pronom. diu,
ſiu und den zahlwörtern driu, vierin etc. welche ver-
ſchiedentlich: iu, getriu reimen, kein anderes adj. mit
der flexion -iu als reim auftritt. Der tieftonige oder
tonloſe diphthong ſtimmte nicht zu hochtonigen wör-
tern wie: hin (caecidit) ſpriu, getriu. Verſchiedene, zu-
mahl ſpätere hſſ. zeigen -eu, ew. — 3) der gen. dat ſg.
fem. und gen. pl. comm. flectiert meiſtens auf -er, zu-
weilen auf -ere, -re; keins iſt aber willkürlich, ſon-
dern nach den ſchon beim ſubſt. angewendeten regeln
vom ſtummen e zu beurtheilen (ſ. hernach anm. 2.) —
4) ein gleiches gilt vom dat. ſg. maſc. neutr., der in
der regel auf -em, zuweilen auf -eme und -me en-
digt. —
1) einfache: al, -lles. alt. ân (expers) arc, -ges. arm. balt,
-des. bar. blanc, -kes. bleich. blint, -des. blôƷ (nudus) blûc,
bliuc, -ges (verecundus) breit brûn, bunt (varius) fin. dërp
(azymus) gàch (praeceps) ganz. geil. gër. gërn. glat, -ttes (lae-
vis) glanz. gram. grim, -mmes. grîs (griſeus) grop (craſſus)
grôƷ. guot. halp. heil. heis (raucus, neben heiſe und heiſer)
heiƷ. hël, -lles. hêr. hôch. hol. holt, -des. junc, -ges. kalt,
-des. karc. -ges (tenax) klâr. kluoc, -ges. kranc, -kes.
kriſp krump. kunt, -des. kurc (oben ſ. 392.) kurz. lam.
lanc, -ges. laƷ. leit, -des. lerz (ſiniſter) liep. lieht. lîht.
lôs. lure (ſ. 392.) lût (ſonorus) mat, -ttes (corruptus)
mort (mortuus) nâch. naƷ. quëc, -ckes. quît (liber) raſch.
reit. -des (criſpus) bereit, -tes (paratus) rëht. riech
(rigidus) rôt. ſat, -ttes. ſcharpf. ſcharf. ſchart (denticu-
latus) ſchiech (fugax) ſchîn (evidens) ſêr. ſiech. ſîht. llaf
(enervis) ſleif (lubricue) ſlëht ſmal. ſnël, -lles. ſtarc, -kes.
ſtolz. ſtum, -mmes. ſûr. ſwach. ſwarz. ſwint, -des (fortis)
tief. tôt. toup. trût. tump. twërch. valſch. vêch. vil (mul-
tus) vlach. vol, -lles. vrat (ſaucius) vrëch. vriſch. vrom,
vrum (utilis) vruot. vûl. wan (inanis) wâr. warm. weich.
wëlc, -kes. ſinewël, -lles. wërt, -des. wît. wîƷ. wunt.
zam. zart (tener) zorn (iratus); compoſita mit -haft, -gërn,
-lìch, -lôs, -muot, -ſam, -valt. -vol. — 2) mit der vor-
filbe ge: gehant (manibus praeditus) gehâr (crinitus) gehaƷ
(odioſus) gehorn (cornutus) gelìch (aequalis) gelîp (corpore
compoſitus) gemâc (cognatis gaudens) gemâl (colore g.) ge-
man (ſubditis g.) gemeit (ſuperbus) gemuot (affectus animo)
gerat (velox Herb. 60c) gerëht (juſtus) gereit (paratus) geſit
(moratus) geſlaht (ingenitus) geſchuoch (calceatus) geſunt
(ſanne) gevriunt (amicis g.) gewar (cautus) gewis, -ſſes
(certus) gewon (aſſuetus) gezagel (caudatus) gezan (den-
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 744. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/770>, abgerufen am 22.11.2024.
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