dus ab Amalo) sacu (causa) lagu (aequor) lathu (invi- tatio) mago-tuddor (propago) hagol (grando) ganot (fulica) sadol (sella) gamol (vetus) hafoc (accipiter) stapol (gradus) atol (deformis) saloveig (ater) hara (lepus) etc. Hauptsächliche wichtigkeit bekommt die regel in der declination, indem wörter, die auf einf. cons. endigen, ihr ä in a umlauten, sobald eine flexion auf a, o, u hinzutritt, z. b. mäg (filius) däg (dies) hväl (cetus) im pl. magas, dagas, hvalas; gen. maga, daga; dat. magum, hvalum; desgl. bei neutris: fät (vas) gläs (vitrum) pl. fatu, glasu; fata, glasa; fatum, glasum; und in der adj. decl. wo lät (piger) gläd (laetus) im fem. latu, gladu oder im dat. pl. latum, gladum be- kommen. Doch in diesen fällen ist a weniger um- laut, als vielmehr rückumlaut. Ausnahmsweise scheint ein solcher auch zu gelten, wenn die verbindung st und sc auf das ä folgt, z. b. gäst (hospes) mäst (ma- lus) äsc (fraxinus) pl. gastas, mastas, ascas; nicht aber bei andern cons. verbindungen.
Hieraus ergibt sich, daß kein a stehe a) wenn der einf. cons. auslautet, d. h. ihm keine flexion a, o, u nachfolgt, z. b. stäf (baculus) frät (voravit) b) wenn dem einf. cons. die endung e folgt, z. b. stäfes, stäfe, väter (aqua); hier scheint die adj. decl. eine ausnahme zu machen, wovon erst dort gehandelt werden kann. g) wenn andere, als die vorhin angegebenen doppel- consonanten auf den wurzellaut folgen, unerachtet ein a, o, u der flexion nachkommt; die wurzel hat alsdann ein ä oder auch ea, z. b. cräft, gen. pl. cräfta; äcer, pl. äcras; earm (miser) eald (vetus) etc. In der ver- bindung ld scheint jedoch noch a neben dem üblichern ea zu gelten, wenigstens finde ich in den ältesten hss. sowohl valdan (imperare) aldor als vealdan, ealdor etc. geschrieben. -- Endlich bemerke man, daß zumahl spä- terhin in den fällen 2 und 3 nicht selten o für a vor- kommt, als mon, vom, long, gongan f. man, vam, gangan; auch im 4ten sall bei folgendem m, als homa, noma, gomol, se vonna, f. hama etc. nicht aber für das rückumgelautete a. Die ganze zerlegung des kur- zen a-lauts in drei verschiedene laute a, ä und ea hat auf den ersten blick etwas auffallendes, erläntert sich aber sehr durch die nicht bloß im angels. sondern auch in den andern mundarten gangbare völlig analoge spaltung des kurzen i- und u- lauts. Nämlich das
I. angelſächſiſche vocale.
dus ab Amalo) ſacu (cauſa) lagu (aequor) laþu (invi- tatio) mago-tuddor (propago) hagol (grando) ganot (fulica) ſadol (ſella) gamol (vetus) hafoc (accipiter) ſtapol (gradus) atol (deformis) ſalovîg (ater) hara (lepus) etc. Hauptſächliche wichtigkeit bekommt die regel in der declination, indem wörter, die auf einf. conſ. endigen, ihr ä in a umlauten, ſobald eine flexion auf a, o, u hinzutritt, z. b. mäg (filius) däg (dies) hväl (cetus) im pl. magas, dagas, hvalas; gen. maga, daga; dat. magum, hvalum; desgl. bei neutris: fät (vas) gläs (vitrum) pl. fatu, glaſu; fata, glaſa; fatum, glaſum; und in der adj. decl. wo lät (piger) gläd (laetus) im fem. latu, gladu oder im dat. pl. latum, gladum be- kommen. Doch in dieſen fällen iſt a weniger um- laut, als vielmehr rückumlaut. Ausnahmsweiſe ſcheint ein ſolcher auch zu gelten, wenn die verbindung ſt und ſc auf das ä folgt, z. b. gäſt (hoſpes) mäſt (ma- lus) äſc (fraxinus) pl. gaſtas, maſtas, aſcas; nicht aber bei andern conſ. verbindungen.
