Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.

Bild:
<< vorherige Seite
Verliebte und galante Gedichte.
Auf deiner Liljen Bühne
Der zarten Brüste ruhn.
Es machet mir die Lust
Auf deiner Schwaanen-Brust/
Ein sanfftes Rosen-Bette/
Die Ballen prangen nette/
Und machen ihre Freude kund
Wenn mein erhitzter Mund
Den schönen Ort beküßt.
Sie springen in die Höhe
Wie ein erfreutes Rehe
Das aus dem Netz entgangen ist.
Auf diesen Liljen-Auen
Sieht man nur Ambra thauen/
Der meiner Seelen schmeckt
Als wie ein köstliches Confect.
Jch bin im Paradies/
Und kan mein güldnes Vließ
Jn deinen Edens-Gründen
Mein liebster Engel finden.
Nichts ist die Garten-Pracht
Die Hispalis und auch Hesperien gemacht/
Vor dieser Brust
Vergehet deren Lust.
Es zeiget zwar nur Schnee
Die Alabaster Höh/
Doch prächtige Jesminen
Mit Liljen untermischt hier bey Narcissen grünen.
Die schöne Wüsteney
Und das galante Zwey
Der allerschönsten Brüste
Hegt rechte Himmels-Lüste.
Das Eyß-beseelte Werck
Und der beschneete Berg/
Hat unschätzbahre Schätze/
Sie sind der Wollust Lager-Plätze.
Es weicht das Marmor-Meer von deiner Brüste Ballen/
Sie sind bekrönet mit Corallen.
Cleo-
Verliebte und galante Gedichte.
Auf deiner Liljen Buͤhne
Der zarten Bruͤſte ruhn.
Es machet mir die Luſt
Auf deiner Schwaanen-Bruſt/
Ein ſanfftes Roſen-Bette/
Die Ballen prangen nette/
Und machen ihre Freude kund
Wenn mein erhitzter Mund
Den ſchoͤnen Ort bekuͤßt.
Sie ſpringen in die Hoͤhe
Wie ein erfreutes Rehe
Das aus dem Netz entgangen iſt.
Auf dieſen Liljen-Auen
Sieht man nur Ambra thauen/
Der meiner Seelen ſchmeckt
Als wie ein koͤſtliches Confect.
Jch bin im Paradies/
Und kan mein guͤldnes Vließ
Jn deinen Edens-Gruͤnden
Mein liebſter Engel finden.
Nichts iſt die Garten-Pracht
Die Hiſpalis und auch Heſperien gemacht/
Vor dieſer Bruſt
Vergehet deren Luſt.
Es zeiget zwar nur Schnee
Die Alabaſter Hoͤh/
Doch praͤchtige Jesminen
Mit Liljen untermiſcht hier bey Narciſſen gruͤnen.
Die ſchoͤne Wuͤſteney
Und das galante Zwey
Der allerſchoͤnſten Bruͤſte
Hegt rechte Himmels-Luͤſte.
Das Eyß-beſeelte Werck
Und der beſchneete Berg/
Hat unſchaͤtzbahre Schaͤtze/
Sie ſind der Wolluſt Lager-Plaͤtze.
Es weicht das Marmor-Meer von deiner Bruͤſte Ballen/
Sie ſind bekroͤnet mit Corallen.
