tient; tenons, tenez, tiennent und ebenso contenir, contiens, contenons. Über das provenzal. s. Raynou- ard p. 308. 310. Schwerlich ist hierbei weder einfluß des hochd. auf das romanische, noch des rom. auf das hochd. anzunehmen, da nicht nur die III. pl. ab- weicht, sondern auch die wirksame analogie des um- lauts a in e allen rom. mundarten mangelt; immer bleibt aber die zus. treffende richtung beider spra- chen merkwürdig. Sie greift nur im roman. weiter um sich und zeigt sich auch außerhalb der conjuga- tion, z. b. im span. fuente, bueno, ital. buono, cuore, altfranz. cuens (st. comte) franz bien etc. statt der lat. formen fons, bonus, cor, bene [unrichtig ist zum theil die beziehung dieses uo auf o (oben s. 112.) cor, corpus haben kurzes o, langes nur ovum, ital. uovo; auffallend nuoto fürs lat. nato]. Endlich streifen ge- wisse consonantwechsel zumahl der franz. conj. im sg. und pl. praes. an jene vocalunterschiede, z. b. mouds, mouds, moud, pl. moulons, moulez, moulent; bois, bois, bois, boit; buvons, buvez, boivent etc. wobei sich jedoch manches auf anderm wege gestaltet hat, dessen erörterung nicht hierher gehört.
Nachtrag.
3, 29. vgl. die angels. rune stan für st. -- 9, 6. über das verhältnis der halbvocale zu den spiranten s. den nachtr. zu s. 580. -- 9, 32. folglich kann kein umlaut auslauten, wohl aber in der letzten silbe stehn, welches immer den ausfall des umlautzeugenden vocals voraus- setzt. -- 12. anlaut, inlaut, auslaut brauche ich von vo- calen, wie von cons. -- 13, 41. peto ist nicht bidja (vgl. s. 1060.) -- 14. hier wird dem heutigen Nieder- sachsen mehr als billig ist zugetraut; er spricht auch gre- pen (rapuerunt) und gaten; vgl. die note s. 545. -- 16. sind zweisilbige auf zweisilbige mit bloßer rücksicht auf den auslaut nicht stumpfreimend? -- 21. seitdem hat Hofmann accentuierte bruchstücke Otfrieds sorgfältig her- ausgegeben. -- 22, 18. der hier und weiter verschiedent- lich (z. b. 40, 41.) angenommene satz von der tonlosig- keit langer silben und vocale scheint höchstbedenklich; mehr darüber im dritten buche bei den vocalen der bil- dungssilben. -- 29, 28. quathit ist unerweisliche hypo- these, vgl. s. 844. 1048. -- 29, 30. das beispiel ap ist
II. allgemeine vergleichung der conjugation.
tient; tenons, tenez, tiennent und ebenſo contenir, contiens, contenons. Über das provenzal. ſ. Raynou- ard p. 308. 310. Schwerlich iſt hierbei weder einfluß des hochd. auf das romaniſche, noch des rom. auf das hochd. anzunehmen, da nicht nur die III. pl. ab- weicht, ſondern auch die wirkſame analogie des um- lauts a in e allen rom. mundarten mangelt; immer bleibt aber die zuſ. treffende richtung beider ſpra- chen merkwürdig. Sie greift nur im roman. weiter um ſich und zeigt ſich auch außerhalb der conjuga- tion, z. b. im ſpan. fuente, bueno, ital. buono, cuore, altfranz. cuens (ſt. comte) franz bien etc. ſtatt der lat. formen fons, bonus, cor, bene [unrichtig iſt zum theil die beziehung dieſes uo auf ô (oben ſ. 112.) cor, corpus haben kurzes o, langes nur ôvum, ital. uovo; auffallend nuoto fürs lat. nato]. Endlich ſtreifen ge- wiſſe conſonantwechſel zumahl der franz. conj. im ſg. und pl. praeſ. an jene vocalunterſchiede, z. b. mouds, mouds, moud, pl. moulons, moulez, moulent; bois, bois, bois, boit; buvons, buvez, boivent etc. wobei ſich jedoch manches auf anderm wege geſtaltet hat, deſſen erörterung nicht hierher gehört.
Nachtrag.
