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Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Viertes Vierteljahr.

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Siegfrieds Tod

"Ja, sollen wir denn vor Durst sterben." sagte Siegfried. "Ich denke, wir
hätten alle einen guten Trunk verdient."

"Wenn der Durst gut ist," sagte Hagen, "so tut es wohl auch Wasser.
Es ist nicht weit von hier eine Quelle, die hat ein gutes Wasser."

"Ein gutes Wasser." sagte Siegfried, "war mir zu allen Zeiten lieber als
Wein. Also zeigt mir die Quelle."

"Sie ist nicht fern." sagte Hagen, "aber da ihr heute so voll Übermut
seid, so lasst uns noch eins von euren Stückchen sehen. Man sagt, daß ihr zu
laufen versteht, wie ein Hirsch, Das laßt uns sehen. Laßt uns einen Wettlauf
nach der Quelle machen. Denn auch ich bin gut zu Fuß und möchte es wohl
mit euch wagen. Und ich denke, der König ist auch keiner, dessen Laufen man
verachten darf."

Der Vorschlag gefiel Siegfried gut, aber er lachte und sagte: "Damit ihr
doch einige Aussicht behaltet, Sieger zu werden, so will ich in allen Waffen
laufen, mit Schild und Speer und Schwert und Köcher und Bogen. Ihr aber
mögt alles ablegen, und es euch so leicht machen, wie es euch gefällt. Und wenn
ich unterliege, so will ich mich vor König Günther in das Gras legen, und er
soll mir den Fuß auf den Nacken setzen." Das Wort hielt Günther für eine gute
Vorbedeutung.

Dann begannen sie den Wettlauf, wie Siegfried gesagt hatte. Siegfried
lief in den Waffen und der König und Hagen nur in ihren langen Hemden.
Aber dennoch mochten sie ihn nicht erkaufen. Er lief ohne Mühe weit vor ihnen
dahin, erreichte den Brunnen und schrie laut vor Freude. Die Waffen warf er
von sich und schleuderte sie in das Gras, hierhin und dorthin. Den Speer
lehnte er an einen Baum. Aber er trank nicht und bedachte, daß es den König
freuen würde, wenn er ihm Ehre arene und ihn zuerst trinken lasse.

Als Günther kam, legte er sich über die Quelle und trank. Dann beugte
sich auch Siegfried und fand die Quelle gut und trank lange. Aber als er sich
beugte, warf Hagen in Eile alle Waffen Siegfrieds auf die Seite und ergriff den
Spieß, der an dem Baum lehnte, suchte auf der gebeugten Schulter des Knienden
das heimliche Zeichen mit den Augen und stieß, indessen Günther sich abwandte,
den Speer mit aller Kraft dem Helden zwischen die Schultern, daß sogleich das
Blut, stärker als der Quell, aus der Wunde.schoß. Dann entfloh Hagen und
erträumte so schnell ihn seine Beine trugen.

Siegfried, der Todwunde, schrie auf'vor Zorn, daß es über das ganze
Gebirge hallte, sprang empor und griff nach seinem Schwert und fand es nicht,
nur der Schild lag da, den ergriff er und erreichte Hagen in zwei, drei gewaltigen
Sätzen, und schlug den Schild noch mit solcher Gewalt auf den Fliehenden, daß
er ihn zu Boden schlug. Aber dann taumelte er selber und fiel seitwärts, ver¬
krampfte die Hände in das Erdreich und in die Blumen. Die Erde dröhnte, als
er fiel. Und sein Blut färbte da alles.

"Ihr Hunde," sagte der Sterbende, "o ihr Hunde! Ist das eure Treue,
und sind das eure Eide. Und wofür ward mir dieser Lohn? Wer wird künftig
noch eure Namen ohne Entsetzen nennen können?"

Indessen kamen auch die anderen, die Siegfrieds Schrei gehört hatten,
herbei und entsetzten sich über das, was sie sahen. Und einige weinten und be¬
gannen zu klagen, daß ein solcher Held so kläglich sterben solle. Auch Günther
stand da, und wahrhaftig, er weinte.

"Laß das," sagte Siegfried, "und Schande die Tränen nicht."

"Das meine ich auch." sagte Hagen, "und ich wüßte nicht, was uns reuen
,ville. Es war lange an der Zeit, daß wir von diesem da befreit wurden."
Das hielten alle für eine entsetzliche Rede.

