Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

I. neuenglische vocale.
die kurzen vocale unaccentuiert laßen, die langen statt
des gravis aber circumflectieren.

(A) zwar noch geschrieben in can, man, hand, land,
thank, glad, craft etc. lautet aber wie neuh. ä. In all,
halm, balk, malt, warm etc. gilt jetzt a, vor ld. ng
übergang in o, o, als old, cold, song, wrong.

(E) end (finis) men (homines) bench (scamnum).

(I) thing, thick, thin; vor ld, nd meistens zu ei
geworden, doch mit ausnahmen z. b. wind.

(O) smock, tongue, gold, wolf, sorrow, one (unus).

(U) full, but, under etc. die aussprache bald wie
hochd. u, bald zwischen o und ö; vor ld, nd (meistens)
zu ou geworden.

(Y) kurz nur in unbetonten silben.

(AA) name, gate, take, sake, stare, halm, warm,
lautet bald ae, bald e, bald a. Dem angels. a (hochd.
ei) entspricht es nirgend mehr, vgl. o, oa und den ge-
kürzten artikel a, an, während das zahlwort one lautet.

(EE) lautet wie ein mittelh. ei: he (ille) me (me)
the (te) be (esse) be (apis) even, evil, ded, stret, fet
(pedes) sen (visus). Wird bald e bald ee geschrieben
und inconsequent z. b. thee (te) neben me (me), die
sich in der aussprache so wenig scheiden, als be von
bee; die schreibung ee führt auf ein angels. theils eo
(deep, deer) theils eo (bee, seen) theils e (deem, feet)
theils ae (street, deed).

(II) meine, theine, teide, reide etc. sodann vor nd,
ld, gh, meind, cheild, weild, heigh, neight; ausgesprochen
wie hochd. ei.

(OO) 1) = angels. o, jedoch doppelter art a) oo,
ausgespr. au, als mod, blom, bon, mon. b) oo, ver-
kürzt wie u lautend, blod, god, fot, in brother sogar
einfach geschrieben. 2) = angels. a, ausgesprochen o,
als: home, bone, stone, chod; häufiger erscheint hier
oa. 3) auslaut in so, fro, who, do, to, who etc., bald
o, bald au auszusprechen.

(UU) fehlt in der schrift, nicht, wie eben bei o ge-
sehn, in der aussprache.

(YY) stets einfach und nur auslautend geschrieben,
in der wirkung dem ei gleich, also mit der aussprache
ei: by, my, thy etc.

(AU) selten, z. b. laugh, draught; häufiger aw: law,
draw, hawk; beide mit überhörtem u oder w wie a
lautend.


I. neuengliſche vocale.
die kurzen vocale unaccentuiert laßen, die langen ſtatt
des gravis aber circumflectieren.

(A) zwar noch geſchrieben in can, man, hand, land,
thank, glad, craft etc. lautet aber wie neuh. ä. In all,
halm, balk, malt, warm etc. gilt jetzt â, vor ld. ng
übergang in ô, o, als ôld, côld, ſong, wrong.

(E) end (finis) men (homines) bench (ſcamnum).

(I) thing, thick, thin; vor ld, nd meiſtens zu î
geworden, doch mit ausnahmen z. b. wind.

(O) ſmock, tongue, gold, wolf, ſorrow, one (unus).

(U) full, but, under etc. die ausſprache bald wie
hochd. u, bald zwiſchen o und ö; vor ld, nd (meiſtens)
zu ou geworden.

(Y) kurz nur in unbetonten ſilben.

(AA) nâme, gâte, tâke, ſâke, ſtâre, hâlm, wârm,
lautet bald æ, bald ê, bald â. Dem angelſ. â (hochd.
ei) entſpricht es nirgend mehr, vgl. ô, oa und den ge-
kürzten artikel a, an, während das zahlwort one lautet.

(EE) lautet wie ein mittelh. î: hê (ille) mê (me)
thê (te) bê (eſſe) bê (apis) êven, êvil, dêd, ſtrêt, fêt
(pedes) ſên (viſus). Wird bald è bald èe geſchrieben
und inconſequent z. b. thee (te) neben me (me), die
ſich in der ausſprache ſo wenig ſcheiden, als bè von
bèe; die ſchreibung ee führt auf ein angelſ. theils ëó
(dèep, dèer) theils ëo (bèe, ſèen) theils ê (dèem, fèet)
theils æ (ſtrèet, dèed).

