Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.Verliebte und galante Arien. 2. Das schwartze krause HaarMit den Augen ist verschwistert/ Deren Pech die Nacht verdüstert/ Wenn sie befloret war. So wie der Blitz/ den schwartz Gewölcke heget/ So auch dein Strahl die Hertzen niederschläget. 3. Die angenehme NachtMacht die braunen Wolcken siehen/ Dran die Sternen sich erhöhen Mit ungemeiner Pracht/ Daß sie den Geist durch ihre Zier entzücket/ Wenn er die Lufft so angenehm erblicket. 4. So auch galantes Kind/Du ihr gleichende Statire, Die ich stets im Hertzen führe/ Entzückend machst entzündt. Die braune Nacht/ die/ Schönste/ dich bekrönet/ Das helle Licht der weissen Damen höhnet. 5. Ein weisses Kind ersehnMacht nicht gleich die Hertzen brennen/ Aber schwartzen Strahlen können Nicht leicht wir widerstehn. Des Tages-Schein den weissen Damen gleichet/ Der vor der Nacht der braunen Schönen weichet. 6. Die schönen Augen sindBey dir gleich dem größten Wunder/ Jhr Schwärtze ist der Zunder/ Der Hertz und Seel entzündt: Sie sind die Nacht/ und leuchten doch wie Sonnen/ Weil AEthnens-Blitz in ihren Kohl zerronnen. 7. Der schwartze Marmor-SteinWird mit grosser Müh gebrochen; Gold
Verliebte und galante Arien. 2. Das ſchwartze krauſe HaarMit den Augen iſt verſchwiſtert/ Deren Pech die Nacht verduͤſtert/ Wenn ſie befloret war. So wie der Blitz/ den ſchwartz Gewoͤlcke heget/ So auch dein Strahl die Hertzen niederſchlaͤget. 3. Die angenehme NachtMacht die braunen Wolcken ſiehen/ Dran die Sternen ſich erhoͤhen Mit ungemeiner Pracht/ Daß ſie den Geiſt durch ihre Zier entzuͤcket/ Wenn er die Lufft ſo angenehm erblicket. 4. So auch galantes Kind/Du ihr gleichende Statire, Die ich ſtets im Hertzen fuͤhre/ Entzuͤckend machſt entzuͤndt. Die braune Nacht/ die/ Schoͤnſte/ dich bekroͤnet/ Das helle Licht der weiſſen Damen hoͤhnet. 5. Ein weiſſes Kind erſehnMacht nicht gleich die Hertzen brennen/ Aber ſchwartzen Strahlen koͤnnen Nicht leicht wir widerſtehn. Des Tages-Schein den weiſſen Damen gleichet/ Der vor der Nacht der braunen Schoͤnen weichet. 6. Die ſchoͤnen Augen ſindBey dir gleich dem groͤßten Wunder/ Jhr Schwaͤrtze iſt der Zunder/ Der Hertz und Seel entzuͤndt: Sie ſind die Nacht/ und leuchten doch wie Sonnen/ Weil Æthnens-Blitz in ihren Kohl zerronnen. 7. Der ſchwartze Marmor-SteinWird mit groſſer Muͤh gebrochen; Gold
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Verliebte und galante Arien.
2.
Das ſchwartze krauſe Haar
Mit den Augen iſt verſchwiſtert/
Deren Pech die Nacht verduͤſtert/
Wenn ſie befloret war.
So wie der Blitz/ den ſchwartz Gewoͤlcke heget/
So auch dein Strahl die Hertzen niederſchlaͤget.
3.
Die angenehme Nacht
Macht die braunen Wolcken ſiehen/
Dran die Sternen ſich erhoͤhen
Mit ungemeiner Pracht/
Daß ſie den Geiſt durch ihre Zier entzuͤcket/
Wenn er die Lufft ſo angenehm erblicket.
4.
So auch galantes Kind/
Du ihr gleichende Statire,
Die ich ſtets im Hertzen fuͤhre/
Entzuͤckend machſt entzuͤndt.
Die braune Nacht/ die/ Schoͤnſte/ dich bekroͤnet/
Das helle Licht der weiſſen Damen hoͤhnet.
5.
Ein weiſſes Kind erſehn
Macht nicht gleich die Hertzen brennen/
Aber ſchwartzen Strahlen koͤnnen
Nicht leicht wir widerſtehn.
Des Tages-Schein den weiſſen Damen gleichet/
Der vor der Nacht der braunen Schoͤnen weichet.
6.
Die ſchoͤnen Augen ſind
Bey dir gleich dem groͤßten Wunder/
Jhr Schwaͤrtze iſt der Zunder/
Der Hertz und Seel entzuͤndt:
Sie ſind die Nacht/ und leuchten doch wie Sonnen/
Weil Æthnens-Blitz in ihren Kohl zerronnen.
7.
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Wird mit groſſer Muͤh gebrochen;
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Zitationshilfe: | Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/236>, abgerufen am 22.07.2024. |