"Jetzt hast du Mut." sagte Siegfried, "jetzt hast du es leicht, dich zu
rühmen. . . . O Krimhild!" rief er, "daß ich dich unter solchen Menschen ver-


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Siegfrieds Tod

„Ja, sollen wir denn vor Durst sterben." sagte Siegfried. „Ich denke, wir
hätten alle einen guten Trunk verdient."

„Wenn der Durst gut ist," sagte Hagen, „so tut es wohl auch Wasser.
Es ist nicht weit von hier eine Quelle, die hat ein gutes Wasser."

„Ein gutes Wasser." sagte Siegfried, „war mir zu allen Zeiten lieber als
Wein. Also zeigt mir die Quelle."

„Sie ist nicht fern." sagte Hagen, „aber da ihr heute so voll Übermut
seid, so lasst uns noch eins von euren Stückchen sehen. Man sagt, daß ihr zu
laufen versteht, wie ein Hirsch, Das laßt uns sehen. Laßt uns einen Wettlauf
nach der Quelle machen. Denn auch ich bin gut zu Fuß und möchte es wohl
mit euch wagen. Und ich denke, der König ist auch keiner, dessen Laufen man
verachten darf."

Der Vorschlag gefiel Siegfried gut, aber er lachte und sagte: „Damit ihr
doch einige Aussicht behaltet, Sieger zu werden, so will ich in allen Waffen
laufen, mit Schild und Speer und Schwert und Köcher und Bogen. Ihr aber
mögt alles ablegen, und es euch so leicht machen, wie es euch gefällt. Und wenn
ich unterliege, so will ich mich vor König Günther in das Gras legen, und er
soll mir den Fuß auf den Nacken setzen." Das Wort hielt Günther für eine gute
Vorbedeutung.

Dann begannen sie den Wettlauf, wie Siegfried gesagt hatte. Siegfried
lief in den Waffen und der König und Hagen nur in ihren langen Hemden.
Aber dennoch mochten sie ihn nicht erkaufen. Er lief ohne Mühe weit vor ihnen
dahin, erreichte den Brunnen und schrie laut vor Freude. Die Waffen warf er
von sich und schleuderte sie in das Gras, hierhin und dorthin. Den Speer
lehnte er an einen Baum. Aber er trank nicht und bedachte, daß es den König
freuen würde, wenn er ihm Ehre arene und ihn zuerst trinken lasse.

Als Günther kam, legte er sich über die Quelle und trank. Dann beugte
sich auch Siegfried und fand die Quelle gut und trank lange. Aber als er sich
beugte, warf Hagen in Eile alle Waffen Siegfrieds auf die Seite und ergriff den
Spieß, der an dem Baum lehnte, suchte auf der gebeugten Schulter des Knienden
das heimliche Zeichen mit den Augen und stieß, indessen Günther sich abwandte,
den Speer mit aller Kraft dem Helden zwischen die Schultern, daß sogleich das
Blut, stärker als der Quell, aus der Wunde.schoß. Dann entfloh Hagen und
erträumte so schnell ihn seine Beine trugen.

Siegfried, der Todwunde, schrie auf'vor Zorn, daß es über das ganze
Gebirge hallte, sprang empor und griff nach seinem Schwert und fand es nicht,
nur der Schild lag da, den ergriff er und erreichte Hagen in zwei, drei gewaltigen
Sätzen, und schlug den Schild noch mit solcher Gewalt auf den Fliehenden, daß
er ihn zu Boden schlug. Aber dann taumelte er selber und fiel seitwärts, ver¬
krampfte die Hände in das Erdreich und in die Blumen. Die Erde dröhnte, als
er fiel. Und sein Blut färbte da alles.

„Ihr Hunde," sagte der Sterbende, „o ihr Hunde! Ist das eure Treue,
und sind das eure Eide. Und wofür ward mir dieser Lohn? Wer wird künftig
noch eure Namen ohne Entsetzen nennen können?"

Indessen kamen auch die anderen, die Siegfrieds Schrei gehört hatten,
herbei und entsetzten sich über das, was sie sahen. Und einige weinten und be¬
gannen zu klagen, daß ein solcher Held so kläglich sterben solle. Auch Günther
stand da, und wahrhaftig, er weinte.

„Laß das," sagte Siegfried, „und Schande die Tränen nicht."

„Das meine ich auch." sagte Hagen, „und ich wüßte nicht, was uns reuen
,ville. Es war lange an der Zeit, daß wir von diesem da befreit wurden."
Das hielten alle für eine entsetzliche Rede.

