Griesinger, Wilhelm: Die Pathologie und Therapie der psychischen Krankheiten, für Ärzte und Studierende. Stuttgart, 1845.auf psychische Erkrankung. geweckten und unterhaltenen Reizbarkeit des Gehirns, theils auchauf tieferen organischen Erkrankungen, theils auf consensueller Gehirn- reizung von den Genitalien aus (Onanie, Annäherung und Eintritt der Pubertät) zu beruhen. Nicht selten sind gleichzeitige choreaartige Erscheinungen; auch somnambüle Zustände bilden zuweilen Wechsel- und Uebergangsformen zu diesem Irresein der Kinder. Schon weit häufiger als im Kindesalter werden die Geisteskrank- *) S. Fuchs. l. c. p. 97. Quetelet. p. 443. ff. **) Z. B. Köstlin. l. c. p. 8. Ruer p. 9. und viele andere Statistiker. ***) Zeller, 2ter Bericht über die Wirksamkeit der Heilanstalt Winnenthal. Medic. Correspondenzblatt. 1840. p. 143. +) Journ. f. Psychiatrie. I. 1. p. 18.
auf psychische Erkrankung. geweckten und unterhaltenen Reizbarkeit des Gehirns, theils auchauf tieferen organischen Erkrankungen, theils auf consensueller Gehirn- reizung von den Genitalien aus (Onanie, Annäherung und Eintritt der Pubertät) zu beruhen. Nicht selten sind gleichzeitige choreaartige Erscheinungen; auch somnambüle Zustände bilden zuweilen Wechsel- und Uebergangsformen zu diesem Irresein der Kinder. Schon weit häufiger als im Kindesalter werden die Geisteskrank- *) S. Fuchs. l. c. p. 97. Quetelet. p. 443. ff. **) Z. B. Köstlin. l. c. p. 8. Ruer p. 9. und viele andere Statistiker. ***) Zeller, 2ter Bericht über die Wirksamkeit der Heilanstalt Winnenthal. Medic. Correspondenzblatt. 1840. p. 143. †) Journ. f. Psychiatrie. I. 1. p. 18.
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auf psychische Erkrankung.
geweckten und unterhaltenen Reizbarkeit des Gehirns, theils auch
auf tieferen organischen Erkrankungen, theils auf consensueller Gehirn-
reizung von den Genitalien aus (Onanie, Annäherung und Eintritt der
Pubertät) zu beruhen. Nicht selten sind gleichzeitige choreaartige
Erscheinungen; auch somnambüle Zustände bilden zuweilen Wechsel-
und Uebergangsformen zu diesem Irresein der Kinder.
Schon weit häufiger als im Kindesalter werden die Geisteskrank-
heiten vom 16ten bis 25ten Lebensjahr. Aber die ausserordentliche
Mehrzahl aller Fälle fällt in die Periode der höchsten Reife, in die
Zeit der leiblichen Fortpflanzung und der geistigen Productivität, der
Ehe und des eigentlichen bürgerlichen Lebens, zwischen 25 und 50
Jahre. Auch hier sind die vorliegenden Angaben nicht ganz genügend
zu einer präciseren Entscheidung der Frage, indem die grösseren
Berechnungen *) nach dem Lebensalter der in die Irrenanstalten
aufgenommenen Kranken angestellt wurden, mit dem das Alter
der wirklichen Erkrankung natürlich gar nicht übereinzustimmen
braucht, oder indem man nur zählte, wie viele Geisteskranke einzelner
Altersclassen überhaupt in einem Lande vorhanden sind. **) Wäre es
erlaubt, eine verhältnissmässig sehr kleine aber sehr sorgfältig behan-
delte Statistik zu Grunde zu legen ***) so würde das häufigste Alter
der Erkrankung zwischen 20 bis 30 Jahre, dann zunächst zwischen
30 bis 40, und schon in sehr verminderter Proportion zwischen 40 bis
50 fallen. Namentlich für das männliche Geschlecht gibt Zeller †)
den Zeitraum von 20 bis 30, für das weibliche den von 30 bis 40
als die Epochen der häufigsten Erkrankung an, und erklärt die Differenz
daraus, dass in der letzteren Periode für das weibliche Geschlecht
die welkende Blüthe und die mit ihr schwindenden Hoffnungen auf
Lebensglück an der grösseren Zahl der Erkrankungen Schuld sei.
Die weiter beobachtete Mehrheit der Erkrankung unter den Weibern
vom 40 bis 50ten Lebensjahre möchte mit den Vorgängen der In-
volution zusammenhängen; auch nach dem 50ten Jahre fällt noch
die Mehrzahl der Erkrankung auf Seite der Weiber. Im Allgemeinen
nimmt wohl die Disposition vom 50ten Jahre an ab; aber bis an die
letzten Grenzen der menschlichen Lebensdauer währt eine, gegen
das mittlere Alter nicht eben ausserordentlich verminderte Geneigtheit
*) S. Fuchs. l. c. p. 97. Quetelet. p. 443. ff.
**) Z. B. Köstlin. l. c. p. 8. Ruer p. 9. und viele andere Statistiker.
***) Zeller, 2ter Bericht über die Wirksamkeit der Heilanstalt Winnenthal.
Medic. Correspondenzblatt. 1840. p. 143.
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