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Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.

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Verliebte und galante Arien.
7.
Dis aber Lesbia geh ich mit Freuden ein
Wenn mich dein schöner Mund will seinen Bruder nennen
Vielleichte macht mich noch dein Liebes-Wesen brennen/
Und schafft/ daß mit der Zeit ich geh dein Wünschen ein.


Er liebet unglücklich.
Cantata.
ARIA.
Soll ich ein Ball
Des falschen Glückes seyn?
Der bald erhöht zur blauen Höhe steiget
Bald zu der Grufft der Höllen sich hin neiget.
O herbe Quaal!
Die Amor flösset ein.
Soll ich ein Ball
Des falschen Glückes seyn?
Jch muß verbannt
Von meiner schönen leben:
Da ander bey dem Wollust-Strand/
Jn reichen Freuden schweben:
Wenn ander in der Lust
Auf Zucker-Rosen gehn/
So muß ich in dem Wust
Der scharffen Dornen stehn.
ARIA.
Gedult mein Geist!
Laß nur den Himmel sorgen.
Nach langer Nacht geht auf
Der offt erwünschte Morgen;
Das Schiff beschliest den Lauff
Wenn sich der Haven weist.
Gedult mein Geist!
Laß nur den Himmel sorgen.
So
S 3
Verliebte und galante Arien.
7.
Dis aber Lesbia geh ich mit Freuden ein
Wenn mich dein ſchoͤner Mund will ſeinen Bruder nennen
Vielleichte macht mich noch dein Liebes-Weſen brennen/
Und ſchafft/ daß mit der Zeit ich geh dein Wuͤnſchen ein.


Er liebet ungluͤcklich.
Cantata.
ARIA.
Soll ich ein Ball
Des falſchen Gluͤckes ſeyn?
Der bald erhoͤht zur blauen Hoͤhe ſteiget
Bald zu der Grufft der Hoͤllen ſich hin neiget.
O herbe Quaal!
Die Amor floͤſſet ein.
Soll ich ein Ball
Des falſchen Gluͤckes ſeyn?
Jch muß verbannt
Von meiner ſchoͤnen leben:
Da ander bey dem Wolluſt-Strand/
Jn reichen Freuden ſchweben:
Wenn ander in der Luſt
Auf Zucker-Roſen gehn/
So muß ich in dem Wuſt
Der ſcharffen Dornen ſtehn.
ARIA.
Gedult mein Geiſt!
Laß nur den Himmel ſorgen.
Nach langer Nacht geht auf
Der offt erwuͤnſchte Morgen;
Das Schiff beſchlieſt den Lauff
Wenn ſich der Haven weiſt.
Gedult mein Geiſt!
Laß nur den Himmel ſorgen.
So
S 3
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[277/0295] Verliebte und galante Arien. 7. Dis aber Lesbia geh ich mit Freuden ein Wenn mich dein ſchoͤner Mund will ſeinen Bruder nennen Vielleichte macht mich noch dein Liebes-Weſen brennen/ Und ſchafft/ daß mit der Zeit ich geh dein Wuͤnſchen ein. Er liebet ungluͤcklich. Cantata. ARIA. Soll ich ein Ball Des falſchen Gluͤckes ſeyn? Der bald erhoͤht zur blauen Hoͤhe ſteiget Bald zu der Grufft der Hoͤllen ſich hin neiget. O herbe Quaal! Die Amor floͤſſet ein. Soll ich ein Ball Des falſchen Gluͤckes ſeyn? Jch muß verbannt Von meiner ſchoͤnen leben: Da ander bey dem Wolluſt-Strand/ Jn reichen Freuden ſchweben: Wenn ander in der Luſt Auf Zucker-Roſen gehn/ So muß ich in dem Wuſt Der ſcharffen Dornen ſtehn. ARIA. Gedult mein Geiſt! Laß nur den Himmel ſorgen. Nach langer Nacht geht auf Der offt erwuͤnſchte Morgen; Das Schiff beſchlieſt den Lauff Wenn ſich der Haven weiſt. Gedult mein Geiſt! Laß nur den Himmel ſorgen. So S 3

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Zitationshilfe: Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/295>, abgerufen am 23.11.2024.