lieber a) der schwachen form, z. b. im voc. unselja (improbe) Luc. 19, 22. b) gewöhnlich aber, mit syn- copiertem i, der starken form nach erster decl. (belege dort anm. 3.) -- 4) solche unorganische hrains, gamains. sels, svers, andanem, andaset etc. benehmen der zwei- ten decl. für alle übrigen casus nichts, d. b. es muß hrainjamma, hrainjana, hrainjai, hrainjaize, seljamma, niujamma, andanemjamma, andasetjai Tit. 1, 16. etc. und darf nicht hrainamma, nivamma etc. heißen. Im ganzen fem. gilt das paradigma unverletzt. -- 5) ver- schiedene adj. dieser zweiten decl. abstrahiere ich bloß aus den comparativen -iz-, und adverbien -iba, -jaba, -jo, die adjective form des positivs mangelt in den ulph. bruchstücken; namentlich: arnis, arvis, azetis. sutis, gabauris, gahahis. Das verbum skeirjan beweist noch nicht für ein adj. skeiris (clarus), da z. b. natjan (ri- gare) eher auf nats (madidus) führt, als auf natis. Nä- heres bei der wortbildung -- 6) vom schwanken zwi- schen zweiter und dritter decl. gleich hernach.
Starkes adjectivum. dritte declination.
überreste der mittelst -u gebildeten adj., aus denen sich kein vollständiges paradigma aufstellen läßt, sondern nur der nom. sg. masc. hard -us fem. hard -us neutr. hard -u; man rechne hierher: aggvus (angustus) aglus (molestus) glaggvus (solers) hardus (durus) hnasqvus (te- ner) manvus (paratus) seithus (serus) thaursus (siccus) thlaqvus (mollis); das adv. filu läßt auf ein gänzlich ungebräuchliches adj. filus (multus) schließen.
Anmerkungen: 1) die merkwürdige gleichheit des weibl. nom. mit dem männl. verdient den beleg thaur- sus Luc. 6, 6. -- 2) ob der gen. sg. hardaus lauten könne und wie die übrigen casus? beruht auf bloßer muth- maßung. Schwerlich entbehrte der dat. acc. masc. sein adjectivisches -mma, -na, vielleicht hieß es hardvamma, hardvana? -- 3) wo andere casus (oder auch das neutr. mit -ata) vorkommen, zeigt sich mit verwandlung des u in i, übertritt in die zweite decl. also: thaursjana (aridum) Marc. 11, 20. manvjata Marc. 14, 16. st. thaursvana, manvata? Nur im nom. sg. haftet u, kein hardis, thaur- sis etc. erscheint noch; daher ich auch zu dem dat pl. hnasqvjaim Matth. 11, 8. Luc. 7, 25. den nom. hnasqvus dem nom. hnasqvis vorziehe. -- 4) ohne zweifel gibt es solcher wörter auf -us noch andere und gab ihrer in früherer zeit viel mehr.
Z z
II. goth. ſtarkes adj. zweite u. dritte decl.
lieber α) der ſchwachen form, z. b. im voc. unſêlja (improbe) Luc. 19, 22. β) gewöhnlich aber, mit ſyn- copiertem i, der ſtarken form nach erſter decl. (belege dort anm. 3.) — 4) ſolche unorganiſche hráins, gamáins. ſêls, ſvêrs, andanêm, andaſêt etc. benehmen der zwei- ten decl. für alle übrigen caſus nichts, d. b. es muß hráinjamma, hráinjana, hráinjái, hráinjáizê, ſêljamma, niujamma, andanêmjamma, andaſètjái Tit. 1, 16. etc. und darf nicht hráinamma, nivamma etc. heißen. Im ganzen fem. gilt das paradigma unverletzt. — 5) ver- ſchiedene adj. dieſer zweiten decl. abſtrahiere ich bloß aus den comparativen -iz-, und adverbien -iba, -jaba, -jô, die adjective form des poſitivs mangelt in den ulph. bruchſtücken; namentlich: arnis, arvis, azêtis. ſutis, gabaúris, gahahis. Das verbum ſkeirjan beweiſt noch nicht für ein adj. ſkeiris (clarus), da z. b. natjan (ri- gare) eher auf nats (madidus) führt, als auf natis. Nä- heres bei der wortbildung — 6) vom ſchwanken zwi- ſchen zweiter und dritter decl. gleich hernach.
Starkes adjectivum. dritte declination.
überreſte der mittelſt -u gebildeten adj., aus denen ſich kein vollſtändiges paradigma aufſtellen läßt, ſondern nur der nom. ſg. maſc. hard -us fem. hard -us neutr. hard -u; man rechne hierher: aggvus (anguſtus) aglus (moleſtus) glaggvus (ſolers) hardus (durus) hnaſqvus (te- ner) manvus (paratus) ſeiþus (ſerus) þaúrſus (ſiccus) þlaqvus (mollis); das adv. filu läßt auf ein gänzlich ungebräuchliches adj. filus (multus) ſchließen.
