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Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.

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Verliebte und galante Arien.
Ach dein Erhören ist ein Meynen/
Mir wird die Sonne nimmer scheinen.
Echo. Erscheinen.

3.
Wird des Glückes froher Morgen
Nach den Stürmen mir aufgehn?
Wird der Himmel vor mich sorgen?
Soll ich mich erfreuet sehn?
Ach Nein! ach Nein! ich bin verlassen
Jch kan sie nicht wieder umfassen.
Ech. Umfassen.
4.
Jch umfasse ihre Brüste!
Nein/ ach Nein! das kan nicht seyn
Denn zu kosten süsse Lüste
Geht mit Todten keiner ein;
Den Todt und Grab mag ich umfangen/
Die Syris werd ich nicht erlangen.
Echo. Erlangen.
5.
Nimmer und zu keinen Zeiten
Echo wird dein Reden wahr/
Da mich Augst und Noht bestreiten
Wird mir kein Befreyungs-Jahr;
Denn von den Banden/ von den Ketten
Wird nun/ sie todt/ mich keiner retten.
Echo. Erretten.


Als sie auf dem Meer schiffte.
1.
Wehet ihr Lüffte/ verdoppelt euch Winde/
Eilet und jaget
Bringet und traget
Syris die Schöne zur Stelle geschwinde.
2.
Spielet ihr Fluhten fein sanfft und gelinde/
Lasset die Wellen
Friedsahm sich stellen/
Stürme vergehet doch vor diesen Kinde.
3. Ste-

Verliebte und galante Arien.
Ach dein Erhoͤren iſt ein Meynen/
Mir wird die Sonne nimmer ſcheinen.
Echo. Erſcheinen.

3.
Wird des Gluͤckes froher Morgen
Nach den Stuͤrmen mir aufgehn?
Wird der Himmel vor mich ſorgen?
Soll ich mich erfreuet ſehn?
Ach Nein! ach Nein! ich bin verlaſſen
Jch kan ſie nicht wieder umfaſſen.
Ech. Umfaſſen.
4.
Jch umfaſſe ihre Bruͤſte!
Nein/ ach Nein! das kan nicht ſeyn
Denn zu koſten ſuͤſſe Luͤſte
Geht mit Todten keiner ein;
Den Todt und Grab mag ich umfangen/
Die Syris werd ich nicht erlangen.
Echo. Erlangen.
5.
Nimmer und zu keinen Zeiten
Echo wird dein Reden wahr/
Da mich Augſt und Noht beſtreiten
Wird mir kein Befreyungs-Jahr;
Denn von den Banden/ von den Ketten
Wird nun/ ſie todt/ mich keiner retten.
Echo. Erretten.


Als ſie auf dem Meer ſchiffte.
1.
Wehet ihr Luͤffte/ verdoppelt euch Winde/
Eilet und jaget
Bringet und traget
Syris die Schoͤne zur Stelle geſchwinde.
2.
Spielet ihr Fluhten fein ſanfft und gelinde/
Laſſet die Wellen
Friedſahm ſich ſtellen/
Stuͤrme vergehet doch vor dieſen Kinde.
3. Ste-
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[250/0268] Verliebte und galante Arien. Ach dein Erhoͤren iſt ein Meynen/ Mir wird die Sonne nimmer ſcheinen. Echo. Erſcheinen. 3. Wird des Gluͤckes froher Morgen Nach den Stuͤrmen mir aufgehn? Wird der Himmel vor mich ſorgen? Soll ich mich erfreuet ſehn? Ach Nein! ach Nein! ich bin verlaſſen Jch kan ſie nicht wieder umfaſſen. Ech. Umfaſſen. 4. Jch umfaſſe ihre Bruͤſte! Nein/ ach Nein! das kan nicht ſeyn Denn zu koſten ſuͤſſe Luͤſte Geht mit Todten keiner ein; Den Todt und Grab mag ich umfangen/ Die Syris werd ich nicht erlangen. Echo. Erlangen. 5. Nimmer und zu keinen Zeiten Echo wird dein Reden wahr/ Da mich Augſt und Noht beſtreiten Wird mir kein Befreyungs-Jahr; Denn von den Banden/ von den Ketten Wird nun/ ſie todt/ mich keiner retten. Echo. Erretten. Als ſie auf dem Meer ſchiffte. 1. Wehet ihr Luͤffte/ verdoppelt euch Winde/ Eilet und jaget Bringet und traget Syris die Schoͤne zur Stelle geſchwinde. 2. Spielet ihr Fluhten fein ſanfft und gelinde/ Laſſet die Wellen Friedſahm ſich ſtellen/ Stuͤrme vergehet doch vor dieſen Kinde. 3. Ste-

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Zitationshilfe: Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/268>, abgerufen am 23.11.2024.