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Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Zweites Vierteljahr.

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hervorzuheben. Wir sind auf den Fortgang
deS Werkes gespannt, das im ganzen vier
Bände umfassen soll.

Das Leben des Burkard Zink nebst Aus¬
zügen aus seiner Chronik. Im Inselverlag
zu Leipzig.

Werner Mahrholz hat einen für breitere
Kreise besonders geeigneten Abschnitt aus den
deutschen Städtechroniken ausgewählt und der
Inselverlag ihn, wie immer, reizend gestaltet.

Zur Begründung einer neuen wissenschaft¬
lichen Sammelbücherei gehört heute Mut.
Diesen besitzt in anerkennenswerten Grade
der Münchener Privatdozent Hausmann und
sein unternehmender Verleger Kurt Schroeder.
Die Wissenschaft wird es beiden danken, wenn das
neue Unternehmen auch wirklich Qualität aus¬

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sieht. VondcnzahlrcichenstattlichenBänden, mit
denen die Sammlung sich einführt, soll der
vielleicht wertvollste, die Geschichte des natio¬
nalen Gedankens in Deutschland, von Prof.
Rapp, in den "Grenzboten" ausführliche
Würdigung finden. Ihm zur Seite steht die
angenehm lesbare, für weite deutsche Leser¬
kreise nützliche Darstellung, welche Professor
Sternfeld vom Nisorgimento, der Bil¬
dung der italienischen Einheitsnation, gibt.
Kvppclmanns Einführung in die Politik
leidet unter mangelnder Originalität und
Begriffsschärfe des offenbar wenig im Leben
stehenden Verfassers, was um so mehr zu be¬
dauern ist, als gerade der christlich-soziale
Standpunkt, den K. einnimmt, eine sach¬
kundige und der Gegenwart entsprechende
Vertretung wohl finden sollte. Etwas rasch
niedergeschrieben, jedoch ein wirkliches Bedürf¬
nis befriedigend, dürste Nuvilles Kreuz-
zugsgeschichte nicht wenige Leser finden.
PhiliPpiS Urkundenlehrc und Cohns Nor¬
mannen sind vortrefflich geeignet, Anfängern
im Studium des Mittelalters ilbcrblicke zu
verschaffen. Ungleichen Wert seiner Mit¬
arbeiter scheint derHerausgeber der vielleicht in zu
raschcrFolge fortgesetzten Sammlung nicht völlig
vermeiden können, doch sollte er wenigstens
geradezu unmögliche Beiträge, wie den Hinter¬
treppenband des Vielschreibers Gopceviö,
abzuwehren imstande sein; sonst würde in
Zukunft wohl bei Autoren wie bei Lesern der
Kredit der Sammlung sich mindern.

Hermann Barge. Florian Geyer. Eine bio¬
graphische Studie. Verlag von B. G. Teubner,
Leipzig und Berlin. 1920. Geh. 3 M

Gerhard Hauptmanns lebensvolles Bild
des deutschen Wirrwarrs vor vierhundert
Jahren hat die Gestalt Florian Geyers all¬
gemein bekannt gemacht zur Seite der Götzens
von Berlichingen, wenn auch nicht mit ähn¬
licher Dichterkraft. Hauptmann war dabei
von dem bekannten Zimmcrmannschen Werk
über, den Bauernkrieg abhängig geblieben.
Barges SpezialUntersuchung liefert nun das
bemerkenswerte Ergebnis, daß Hauptmann
trotz seiner mangelhaften Quelle die wesentlich¬
sten Züge von Geyers Persönlichkeit intuitio
richtig gezeichnet hat.

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Koppelmann, Dr. W.: Einführung in die
Politik. Theoretische Grundlegung für die
Aufgaben der Praxis. Bücherei der Kultur
und Geschichte. Bd. 11. Kurt Schroeder
Verlag. Bonn und Leipzig. 1920. Preis
17.-- M.
Richard Sternfeld: Die nationale Einigung
Italiens im 19. Jahrhundert. Bücherei
der Kultur und Geschichte. Bd. 7. Kurt
Schroeder Verlag. Bonn und Leipzig.
1920. 11.-- M.
Spiridion GopTeviö: Kulturgeschichtliche
Studien. Bücherei der Kultur und Ge¬
schichte. Band 4. Verlag von Kurt
Schroeder. Bonn und Leipzig. 1920.
13.-- M
Dr. F. Philipp!: Einführung in die Ur¬
kundenlehre des deutschen Mittelalters.
Bücherei der Kultur und Geschichte. Bd. 3.
Verlag von Kurt Schroeder. Bonn und
Leipzig. 1920. 12.-- M.
or. Willy Cohn: Das Zeitalter der Nor¬
mannen in Sizilien. Bücherei der Kultur
und Geschichte. Band 6. Verlag von Kurt
Schroeder. Bonn und Leipzig. 1920.
10.- M.
Albert v. Ruville: Die Kreuzzüge. Bücherei
der Kultur und Geschichte. Band ö. Ver¬
lag von Kurt Schroeder. Bonn und Leipzig.
19Z0. 21.-- M.