Hieraus ergibt ſich, daß kein a ſtehe α) wenn der einf. conſ. auslautet, d. h. ihm keine flexion a, o, u nachfolgt, z. b. ſtäf (baculus) frät (voravit) β) wenn dem einf. conſ. die endung e folgt, z. b. ſtäfes, ſtäfe, väter (aqua); hier ſcheint die adj. decl. eine ausnahme zu machen, wovon erſt dort gehandelt werden kann. γ) wenn andere, als die vorhin angegebenen doppel- conſonanten auf den wurzellaut folgen, unerachtet ein a, o, u der flexion nachkommt; die wurzel hat alsdann ein ä oder auch ëa, z. b. cräft, gen. pl. cräfta; äcer, pl. äcras; ëarm (miſer) ëald (vetus) etc. In der ver- bindung ld ſcheint jedoch noch a neben dem üblichern ëa zu gelten, wenigſtens finde ich in den älteſten hſſ. ſowohl valdan (imperare) aldor als vëaldan, ëaldor etc. geſchrieben. — Endlich bemerke man, daß zumahl ſpä- terhin in den fällen 2 und 3 nicht ſelten o für a vor- kommt, als mon, vom, long, gongan f. man, vam, gangan; auch im 4ten ſall bei folgendem m, als homa, noma, gomol, ſe vonna, f. hama etc. nicht aber für das rückumgelautete a. Die ganze zerlegung des kur- zen a-lauts in drei verſchiedene laute a, ä und ëa hat auf den erſten blick etwas auffallendes, erläntert ſich aber ſehr durch die nicht bloß im angelſ. ſondern auch in den andern mundarten gangbare völlig analoge ſpaltung des kurzen i- und u- lauts. Nämlich das
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I. angelſächſiſche vocale.
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tatio) mago-tuddor (propago) hagol (grando) ganot
(fulica) ſadol (ſella) gamol (vetus) hafoc (accipiter) ſtapol
(gradus) atol (deformis) ſalovîg (ater) hara (lepus) etc.
Hauptſächliche wichtigkeit bekommt die regel in der
declination, indem wörter, die auf einf. conſ. endigen,
ihr ä in a umlauten, ſobald eine flexion auf a, o, u
hinzutritt, z. b. mäg (filius) däg (dies) hväl (cetus)
im pl. magas, dagas, hvalas; gen. maga, daga; dat.
magum, hvalum; desgl. bei neutris: fät (vas) gläs
(vitrum) pl. fatu, glaſu; fata, glaſa; fatum, glaſum;
und in der adj. decl. wo lät (piger) gläd (laetus) im
fem. latu, gladu oder im dat. pl. latum, gladum be-
kommen. Doch in dieſen fällen iſt a weniger um-
laut, als vielmehr rückumlaut. Ausnahmsweiſe ſcheint
ein ſolcher auch zu gelten, wenn die verbindung ſt
und ſc auf das ä folgt, z. b. gäſt (hoſpes) mäſt (ma-
lus) äſc (fraxinus) pl. gaſtas, maſtas, aſcas; nicht aber
bei andern conſ. verbindungen.
Hieraus ergibt ſich, daß kein a ſtehe α) wenn der
einf. conſ. auslautet, d. h. ihm keine flexion a, o, u
nachfolgt, z. b. ſtäf (baculus) frät (voravit) β) wenn
dem einf. conſ. die endung e folgt, z. b. ſtäfes, ſtäfe,
väter (aqua); hier ſcheint die adj. decl. eine ausnahme
zu machen, wovon erſt dort gehandelt werden kann.
γ) wenn andere, als die vorhin angegebenen doppel-
conſonanten auf den wurzellaut folgen, unerachtet ein
a, o, u der flexion nachkommt; die wurzel hat alsdann
ein ä oder auch ëa, z. b. cräft, gen. pl. cräfta; äcer,
pl. äcras; ëarm (miſer) ëald (vetus) etc. In der ver-
bindung ld ſcheint jedoch noch a neben dem üblichern
ëa zu gelten, wenigſtens finde ich in den älteſten hſſ.
ſowohl valdan (imperare) aldor als vëaldan, ëaldor etc.
geſchrieben. — Endlich bemerke man, daß zumahl ſpä-
terhin in den fällen 2 und 3 nicht ſelten o für a vor-
kommt, als mon, vom, long, gongan f. man, vam,
gangan; auch im 4ten ſall bei folgendem m, als homa,
noma, gomol, ſe vonna, f. hama etc. nicht aber für
das rückumgelautete a. Die ganze zerlegung des kur-
zen a-lauts in drei verſchiedene laute a, ä und ëa
hat auf den erſten blick etwas auffallendes, erläntert
ſich aber ſehr durch die nicht bloß im angelſ. ſondern
auch in den andern mundarten gangbare völlig analoge
ſpaltung des kurzen i- und u- lauts. Nämlich das
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/250>, abgerufen am 21.11.2024.
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