Cleo-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0116" n="98"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Verliebte und <hi rendition="#aq">galante</hi> Gedichte.</hi> </fw><lb/>
            <l>Auf deiner Liljen Bu&#x0364;hne</l><lb/>
            <l>Der zarten Bru&#x0364;&#x017F;te ruhn.</l><lb/>
            <l>Es machet mir die Lu&#x017F;t</l><lb/>
            <l>Auf deiner Schwaanen-Bru&#x017F;t/</l><lb/>
            <l>Ein &#x017F;anfftes Ro&#x017F;en-Bette/</l><lb/>
            <l>Die Ballen prangen nette/</l><lb/>
            <l>Und machen ihre Freude kund</l><lb/>
            <l>Wenn mein erhitzter Mund</l><lb/>
            <l>Den &#x017F;cho&#x0364;nen Ort beku&#x0364;ßt.</l><lb/>
            <l>Sie &#x017F;pringen in die Ho&#x0364;he</l><lb/>
            <l>Wie ein erfreutes Rehe</l><lb/>
            <l>Das aus dem Netz entgangen i&#x017F;t.</l><lb/>
            <l>Auf die&#x017F;en Liljen-Auen</l><lb/>
            <l>Sieht man nur <hi rendition="#aq">Ambra</hi> thauen/</l><lb/>
            <l>Der meiner Seelen &#x017F;chmeckt</l><lb/>
            <l>Als wie ein ko&#x0364;&#x017F;tliches <hi rendition="#aq">Confect.</hi></l><lb/>
            <l>Jch bin im Paradies/</l><lb/>
            <l>Und kan mein gu&#x0364;ldnes Vließ</l><lb/>
            <l>Jn deinen <hi rendition="#aq">Edens-</hi>Gru&#x0364;nden</l><lb/>
            <l>Mein lieb&#x017F;ter Engel finden.</l><lb/>
            <l>Nichts i&#x017F;t die Garten-Pracht</l><lb/>
            <l>Die <hi rendition="#aq">Hi&#x017F;palis</hi> und auch <hi rendition="#aq">He&#x017F;perien</hi> gemacht/</l><lb/>
            <l>Vor die&#x017F;er Bru&#x017F;t</l><lb/>
            <l>Vergehet deren Lu&#x017F;t.</l><lb/>
            <l>Es zeiget zwar nur Schnee</l><lb/>
            <l>Die Alaba&#x017F;ter Ho&#x0364;h/</l><lb/>
            <l>Doch pra&#x0364;chtige <hi rendition="#aq">Jesminen</hi></l><lb/>
            <l>Mit Liljen untermi&#x017F;cht hier bey <hi rendition="#aq">Narci&#x017F;&#x017F;en</hi> gru&#x0364;nen.</l><lb/>
            <l>Die &#x017F;cho&#x0364;ne Wu&#x0364;&#x017F;teney</l><lb/>
            <l>Und das <hi rendition="#aq">galante</hi> Zwey</l><lb/>
            <l>Der aller&#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;ten Bru&#x0364;&#x017F;te</l><lb/>
            <l>Hegt rechte Himmels-Lu&#x0364;&#x017F;te.</l><lb/>
            <l>Das Eyß-be&#x017F;eelte Werck</l><lb/>
            <l>Und der be&#x017F;chneete Berg/</l><lb/>
            <l>Hat un&#x017F;cha&#x0364;tzbahre Scha&#x0364;tze/</l><lb/>
            <l>Sie &#x017F;ind der Wollu&#x017F;t Lager-Pla&#x0364;tze.</l><lb/>
            <l>Es weicht das <hi rendition="#aq">Marmor-</hi>Meer von deiner Bru&#x0364;&#x017F;te Ballen/</l><lb/>
            <l>Sie &#x017F;ind bekro&#x0364;net mit Corallen.</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Cleo-</hi> </fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[98/0116] Verliebte und galante Gedichte. Auf deiner Liljen Buͤhne Der zarten Bruͤſte ruhn. Es machet mir die Luſt Auf deiner Schwaanen-Bruſt/ Ein ſanfftes Roſen-Bette/ Die Ballen prangen nette/ Und machen ihre Freude kund Wenn mein erhitzter Mund Den ſchoͤnen Ort bekuͤßt. Sie ſpringen in die Hoͤhe Wie ein erfreutes Rehe Das aus dem Netz entgangen iſt. Auf dieſen Liljen-Auen Sieht man nur Ambra thauen/ Der meiner Seelen ſchmeckt Als wie ein koͤſtliches Confect. Jch bin im Paradies/ Und kan mein guͤldnes Vließ Jn deinen Edens-Gruͤnden Mein liebſter Engel finden. Nichts iſt die Garten-Pracht Die Hiſpalis und auch Heſperien gemacht/ Vor dieſer Bruſt Vergehet deren Luſt. Es zeiget zwar nur Schnee Die Alabaſter Hoͤh/ Doch praͤchtige Jesminen Mit Liljen untermiſcht hier bey Narciſſen gruͤnen. Die ſchoͤne Wuͤſteney Und das galante Zwey Der allerſchoͤnſten Bruͤſte Hegt rechte Himmels-Luͤſte. Das Eyß-beſeelte Werck Und der beſchneete Berg/ Hat unſchaͤtzbahre Schaͤtze/ Sie ſind der Wolluſt Lager-Plaͤtze. Es weicht das Marmor-Meer von deiner Bruͤſte Ballen/ Sie ſind bekroͤnet mit Corallen. Cleo-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/116
Zitationshilfe: Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/116>, abgerufen am 22.11.2024.