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hervorzuheben. Wir sind auf den Fortgang
deS Werkes gespannt, das im ganzen vier
Bände umfassen soll.

Das Leben des Burkard Zink nebst Aus¬
zügen aus seiner Chronik. Im Inselverlag
zu Leipzig.

Werner Mahrholz hat einen für breitere
Kreise besonders geeigneten Abschnitt aus den
deutschen Städtechroniken ausgewählt und der
Inselverlag ihn, wie immer, reizend gestaltet.

Zur Begründung einer neuen wissenschaft¬
lichen Sammelbücherei gehört heute Mut.
Diesen besitzt in anerkennenswerten Grade
der Münchener Privatdozent Hausmann und
sein unternehmender Verleger Kurt Schroeder.
Die Wissenschaft wird es beiden danken, wenn das
neue Unternehmen auch wirklich Qualität aus¬

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sieht. VondcnzahlrcichenstattlichenBänden, mit
denen die Sammlung sich einführt, soll der
vielleicht wertvollste, die Geschichte des natio¬
nalen Gedankens in Deutschland, von Prof.
Rapp, in den „Grenzboten" ausführliche
Würdigung finden. Ihm zur Seite steht die
angenehm lesbare, für weite deutsche Leser¬
kreise nützliche Darstellung, welche Professor
Sternfeld vom Nisorgimento, der Bil¬
dung der italienischen Einheitsnation, gibt.
Kvppclmanns Einführung in die Politik
leidet unter mangelnder Originalität und
Begriffsschärfe des offenbar wenig im Leben
stehenden Verfassers, was um so mehr zu be¬
dauern ist, als gerade der christlich-soziale
Standpunkt, den K. einnimmt, eine sach¬
kundige und der Gegenwart entsprechende
Vertretung wohl finden sollte. Etwas rasch
niedergeschrieben, jedoch ein wirkliches Bedürf¬
nis befriedigend, dürste Nuvilles Kreuz-
zugsgeschichte nicht wenige Leser finden.
PhiliPpiS Urkundenlehrc und Cohns Nor¬
mannen sind vortrefflich geeignet, Anfängern
im Studium des Mittelalters ilbcrblicke zu
verschaffen. Ungleichen Wert seiner Mit¬
arbeiter scheint derHerausgeber der vielleicht in zu
raschcrFolge fortgesetzten Sammlung nicht völlig
vermeiden können, doch sollte er wenigstens
geradezu unmögliche Beiträge, wie den Hinter¬
treppenband des Vielschreibers Gopceviö,
abzuwehren imstande sein; sonst würde in
Zukunft wohl bei Autoren wie bei Lesern der
Kredit der Sammlung sich mindern.

Hermann Barge. Florian Geyer. Eine bio¬
graphische Studie. Verlag von B. G. Teubner,
Leipzig und Berlin. 1920. Geh. 3 M

Gerhard Hauptmanns lebensvolles Bild
des deutschen Wirrwarrs vor vierhundert
Jahren hat die Gestalt Florian Geyers all¬
gemein bekannt gemacht zur Seite der Götzens
von Berlichingen, wenn auch nicht mit ähn¬
licher Dichterkraft. Hauptmann war dabei
von dem bekannten Zimmcrmannschen Werk
über, den Bauernkrieg abhängig geblieben.
Barges SpezialUntersuchung liefert nun das
bemerkenswerte Ergebnis, daß Hauptmann
trotz seiner mangelhaften Quelle die wesentlich¬
sten Züge von Geyers Persönlichkeit intuitio
richtig gezeichnet hat.

[Ende Spaltensatz]
Koppelmann, Dr. W.: Einführung in die
Politik. Theoretische Grundlegung für die
Aufgaben der Praxis. Bücherei der Kultur
und Geschichte. Bd. 11. Kurt Schroeder
Verlag. Bonn und Leipzig. 1920. Preis
17.— M.
Richard Sternfeld: Die nationale Einigung
Italiens im 19. Jahrhundert. Bücherei
der Kultur und Geschichte. Bd. 7. Kurt
Schroeder Verlag. Bonn und Leipzig.
1920. 11.— M.
Spiridion GopTeviö: Kulturgeschichtliche
Studien. Bücherei der Kultur und Ge¬
schichte. Band 4. Verlag von Kurt
Schroeder. Bonn und Leipzig. 1920.
13.— M
Dr. F. Philipp!: Einführung in die Ur¬
kundenlehre des deutschen Mittelalters.
Bücherei der Kultur und Geschichte. Bd. 3.
Verlag von Kurt Schroeder. Bonn und
Leipzig. 1920. 12.— M.
or. Willy Cohn: Das Zeitalter der Nor¬
mannen in Sizilien. Bücherei der Kultur
und Geschichte. Band 6. Verlag von Kurt
Schroeder. Bonn und Leipzig. 1920.
10.- M.
Albert v. Ruville: Die Kreuzzüge. Bücherei
der Kultur und Geschichte. Band ö. Ver¬
lag von Kurt Schroeder. Bonn und Leipzig.
19Z0. 21.— M.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_338800/50>, abgerufen am 27.11.2024.