Anmerkungen: 1) die merkwürdige gleichheit des weibl. nom. mit dem männl. verdient den beleg þaúr- ſus Luc. 6, 6. — 2) ob der gen. ſg. hardáus lauten könne und wie die übrigen caſus? beruht auf bloßer muth- maßung. Schwerlich entbehrte der dat. acc. maſc. ſein adjectiviſches -mma, -na, vielleicht hieß es hardvamma, hardvana? — 3) wo andere caſus (oder auch das neutr. mit -ata) vorkommen, zeigt ſich mit verwandlung des u in i, übertritt in die zweite decl. alſo: þaúrſjana (aridum) Marc. 11, 20. manvjata Marc. 14, 16. ſt. þaúrſvana, manvata? Nur im nom. ſg. haftet u, kein hardis, þaúr- ſis etc. erſcheint noch; daher ich auch zu dem dat pl. hnaſqvjáim Matth. 11, 8. Luc. 7, 25. den nom. hnaſqvus dem nom. hnaſqvis vorziehe. — 4) ohne zweifel gibt es ſolcher wörter auf -us noch andere und gab ihrer in früherer zeit viel mehr.
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II. goth. ſtarkes adj. zweite u. dritte decl.
lieber α) der ſchwachen form, z. b. im voc. unſêlja
(improbe) Luc. 19, 22. β) gewöhnlich aber, mit ſyn-
copiertem i, der ſtarken form nach erſter decl. (belege
dort anm. 3.) — 4) ſolche unorganiſche hráins, gamáins.
ſêls, ſvêrs, andanêm, andaſêt etc. benehmen der zwei-
ten decl. für alle übrigen caſus nichts, d. b. es muß
hráinjamma, hráinjana, hráinjái, hráinjáizê, ſêljamma,
niujamma, andanêmjamma, andaſètjái Tit. 1, 16. etc.
und darf nicht hráinamma, nivamma etc. heißen. Im
ganzen fem. gilt das paradigma unverletzt. — 5) ver-
ſchiedene adj. dieſer zweiten decl. abſtrahiere ich bloß
aus den comparativen -iz-, und adverbien -iba, -jaba,
-jô, die adjective form des poſitivs mangelt in den ulph.
bruchſtücken; namentlich: arnis, arvis, azêtis. ſutis,
gabaúris, gahahis. Das verbum ſkeirjan beweiſt noch
nicht für ein adj. ſkeiris (clarus), da z. b. natjan (ri-
gare) eher auf nats (madidus) führt, als auf natis. Nä-
heres bei der wortbildung — 6) vom ſchwanken zwi-
ſchen zweiter und dritter decl. gleich hernach.
Starkes adjectivum. dritte declination.
überreſte der mittelſt -u gebildeten adj., aus denen ſich
kein vollſtändiges paradigma aufſtellen läßt, ſondern nur
der nom. ſg. maſc. hard -us fem. hard -us neutr.
hard -u; man rechne hierher: aggvus (anguſtus) aglus
(moleſtus) glaggvus (ſolers) hardus (durus) hnaſqvus (te-
ner) manvus (paratus) ſeiþus (ſerus) þaúrſus (ſiccus)
þlaqvus (mollis); das adv. filu läßt auf ein gänzlich
ungebräuchliches adj. filus (multus) ſchließen.
Anmerkungen: 1) die merkwürdige gleichheit des
weibl. nom. mit dem männl. verdient den beleg þaúr-
ſus Luc. 6, 6. — 2) ob der gen. ſg. hardáus lauten könne
und wie die übrigen caſus? beruht auf bloßer muth-
maßung. Schwerlich entbehrte der dat. acc. maſc. ſein
adjectiviſches -mma, -na, vielleicht hieß es hardvamma,
hardvana? — 3) wo andere caſus (oder auch das neutr.
mit -ata) vorkommen, zeigt ſich mit verwandlung des
u in i, übertritt in die zweite decl. alſo: þaúrſjana
(aridum) Marc. 11, 20. manvjata Marc. 14, 16. ſt. þaúrſvana,
manvata? Nur im nom. ſg. haftet u, kein hardis, þaúr-
ſis etc. erſcheint noch; daher ich auch zu dem dat pl.
hnaſqvjáim Matth. 11, 8. Luc. 7, 25. den nom. hnaſqvus
dem nom. hnaſqvis vorziehe. — 4) ohne zweifel gibt
es ſolcher wörter auf -us noch andere und gab ihrer in
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 721. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/747>, abgerufen am 22.11.2024.
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