ohne nähere angabe der quellen und hss. aus welchen sie entnommen sind; auf genaue zeitbestimmung käme es hier vor allem an, schwerlich reichen diese formen über das 10te jahrh. zurück, sie sind vorlänfer der im 12ten entschiedenen engl. cheek, chide, chide, chin, churl. Als die aussprache ch in th, tsh übergieng, wurde die alte schreibung beibehalten. So hätte sich also eine der alth. afp. ch. vergleichbare angels. afp. in der letzten zeit dieser mundart hervorgethan, vermuth- lich auch jenes chinne dem alth. chinni nicht ungleich gelautet, so ganz verschieden immer in beiden sprachen der grund solcher aspiration gewesen wäre. Das alth. ch tritt allgemein an die stelle des k (wie f und z an die des p und t); hier im angels. hängt die einführung des ch von dem auf c folgenden e oder i ab, woneben p und t ungeschmälert fortbestehn, so daß ch dem f un- parallel und z nicht vorhanden ist. In der aussprache näherte sich aber die schreibung ch bald diesem z und stellt gewissermaßen beide alth. laute dar:
Ganz verschieden von diesem ch ist das schon in den ältesten quellen vorhandne hh (wovon unten bei den geminationen).
(I) wird in den hss. durch das vocalische i ausge- drückt und geht häufig in g über, welches letztere im schriftzug oben offen und dem goth. j ähnlicher ist, als dem goth. g.
1) anlautend findet es sich nur zuweilen neben der ge- wöhnlicheren schreibung g, vgl. ja (immo) jeo (un- quam) jet (adhuc) joc (jugum) jugudh (juventus) jung (juvenis) statt gea, get, geogudh, geong.
2) häufiger nehme ich das inlautende j an, z. b. in her- jan, nerjan, belgjan, syngjan etc. theils nach analo- gie des goth. theils jenes übertritts in die noch här- tere med. g. wegen. Doch mag mitunter der ur- sprüngliche vocal i vocalisch, also herian dreisilbig gesprochen worden seyn, zumahl wenn c oder g vor- ausgiengen, weil sich dann gewöhnlich die sonstige abschwächung des i in e einfindet, als: thencean, bel- gean. Daß dies in den übrigen fällen nicht so leicht geschieht, ist eben ein grund für das consonantische j. --
(H) sowohl organisch als unorganisch, nämlich das auslautende zwar keiner vermengung mit der auslau-
I. angelſächſiſche conſonanten. gutturales.
ohne nähere angabe der quellen und hſſ. aus welchen ſie entnommen ſind; auf genaue zeitbeſtimmung käme es hier vor allem an, ſchwerlich reichen dieſe formen über das 10te jahrh. zurück, ſie ſind vorlänfer der im 12ten entſchiedenen engl. cheek, chide, chide, chin, churl. Als die ausſprache ch in th, tſh übergieng, wurde die alte ſchreibung beibehalten. So hätte ſich alſo eine der alth. afp. ch. vergleichbare angelſ. afp. in der letzten zeit dieſer mundart hervorgethan, vermuth- lich auch jenes chinnë dem alth. chinni nicht ungleich gelautet, ſo ganz verſchieden immer in beiden ſprachen der grund ſolcher aſpiration geweſen wäre. Das alth. ch tritt allgemein an die ſtelle des k (wie f und z an die des p und t); hier im angelſ. hängt die einführung des ch von dem auf c folgenden ë oder i ab, woneben p und t ungeſchmälert fortbeſtehn, ſo daß ch dem f un- parallel und z nicht vorhanden iſt. In der ausſprache näherte ſich aber die ſchreibung ch bald dieſem z und ſtellt gewiſſermaßen beide alth. laute dar:
Ganz verſchieden von dieſem ch iſt das ſchon in den älteſten quellen vorhandne hh (wovon unten bei den geminationen).
(I) wird in den hſſ. durch das vocaliſche i ausge- drückt und geht häufig in g über, welches letztere im ſchriftzug oben offen und dem goth. j ähnlicher iſt, als dem goth. g.
