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Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Drittes Vierteljahr.

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von Lorbeer wund l
Von Lorbeer wund!
[Beginn Spaltensatz] Uns ist ein Wort erklungen
In dieser Zeiten tiefer Nacht;
Das Wort sei nachgesungen
Bis neu der Tag erwacht.
Umloht von Ruhmesflammen
Blieb Deutschland, was ihm auch geraubt:
Sein Heer, es brach zusammen,
Von Lorbeer wund das Haupt. Wie leuchtet durch die Zeiten
Der deutschen Krieger hoher Ruhm:
O Fehrbellin und Leuthenl
O Waterloo und China!
Und du bist aufgestiegen,
Daß alles Nebelgrau zerrann,
Im Sternenglanz von Siegen,
O Sonne von SedanI Schon klingt wie Sang der Sage
Das Hohe Lied vom großen Krieg --
Krieg mehr denn tausend Tage,
Und jeder Tag ein Sieg.
Wie da den deutschen Heeren
Der Lorbeer sich zum Kranze wand!
Wie standest du in Ehren,
Mein starkes Vaterland I [Spaltenumbruch] Kein Ort in Frankreichs Fluren,
Der dir kein frisches Ruhmesblatt I --
Hell tönt es von Masuren,
Von Tannenberg, der Stadt,
Da hielt von Tal zu Firne
Den Odem an das Erdenrund;
Da drückte dir die Stirne
Die Last des Lorbeers wund. Und o wie dir erblühten
Die großen Führer ohne Zahl:
Derfflinger, Seydlitz, Ziethen,
Blücher, der Greis von Stahl.
Moltke, der hochgestalte,
Und jene beiden, enggesellt:
Held Hindenburg, der alte,
Und Ludendorff, der Held. Du Volk von stolzen Necken,
Du reichen Friedens trotziger Schilds
Du, neidischem Haß ein Schrecken,
Du, edler Mannheit Bild --
Wann ward von solchen Taten.
Wie du getan, der Erde kund? --
Und wurdest feig verraten,
Das Haupt von Lorbeer wund. [Ende Spaltensatz] Doch wirst du nicht vergehen
In dieser Tage Höllenbrand,
Nein, herrlich auferstehen,
Mein starkes Vaterland.
Dann wirst du wieder ragen
Hoch über Berg und Tal und Grund
Und deine Krone tragen,
O Haupt, von Lorbeer wundl

Paul Ivarncke


von Lorbeer wund l
Von Lorbeer wund!
[Beginn Spaltensatz] Uns ist ein Wort erklungen
In dieser Zeiten tiefer Nacht;
Das Wort sei nachgesungen
Bis neu der Tag erwacht.
Umloht von Ruhmesflammen
Blieb Deutschland, was ihm auch geraubt:
Sein Heer, es brach zusammen,
Von Lorbeer wund das Haupt. Wie leuchtet durch die Zeiten
Der deutschen Krieger hoher Ruhm:
O Fehrbellin und Leuthenl
O Waterloo und China!
Und du bist aufgestiegen,
Daß alles Nebelgrau zerrann,
Im Sternenglanz von Siegen,
O Sonne von SedanI Schon klingt wie Sang der Sage
Das Hohe Lied vom großen Krieg —
Krieg mehr denn tausend Tage,
Und jeder Tag ein Sieg.
Wie da den deutschen Heeren
Der Lorbeer sich zum Kranze wand!
Wie standest du in Ehren,
Mein starkes Vaterland I [Spaltenumbruch] Kein Ort in Frankreichs Fluren,
Der dir kein frisches Ruhmesblatt I —
Hell tönt es von Masuren,
Von Tannenberg, der Stadt,
Da hielt von Tal zu Firne
Den Odem an das Erdenrund;
Da drückte dir die Stirne
Die Last des Lorbeers wund. Und o wie dir erblühten
Die großen Führer ohne Zahl:
Derfflinger, Seydlitz, Ziethen,
Blücher, der Greis von Stahl.
Moltke, der hochgestalte,
Und jene beiden, enggesellt:
Held Hindenburg, der alte,
Und Ludendorff, der Held. Du Volk von stolzen Necken,
Du reichen Friedens trotziger Schilds
Du, neidischem Haß ein Schrecken,
Du, edler Mannheit Bild —
Wann ward von solchen Taten.
Wie du getan, der Erde kund? —
Und wurdest feig verraten,
Das Haupt von Lorbeer wund. [Ende Spaltensatz] Doch wirst du nicht vergehen
In dieser Tage Höllenbrand,
Nein, herrlich auferstehen,
Mein starkes Vaterland.
Dann wirst du wieder ragen
Hoch über Berg und Tal und Grund
Und deine Krone tragen,
O Haupt, von Lorbeer wundl

Paul Ivarncke


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[0082] von Lorbeer wund l Von Lorbeer wund! Uns ist ein Wort erklungen In dieser Zeiten tiefer Nacht; Das Wort sei nachgesungen Bis neu der Tag erwacht. Umloht von Ruhmesflammen Blieb Deutschland, was ihm auch geraubt: Sein Heer, es brach zusammen, Von Lorbeer wund das Haupt. Wie leuchtet durch die Zeiten Der deutschen Krieger hoher Ruhm: O Fehrbellin und Leuthenl O Waterloo und China! Und du bist aufgestiegen, Daß alles Nebelgrau zerrann, Im Sternenglanz von Siegen, O Sonne von SedanI Schon klingt wie Sang der Sage Das Hohe Lied vom großen Krieg — Krieg mehr denn tausend Tage, Und jeder Tag ein Sieg. Wie da den deutschen Heeren Der Lorbeer sich zum Kranze wand! Wie standest du in Ehren, Mein starkes Vaterland I Kein Ort in Frankreichs Fluren, Der dir kein frisches Ruhmesblatt I — Hell tönt es von Masuren, Von Tannenberg, der Stadt, Da hielt von Tal zu Firne Den Odem an das Erdenrund; Da drückte dir die Stirne Die Last des Lorbeers wund. Und o wie dir erblühten Die großen Führer ohne Zahl: Derfflinger, Seydlitz, Ziethen, Blücher, der Greis von Stahl. Moltke, der hochgestalte, Und jene beiden, enggesellt: Held Hindenburg, der alte, Und Ludendorff, der Held. Du Volk von stolzen Necken, Du reichen Friedens trotziger Schilds Du, neidischem Haß ein Schrecken, Du, edler Mannheit Bild — Wann ward von solchen Taten. Wie du getan, der Erde kund? — Und wurdest feig verraten, Das Haupt von Lorbeer wund. Doch wirst du nicht vergehen In dieser Tage Höllenbrand, Nein, herrlich auferstehen, Mein starkes Vaterland. Dann wirst du wieder ragen Hoch über Berg und Tal und Grund Und deine Krone tragen, O Haupt, von Lorbeer wundl Paul Ivarncke

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_339148/82>, abgerufen am 22.12.2024.