(II) mîne, thîne, tîde, rîde etc. ſodann vor nd,
ld, gh, mînd, chîld, wîld, hîgh, nîght; ausgeſprochen
wie hochd. ei.

(OO) 1) = angelſ. ô, jedoch doppelter art α) òo,
ausgeſpr. û, als môd, blôm, bôn, môn. β) òo, ver-
kürzt wie u lautend, blôd, gôd, fôt, in brother ſogar
einfach geſchrieben. 2) = angelſ. â, ausgeſprochen ô,
als: hôme, bône, ſtône, chôd; häufiger erſcheint hier
oa. 3) auslaut in ſô, frô, whô, dô, tô, whô etc., bald
ô, bald û auszuſprechen.

(UU) fehlt in der ſchrift, nicht, wie eben bei ô ge-
ſehn, in der ausſprache.

(YY) ſtets einfach und nur auslautend geſchrieben,
in der wirkung dem î gleich, alſo mit der ausſprache
ei: bŷ, mŷ, thŷ etc.

(AU) ſelten, z. b. laugh, draught; häufiger aw: law,
draw, hawk; beide mit überhörtem u oder w wie â
lautend.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0567" n="541"/><fw place="top" type="header">I. <hi rendition="#i">neuengli&#x017F;che vocale.</hi></fw><lb/>
die kurzen vocale unaccentuiert laßen, die langen &#x017F;tatt<lb/>
des gravis aber circumflectieren.</p><lb/>
            <p>(A) zwar noch ge&#x017F;chrieben in can, man, hand, land,<lb/>
thank, glad, craft etc. lautet aber wie neuh. ä. In all,<lb/>
halm, balk, malt, warm etc. gilt jetzt â, vor ld. ng<lb/>
übergang in ô, o, als ôld, côld, &#x017F;ong, wrong.</p><lb/>
            <p>(E) end (finis) men (homines) bench (&#x017F;camnum).</p><lb/>
            <p>(I) thing, thick, thin; vor ld, nd mei&#x017F;tens zu î<lb/>
geworden, doch mit ausnahmen z. b. wind.</p><lb/>
            <p>(O) &#x017F;mock, tongue, gold, wolf, &#x017F;orrow, one (unus).</p><lb/>
            <p>(U) full, but, under etc. die aus&#x017F;prache bald wie<lb/>
hochd. u, bald zwi&#x017F;chen o und ö; vor ld, nd (mei&#x017F;tens)<lb/>
zu ou geworden.</p><lb/>
            <p>(Y) kurz nur in unbetonten &#x017F;ilben.</p><lb/>
            <p>(AA) nâme, gâte, tâke, &#x017F;âke, &#x017F;târe, hâlm, wârm,<lb/>
lautet bald æ, bald ê, bald â. Dem angel&#x017F;. â (hochd.<lb/>
ei) ent&#x017F;pricht es nirgend mehr, vgl. ô, oa und den ge-<lb/>
kürzten artikel a, an, während das zahlwort one lautet.</p><lb/>
            <p>(EE) lautet wie ein mittelh. î: hê (ille) mê (me)<lb/>
thê (te) bê (e&#x017F;&#x017F;e) bê (apis) êven, êvil, dêd, &#x017F;trêt, fêt<lb/>
(pedes) &#x017F;ên (vi&#x017F;us). Wird bald è bald èe ge&#x017F;chrieben<lb/>
und incon&#x017F;equent z. b. thee (te) neben me (me), die<lb/>
&#x017F;ich in der aus&#x017F;prache &#x017F;o wenig &#x017F;cheiden, als bè von<lb/>
bèe; die &#x017F;chreibung ee führt auf ein angel&#x017F;. theils ëó<lb/>
(dèep, dèer) theils ëo (bèe, &#x017F;èen) theils ê (dèem, fèet)<lb/>
theils æ (&#x017F;trèet, dèed).</p><lb/>
            <p>(II) mîne, thîne, tîde, rîde etc. &#x017F;odann vor nd,<lb/>
ld, gh, mînd, chîld, wîld, hîgh, nîght; ausge&#x017F;prochen<lb/>
wie hochd. ei.</p><lb/>
            <p>(OO) 1) = angel&#x017F;. ô, jedoch doppelter art <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi>) <hi rendition="#i">òo</hi>,<lb/>
ausge&#x017F;pr. û, als môd, blôm, bôn, môn. <hi rendition="#i">&#x03B2;</hi>) <hi rendition="#i">òo</hi>, ver-<lb/>