3, 29. vgl. die angelſ. rune ſtân für ſt. — 9, 6. über das verhältnis der halbvocale zu den ſpiranten ſ. den nachtr. zu ſ. 580. — 9, 32. folglich kann kein umlaut auslauten, wohl aber in der letzten ſilbe ſtehn, welches immer den ausfall des umlautzeugenden vocals voraus- ſetzt. — 12. anlaut, inlaut, auslaut brauche ich von vo- calen, wie von conſ. — 13, 41. peto iſt nicht bidja (vgl. ſ. 1060.) — 14. hier wird dem heutigen Nieder- ſachſen mehr als billig iſt zugetraut; er ſpricht auch grê- pen (rapuerunt) und gâten; vgl. die note ſ. 545. — 16. ſind zweiſilbige auf zweiſilbige mit bloßer rückſicht auf den auslaut nicht ſtumpfreimend? — 21. ſeitdem hat Hofmann accentuierte bruchſtücke Otfrieds ſorgfältig her- ausgegeben. — 22, 18. der hier und weiter verſchiedent- lich (z. b. 40, 41.) angenommene ſatz von der tonloſig- keit langer ſilben und vocale ſcheint höchſtbedenklich; mehr darüber im dritten buche bei den vocalen der bil- dungsſilben. — 29, 28. quaþit iſt unerweiſliche hypo- theſe, vgl. ſ. 844. 1048. — 29, 30. das beiſpiel ap iſt
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II. allgemeine vergleichung der conjugation.
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contiens, contenons. Über das provenzal. ſ. Raynou-
ard p. 308. 310. Schwerlich iſt hierbei weder einfluß
des hochd. auf das romaniſche, noch des rom. auf
das hochd. anzunehmen, da nicht nur die III. pl. ab-
weicht, ſondern auch die wirkſame analogie des um-
lauts a in e allen rom. mundarten mangelt; immer
bleibt aber die zuſ. treffende richtung beider ſpra-
chen merkwürdig. Sie greift nur im roman. weiter
um ſich und zeigt ſich auch außerhalb der conjuga-
tion, z. b. im ſpan. fuente, bueno, ital. buono, cuore,
altfranz. cuens (ſt. comte) franz bien etc. ſtatt der lat.
formen fons, bonus, cor, bene [unrichtig iſt zum
theil die beziehung dieſes uo auf ô (oben ſ. 112.) cor,
corpus haben kurzes o, langes nur ôvum, ital. uovo;
auffallend nuoto fürs lat. nato]. Endlich ſtreifen ge-
wiſſe conſonantwechſel zumahl der franz. conj. im ſg.
und pl. praeſ. an jene vocalunterſchiede, z. b. mouds,
mouds, moud, pl. moulons, moulez, moulent; bois,
bois, bois, boit; buvons, buvez, boivent etc. wobei
ſich jedoch manches auf anderm wege geſtaltet hat,
deſſen erörterung nicht hierher gehört.
Nachtrag.
3, 29. vgl. die angelſ. rune ſtân für ſt. — 9, 6. über
das verhältnis der halbvocale zu den ſpiranten ſ. den
nachtr. zu ſ. 580. — 9, 32. folglich kann kein umlaut
auslauten, wohl aber in der letzten ſilbe ſtehn, welches
immer den ausfall des umlautzeugenden vocals voraus-
ſetzt. — 12. anlaut, inlaut, auslaut brauche ich von vo-
calen, wie von conſ. — 13, 41. peto iſt nicht bidja
(vgl. ſ. 1060.) — 14. hier wird dem heutigen Nieder-
ſachſen mehr als billig iſt zugetraut; er ſpricht auch grê-
pen (rapuerunt) und gâten; vgl. die note ſ. 545. — 16.
ſind zweiſilbige auf zweiſilbige mit bloßer rückſicht auf
den auslaut nicht ſtumpfreimend? — 21. ſeitdem hat
Hofmann accentuierte bruchſtücke Otfrieds ſorgfältig her-
ausgegeben. — 22, 18. der hier und weiter verſchiedent-
lich (z. b. 40, 41.) angenommene ſatz von der tonloſig-
keit langer ſilben und vocale ſcheint höchſtbedenklich;
mehr darüber im dritten buche bei den vocalen der bil-
dungsſilben. — 29, 28. quaþit iſt unerweiſliche hypo-
theſe, vgl. ſ. 844. 1048. — 29, 30. das beiſpiel ap iſt
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 1067. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/1093>, abgerufen am 25.11.2024.
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