Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grillparzer, Franz: Ein treuer Diener seines Herrn. Wien, 1830.

Bild:
<< vorherige Seite
Königin.
Eben.
(Zu den Räthen.)
Gut für heute!
Die Sitzung, edle Herr'n, ist aufgehoben!

(Die Räthe stehen auf, die Königin tritt zu ihrem Bruder.)
Bancbanus
(noch immer suchend).
Mein Schreiber hat's verschoben. Daß dich doch!
Königin.
Wie er mich lang'weilt nur, der alte Thor!
Glück auf, Ihr Herr'n! Wir sehen uns demnächst.

(Sie entläßt mit einer Kopfneigung die Räthe, diese gehen.)
Königin (zu Otto).
Ich merke festlich Treiben hier im Schloß.
Was schaff't man?
Bancbanus.
Seh't, da hab' ich's doch gefunden!
Kraft dieses Dokument's -- Wo sind die Räthe?
Königin.
Sie gingen, so geduldig nicht als ich,
Im Schloßhof wohl nach Eurer Schrift zu suchen.
Otto (lacht laut auf).

3
Königin.
Eben.
(Zu den Räthen.)
Gut für heute!
Die Sitzung, edle Herr’n, iſt aufgehoben!

(Die Räthe ſtehen auf, die Königin tritt zu ihrem Bruder.)
Bancbanus
(noch immer ſuchend).
Mein Schreiber hat’s verſchoben. Daß dich doch!
Königin.
Wie er mich lang’weilt nur, der alte Thor!
Glück auf, Ihr Herr’n! Wir ſehen uns demnächſt.

(Sie entläßt mit einer Kopfneigung die Räthe, dieſe gehen.)
Königin (zu Otto).
Ich merke feſtlich Treiben hier im Schloß.
Was ſchaff’t man?
Bancbanus.
Seh’t, da hab’ ich’s doch gefunden!
Kraft dieſes Dokument’s — Wo ſind die Räthe?
Königin.
Sie gingen, ſo geduldig nicht als ich,
Im Schloßhof wohl nach Eurer Schrift zu ſuchen.
Otto (lacht laut auf).

3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0041" n="33"/>
        <sp who="#KOENIGIN">
          <speaker><hi rendition="#g">Königin</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Eben.</p><lb/>
          <stage>(Zu den Räthen.)</stage><lb/>
          <p>Gut für heute!<lb/>
Die Sitzung, edle Herr&#x2019;n, i&#x017F;t aufgehoben!</p><lb/>
          <stage>(Die Räthe &#x017F;tehen auf, die Königin tritt zu ihrem Bruder.)</stage>
        </sp><lb/>
        <sp who="#BAN">
          <speaker> <hi rendition="#g">Bancbanus</hi> </speaker><lb/>
          <stage>(noch immer &#x017F;uchend).</stage><lb/>
          <p>Mein Schreiber hat&#x2019;s ver&#x017F;choben. Daß dich doch!</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#KOENIGIN">
          <speaker><hi rendition="#g">Königin</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Wie er mich lang&#x2019;weilt nur, der alte Thor!<lb/>
Glück auf, Ihr Herr&#x2019;n! Wir &#x017F;ehen uns demnäch&#x017F;t.</p><lb/>
          <stage>(Sie entläßt mit einer Kopfneigung die Räthe, die&#x017F;e gehen.)</stage>
        </sp><lb/>
        <sp who="#KOENIGIN">
          <speaker> <hi rendition="#g">Königin</hi> </speaker>
          <stage>(zu Otto).</stage><lb/>
          <p>Ich merke fe&#x017F;tlich Treiben hier im Schloß.<lb/>
Was &#x017F;chaff&#x2019;t man?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#BAN">
          <speaker><hi rendition="#g">Bancbanus</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Seh&#x2019;t, da hab&#x2019; ich&#x2019;s doch gefunden!<lb/>
Kraft die&#x017F;es Dokument&#x2019;s &#x2014; Wo &#x017F;ind die Räthe?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#KOENIGIN">
          <speaker><hi rendition="#g">Königin</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Sie gingen, &#x017F;o geduldig nicht als ich,<lb/>
Im Schloßhof wohl nach Eurer Schrift zu &#x017F;uchen.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#OTTO">
          <speaker> <hi rendition="#g">Otto</hi> </speaker>
          <stage>(lacht laut auf).</stage>
        </sp><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">3</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[33/0041] Königin. Eben. (Zu den Räthen.) Gut für heute! Die Sitzung, edle Herr’n, iſt aufgehoben! (Die Räthe ſtehen auf, die Königin tritt zu ihrem Bruder.) Bancbanus (noch immer ſuchend). Mein Schreiber hat’s verſchoben. Daß dich doch! Königin. Wie er mich lang’weilt nur, der alte Thor! Glück auf, Ihr Herr’n! Wir ſehen uns demnächſt. (Sie entläßt mit einer Kopfneigung die Räthe, dieſe gehen.) Königin (zu Otto). Ich merke feſtlich Treiben hier im Schloß. Was ſchaff’t man? Bancbanus. Seh’t, da hab’ ich’s doch gefunden! Kraft dieſes Dokument’s — Wo ſind die Räthe? Königin. Sie gingen, ſo geduldig nicht als ich, Im Schloßhof wohl nach Eurer Schrift zu ſuchen. Otto (lacht laut auf). 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grillparzer_diener_1830
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grillparzer_diener_1830/41
Zitationshilfe: Grillparzer, Franz: Ein treuer Diener seines Herrn. Wien, 1830, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grillparzer_diener_1830/41>, abgerufen am 23.11.2024.