kürzt wie u lautend, blôd, gôd, fôt, in brother &#x017F;ogar<lb/>
einfach ge&#x017F;chrieben. 2) = angel&#x017F;. â, ausge&#x017F;prochen ô,<lb/>
als: hôme, bône, &#x017F;tône, chôd; häufiger er&#x017F;cheint hier<lb/><hi rendition="#i">oa</hi>. 3) auslaut in &#x017F;ô, frô, whô, dô, tô, whô etc., bald<lb/>
ô, bald û auszu&#x017F;prechen.</p><lb/>
            <p>(UU) fehlt in der &#x017F;chrift, nicht, wie eben bei ô ge-<lb/>
&#x017F;ehn, in der aus&#x017F;prache.</p><lb/>
            <p>(YY) &#x017F;tets einfach und nur auslautend ge&#x017F;chrieben,<lb/>
in der wirkung dem î gleich, al&#x017F;o mit der aus&#x017F;prache<lb/>
ei: b&#x0177;, m&#x0177;, th&#x0177; etc.</p><lb/>
            <p>(AU) &#x017F;elten, z. b. laugh, draught; häufiger <hi rendition="#i">aw</hi>: law,<lb/>
draw, hawk; beide mit überhörtem u oder w wie â<lb/>
lautend.</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[541/0567] I. neuengliſche vocale. die kurzen vocale unaccentuiert laßen, die langen ſtatt des gravis aber circumflectieren. (A) zwar noch geſchrieben in can, man, hand, land, thank, glad, craft etc. lautet aber wie neuh. ä. In all, halm, balk, malt, warm etc. gilt jetzt â, vor ld. ng übergang in ô, o, als ôld, côld, ſong, wrong. (E) end (finis) men (homines) bench (ſcamnum). (I) thing, thick, thin; vor ld, nd meiſtens zu î geworden, doch mit ausnahmen z. b. wind. (O) ſmock, tongue, gold, wolf, ſorrow, one (unus). (U) full, but, under etc. die ausſprache bald wie hochd. u, bald zwiſchen o und ö; vor ld, nd (meiſtens) zu ou geworden. (Y) kurz nur in unbetonten ſilben. (AA) nâme, gâte, tâke, ſâke, ſtâre, hâlm, wârm, lautet bald æ, bald ê, bald â. Dem angelſ. â (hochd. ei) entſpricht es nirgend mehr, vgl. ô, oa und den ge- kürzten artikel a, an, während das zahlwort one lautet. (EE) lautet wie ein mittelh. î: hê (ille) mê (me) thê (te) bê (eſſe) bê (apis) êven, êvil, dêd, ſtrêt, fêt (pedes) ſên (viſus). Wird bald è bald èe geſchrieben und inconſequent z. b. thee (te) neben me (me), die ſich in der ausſprache ſo wenig ſcheiden, als bè von bèe; die ſchreibung ee führt auf ein angelſ. theils ëó (dèep, dèer) theils ëo (bèe, ſèen) theils ê (dèem, fèet) theils æ (ſtrèet, dèed). (II) mîne, thîne, tîde, rîde etc. ſodann vor nd, ld, gh, mînd, chîld, wîld, hîgh, nîght; ausgeſprochen wie hochd. ei. (OO) 1) = angelſ. ô, jedoch doppelter art α) òo, ausgeſpr. û, als môd, blôm, bôn, môn. β) òo, ver- kürzt wie u lautend, blôd, gôd, fôt, in brother ſogar einfach geſchrieben. 2) = angelſ. â, ausgeſprochen ô, als: hôme, bône, ſtône, chôd; häufiger erſcheint hier oa. 3) auslaut in ſô, frô, whô, dô, tô, whô etc., bald ô, bald û auszuſprechen. (UU) fehlt in der ſchrift, nicht, wie eben bei ô ge- ſehn, in der ausſprache. (YY) ſtets einfach und nur auslautend geſchrieben, in der wirkung dem î gleich, alſo mit der ausſprache ei: bŷ, mŷ, thŷ etc. (AU) ſelten, z. b. laugh, draught; häufiger aw: law, draw, hawk; beide mit überhörtem u oder w wie â lautend.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/567
Zitationshilfe: Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 541. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/567>, abgerufen am 26.06.2024.