1) anlautend findet es ſich nur zuweilen neben der ge- wöhnlicheren ſchreibung g, vgl. jâ (immo) jëó (un- quam) jët (adhuc) joc (jugum) jugudh (juventus) jung (juvenis) ſtatt gëa, gët, gëógudh, gëóng.
2) häufiger nehme ich das inlautende j an, z. b. in her- jan, nerjan, belgjan, ſyngjan etc. theils nach analo- gie des goth. theils jenes übertritts in die noch här- tere med. g. wegen. Doch mag mitunter der ur- ſprüngliche vocal i vocaliſch, alſo herian dreiſilbig geſprochen worden ſeyn, zumahl wenn c oder g vor- ausgiengen, weil ſich dann gewöhnlich die ſonſtige abſchwächung des i in ë einfindet, als: þencëan, bel- gëan. Daß dies in den übrigen fällen nicht ſo leicht geſchieht, iſt eben ein grund für das conſonantiſche j. —
(H) ſowohl organiſch als unorganiſch, nämlich das auslautende zwar keiner vermengung mit der auslau-
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I. angelſächſiſche conſonanten. gutturales.
ohne nähere angabe der quellen und hſſ. aus welchen
ſie entnommen ſind; auf genaue zeitbeſtimmung käme
es hier vor allem an, ſchwerlich reichen dieſe formen
über das 10te jahrh. zurück, ſie ſind vorlänfer der im
12ten entſchiedenen engl. cheek, chide, chide, chin,
churl. Als die ausſprache ch in th, tſh übergieng,
wurde die alte ſchreibung beibehalten. So hätte ſich
alſo eine der alth. afp. ch. vergleichbare angelſ. afp. in
der letzten zeit dieſer mundart hervorgethan, vermuth-
lich auch jenes chinnë dem alth. chinni nicht ungleich
gelautet, ſo ganz verſchieden immer in beiden ſprachen
der grund ſolcher aſpiration geweſen wäre. Das alth. ch
tritt allgemein an die ſtelle des k (wie f und z an die
des p und t); hier im angelſ. hängt die einführung des
ch von dem auf c folgenden ë oder i ab, woneben p
und t ungeſchmälert fortbeſtehn, ſo daß ch dem f un-
parallel und z nicht vorhanden iſt. In der ausſprache
näherte ſich aber die ſchreibung ch bald dieſem z und
ſtellt gewiſſermaßen beide alth. laute dar:
Ganz verſchieden von dieſem ch iſt das ſchon in
den älteſten quellen vorhandne hh (wovon unten bei
den geminationen).
(I) wird in den hſſ. durch das vocaliſche i ausge-
drückt und geht häufig in g über, welches letztere im
ſchriftzug oben offen und dem goth. j ähnlicher iſt, als
dem goth. g.
1) anlautend findet es ſich nur zuweilen neben der ge-
wöhnlicheren ſchreibung g, vgl. jâ (immo) jëó (un-
quam) jët (adhuc) joc (jugum) jugudh (juventus)
jung (juvenis) ſtatt gëa, gët, gëógudh, gëóng.
2) häufiger nehme ich das inlautende j an, z. b. in her-
jan, nerjan, belgjan, ſyngjan etc. theils nach analo-
gie des goth. theils jenes übertritts in die noch här-
tere med. g. wegen. Doch mag mitunter der ur-
ſprüngliche vocal i vocaliſch, alſo herian dreiſilbig
geſprochen worden ſeyn, zumahl wenn c oder g vor-
ausgiengen, weil ſich dann gewöhnlich die ſonſtige
abſchwächung des i in ë einfindet, als: þencëan, bel-
gëan. Daß dies in den übrigen fällen nicht ſo leicht
geſchieht, iſt eben ein grund für das conſonantiſche
j. —
(H) ſowohl organiſch als unorganiſch, nämlich das
auslautende zwar keiner vermengung mit der auslau-
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/289>, abgerufen am 26.11.2024.
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