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Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Viertes Vierteljahr.

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Bücherschau

[Beginn Spaltensatz]

Aus ihrem Taumel ragen wir empor.
Bejahung opfert, tot ist die Verneinung."
Dort sucht der Dichter darum ihr
Wesen, wo es in Wesenlosigkeit zu zer¬
rinnen scheint, dort ihren Sinn, wo das
getrübte Auge des nicht zu vollkommener
Andacht Gelangten nichts als Entartung und
Verderbnis und Schande zu gewahren glaubt.
In der tiefsten Finsternis das Licht leuchten
zu sehen, in grenzenloser Verwirrung reine
Musik zu hören, -- darin liegt die menschliche
Reinheit, die dichterische Reife in Max Sidow.


[Spaltenumbruch]

Einung erschließt, die das Ende aller mensch¬
lichen Wanderung zu sich selber darstellt.
Die Besinnung auf die aus > der Getciltheit
neu zusammenzuschließende Allheit des Geistigen,
auf das Zurruhckommen aller endlichen Be¬
wegung in einer Mitte, die keine Grenzen
mehr kennt, gibt dieser Sinfonie bis zu ihren
letzten Akkorden Klarheit und Kraft. -- Der
große Dichter Theodor Däubler hat in
den tiefen Worten, die er der Dichtung vor¬
ausgeschickt hat, die Ursprünge ihrer Visionen
in verborgenen, geistigen Bereichen aufgezeigt
und ihren Gang, wie Platon es im Timaios
tut, im Gang der Gestirne verankert.

[Ende Spaltensatz]

hat, das weitere Ziel, die höhere Weihe einer


Y- Y-


Verantwortlich: i. V. Haus von Sodenstern in Berlin.
Schristleitung und Verlag: Berlin SW 11, Temp-lboser Ufer no->. Fernruf: Llltzow ssio.
Verlag: Ä. F. Koester, Abteilung Grenzbote", Berlin.
Druck W. Mo-ser Buchdruck-r-i, Berlin S ,4. Stallschreib-rstr. S4/.1S.

Rücksendung von Manuskripten erfolgt nur gegen beigefügtes Rückporto.
Nachdruck sämtlicher Aufsätze ist nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlages gestattet




Bücherschau

[Beginn Spaltensatz]

Aus ihrem Taumel ragen wir empor.
Bejahung opfert, tot ist die Verneinung."
Dort sucht der Dichter darum ihr
Wesen, wo es in Wesenlosigkeit zu zer¬
rinnen scheint, dort ihren Sinn, wo das
getrübte Auge des nicht zu vollkommener
Andacht Gelangten nichts als Entartung und
Verderbnis und Schande zu gewahren glaubt.
In der tiefsten Finsternis das Licht leuchten
zu sehen, in grenzenloser Verwirrung reine
Musik zu hören, — darin liegt die menschliche
Reinheit, die dichterische Reife in Max Sidow.


[Spaltenumbruch]

Einung erschließt, die das Ende aller mensch¬
lichen Wanderung zu sich selber darstellt.
Die Besinnung auf die aus > der Getciltheit
neu zusammenzuschließende Allheit des Geistigen,
auf das Zurruhckommen aller endlichen Be¬
wegung in einer Mitte, die keine Grenzen
mehr kennt, gibt dieser Sinfonie bis zu ihren
letzten Akkorden Klarheit und Kraft. — Der
große Dichter Theodor Däubler hat in
den tiefen Worten, die er der Dichtung vor¬
ausgeschickt hat, die Ursprünge ihrer Visionen
in verborgenen, geistigen Bereichen aufgezeigt
und ihren Gang, wie Platon es im Timaios
tut, im Gang der Gestirne verankert.

[Ende Spaltensatz]

hat, das weitere Ziel, die höhere Weihe einer


Y- Y-


Verantwortlich: i. V. Haus von Sodenstern in Berlin.
Schristleitung und Verlag: Berlin SW 11, Temp-lboser Ufer no->. Fernruf: Llltzow ssio.
Verlag: Ä. F. Koester, Abteilung Grenzbote», Berlin.
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[0319] Bücherschau Aus ihrem Taumel ragen wir empor. Bejahung opfert, tot ist die Verneinung." Dort sucht der Dichter darum ihr Wesen, wo es in Wesenlosigkeit zu zer¬ rinnen scheint, dort ihren Sinn, wo das getrübte Auge des nicht zu vollkommener Andacht Gelangten nichts als Entartung und Verderbnis und Schande zu gewahren glaubt. In der tiefsten Finsternis das Licht leuchten zu sehen, in grenzenloser Verwirrung reine Musik zu hören, — darin liegt die menschliche Reinheit, die dichterische Reife in Max Sidow. Einung erschließt, die das Ende aller mensch¬ lichen Wanderung zu sich selber darstellt. Die Besinnung auf die aus > der Getciltheit neu zusammenzuschließende Allheit des Geistigen, auf das Zurruhckommen aller endlichen Be¬ wegung in einer Mitte, die keine Grenzen mehr kennt, gibt dieser Sinfonie bis zu ihren letzten Akkorden Klarheit und Kraft. — Der große Dichter Theodor Däubler hat in den tiefen Worten, die er der Dichtung vor¬ ausgeschickt hat, die Ursprünge ihrer Visionen in verborgenen, geistigen Bereichen aufgezeigt und ihren Gang, wie Platon es im Timaios tut, im Gang der Gestirne verankert. hat, das weitere Ziel, die höhere Weihe einer Y- Y- Verantwortlich: i. V. Haus von Sodenstern in Berlin. Schristleitung und Verlag: Berlin SW 11, Temp-lboser Ufer no->. Fernruf: Llltzow ssio. Verlag: Ä. F. Koester, Abteilung Grenzbote», Berlin. Druck W. Mo-ser Buchdruck-r-i, Berlin S ,4. Stallschreib-rstr. S4/.1S. Rücksendung von Manuskripten erfolgt nur gegen beigefügtes Rückporto. Nachdruck sämtlicher Aufsätze ist nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlages gestattet

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 79, 1920, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341911_338022/319>, abgerufen am 22.07.2024.