„Jetzt hast du Mut." sagte Siegfried, „jetzt hast du es leicht, dich zu
rühmen. . . . O Krimhild!" rief er, „daß ich dich unter solchen Menschen ver-


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[0387] Siegfrieds Tod „Ja, sollen wir denn vor Durst sterben." sagte Siegfried. „Ich denke, wir hätten alle einen guten Trunk verdient." „Wenn der Durst gut ist," sagte Hagen, „so tut es wohl auch Wasser. Es ist nicht weit von hier eine Quelle, die hat ein gutes Wasser." „Ein gutes Wasser." sagte Siegfried, „war mir zu allen Zeiten lieber als Wein. Also zeigt mir die Quelle." „Sie ist nicht fern." sagte Hagen, „aber da ihr heute so voll Übermut seid, so lasst uns noch eins von euren Stückchen sehen. Man sagt, daß ihr zu laufen versteht, wie ein Hirsch, Das laßt uns sehen. Laßt uns einen Wettlauf nach der Quelle machen. Denn auch ich bin gut zu Fuß und möchte es wohl mit euch wagen. Und ich denke, der König ist auch keiner, dessen Laufen man verachten darf." Der Vorschlag gefiel Siegfried gut, aber er lachte und sagte: „Damit ihr doch einige Aussicht behaltet, Sieger zu werden, so will ich in allen Waffen laufen, mit Schild und Speer und Schwert und Köcher und Bogen. Ihr aber mögt alles ablegen, und es euch so leicht machen, wie es euch gefällt. Und wenn ich unterliege, so will ich mich vor König Günther in das Gras legen, und er soll mir den Fuß auf den Nacken setzen." Das Wort hielt Günther für eine gute Vorbedeutung. Dann begannen sie den Wettlauf, wie Siegfried gesagt hatte. Siegfried lief in den Waffen und der König und Hagen nur in ihren langen Hemden. Aber dennoch mochten sie ihn nicht erkaufen. Er lief ohne Mühe weit vor ihnen dahin, erreichte den Brunnen und schrie laut vor Freude. Die Waffen warf er von sich und schleuderte sie in das Gras, hierhin und dorthin. Den Speer lehnte er an einen Baum. Aber er trank nicht und bedachte, daß es den König freuen würde, wenn er ihm Ehre arene und ihn zuerst trinken lasse. Als Günther kam, legte er sich über die Quelle und trank. Dann beugte sich auch Siegfried und fand die Quelle gut und trank lange. Aber als er sich beugte, warf Hagen in Eile alle Waffen Siegfrieds auf die Seite und ergriff den Spieß, der an dem Baum lehnte, suchte auf der gebeugten Schulter des Knienden das heimliche Zeichen mit den Augen und stieß, indessen Günther sich abwandte, den Speer mit aller Kraft dem Helden zwischen die Schultern, daß sogleich das Blut, stärker als der Quell, aus der Wunde.schoß. Dann entfloh Hagen und erträumte so schnell ihn seine Beine trugen. Siegfried, der Todwunde, schrie auf'vor Zorn, daß es über das ganze Gebirge hallte, sprang empor und griff nach seinem Schwert und fand es nicht, nur der Schild lag da, den ergriff er und erreichte Hagen in zwei, drei gewaltigen Sätzen, und schlug den Schild noch mit solcher Gewalt auf den Fliehenden, daß er ihn zu Boden schlug. Aber dann taumelte er selber und fiel seitwärts, ver¬ krampfte die Hände in das Erdreich und in die Blumen. Die Erde dröhnte, als er fiel. Und sein Blut färbte da alles. „Ihr Hunde," sagte der Sterbende, „o ihr Hunde! Ist das eure Treue, und sind das eure Eide. Und wofür ward mir dieser Lohn? Wer wird künftig noch eure Namen ohne Entsetzen nennen können?" Indessen kamen auch die anderen, die Siegfrieds Schrei gehört hatten, herbei und entsetzten sich über das, was sie sahen. Und einige weinten und be¬ gannen zu klagen, daß ein solcher Held so kläglich sterben solle. Auch Günther stand da, und wahrhaftig, er weinte. „Laß das," sagte Siegfried, „und Schande die Tränen nicht." „Das meine ich auch." sagte Hagen, „und ich wüßte nicht, was uns reuen ,ville. Es war lange an der Zeit, daß wir von diesem da befreit wurden." Das hielten alle für eine entsetzliche Rede. „Jetzt hast du Mut." sagte Siegfried, „jetzt hast du es leicht, dich zu rühmen. . . . O Krimhild!" rief er, „daß ich dich unter solchen Menschen ver- 24*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_339548/387>, abgerufen am 20.10.2024.